Während Leonhard schon längst durch das Tor geritten war und die Wache die schwere Zugbrücke hochzogen geleitete man Sir Ralf in das Hauptgebäude und führte ihn in einen gemütlichem Raum mit offenem Kamin und einem kleinen Jeldriksschrein. Hier wurde ihm geheißen zu warten. Nervös lief er auf und ab, die Zeit schien nicht vergehen zu wollen. Endlich kam ein Page herein.
"Sir Ralf, würdet Ihr mir bitte folgen?"
Ohne auf eine Antwort zu warten drehte er sich schon um und stieg eine Wendeltreppe hinauf, die sich rechts neben diesem Zimmer die Höhe wand. Die Stufen wurden nur von der Kerze in seiner Hand erleuchtet, keine Fackeln befanden sich an der Wand. Offensichtlich führten sie zur Spitze eines der sechs Türme der Ahrnburg, denn die Treppe schien kein Ende nehmen zu wollen. Die Stufen endeten vor einer alten Tür, die mit den geschnitzten Taten des heiligen Jeldrik verziert war. In einer kleinen Nische neben der Tür befand sich ein Hocker, auf den sich der Page setzte und so dem Ritter Platz verschaffte.
Sir Ralf klopfte dreimal an die Tür und trat ein. Der Raum, der sich ihm auftat, war größer, als er erwartet hatte und kreisrund. Sechs Fenster waren eingelassen, aber verschlossen, und die Wände dazwischen zierten Gobelins und Karten. Mitten im Raum stand ein Tisch, an dem der alte Ordensmeister saß. Ein Stuhl war schon bereit gestellt, an dem Platz befand sich schon ein zweiter Becher, offensichtlich gefüllt.
"In Jeldriks Namen, nehmt Platz, Sir Ralf," waren die Begrüßungsworte, die Sir Ralf vernahm.