Gasthof "Zum silbernen Bären"

[Tannjew]

Er ging zu ihr, heftig bemüht, nicht zu torkeln.

"Ihr wollt etwas über mich wissen? Viel gibt es nicht zu erzählen, junge Novizin, und große Taten könnte ich noch nicht einmal zum besten geben, wenn ich es denn wollte. Das, was die verschiedensten Blätter über mich schreiben ist nur zur Hälfte wahr und die wenigen Freunde, die ich habe, und die Wahres zu berichten hätten, sind weit weit weg."

Er blickte sie traurig an.

"Reicht euch das?"

[Nenya]

"Nein eigentlich nicht. Verfallt ihr oft in derlei Stimmung?"fragte sie prombt bevor sie ihre Zunge im Griff hatte "Ah... tut mir leid, war nicht so gemeint."erklärt sie zerknirscht.

"Vielleicht könnt ihr mir helfen... Betrunke und Kinder sollen ja immer die Wahrheit sagen. Ihr habt meinen Anhänger erkannt... Sagerheide war es glaube ich? Nun wie ich schon sagte meine Mutter hat mir einen Brief hinterlasen mit diesem Anhänger. Sie hat mich den Priesterinnen überlassen, die mich aufgezogen haben... Mehr weiß ich leider nicht. Nur das ich wohl ein Fehler war und sie mich nicht behalten konnte, auch wenn sie gewollt hätte." Mika zuckt die Achseln so als wäre es nichts, was nur darüber hinweg täuschen sollte, das sie kurz davor war Tränen zu vergießen.

[Tannjew]

"Nun, man sagt uns Norngardern düstere Stimmungen", letztere Worte betonte er besonders, "nach, doch was das genau bedeuten soll kann ich dir nicht sagen." Er lachte. "Was solls, ich bin mir sicher, jedes Adelshaus Caldriens hat einen schwarzen Fleck auf seiner weißen Weste." Ein erneutes Lachen, unterbrochen von einem Schluck aus dem Trinkhorn. Sein Blick wurde wieder fester und er zeigte auf das Amulett. "Dieses Amulett dort kenne ich von früher. Sehr gut sogar. Mein Ritter, besagter Walter von Sangenwalde, besaß ein ganz besonderes Schwert. Jenes Schwert besaß eine Zierde an der Parier, der wohl jenes Amulett, dass du da trägst, nachempfunden ist. Genau wie das Amulett, das ich bei mir trage." Darauf nästelte er an seinem Kragen herum, bis er ein Amulett an einer silbernen Kette hervorzog - es glich Mikas Amulett exakt wie ein Ei dem anderen.

[Nenya]

Mika staunte nicht schlecht und griff ein wenig beherzt nachdem Amulett um es besser sehen zu können "DAS...?" sie verstummte jäh und ließ den Anhänger wieder los. Sie runzelte die Stirn und setzte sich auf einen Brunnenrand. "HM! Hatte eurer Ritter ein Weib oder eine Schwester? Aber was hätten die mit Nedra zu tun?"dachte sie laut nach.

[Tannjew]

"Herr Walter hatte weder ein Weib noch eine Schwester. Zumindest nicht in jener Zeit, in der ich sein Knappe war, bis ich, wir... vergessen wir das." Tannjew steckte das Amulett wieder in sein Hemd.

[Nenya]

Mika hebt eine Augenbraue bechloss aber nicht weiter zu bohren. "Na toll und woher hat dann meine Mutter diesen Anhänger? Ihr wisst nicht zufällig wo dieser Sangenwalde sich im MOment aufhält?" Vielleicht wies die Göttin ihr gerade einen neuen WEg.

[Tannjew]

"Nein, da kann ich Euch leider nicht weiterhelfen. Nach meiner Rückkehr konnte ich auch bloß in Erfahrung bringen, dass Herr Walter ebenso unerklärlich verschwunden war wie ich."

[Nenya]

'Unerklärlich verschwunden?' Mika sah Tannjew mit einem merkwürdigen Blick an "Ihr wart unerklärlich verschwunden?" wiederholte sie ein wenig ungläubig. "Aber vermutlich wollt ihr DARÜBER auch nicht sprechen?"

[Tannjew]

"Nun, es ist kein großes Geheimnis, aber auch nichts, womit ich prahle. Ich kann mich an die verschwundenen Jahre auch nicht erinnern, daher wäre alle Fragerei mühselig. Was meinen Ritter angeht... ich habe vor nicht allzulanger Zeit Leute beauftragt, die nach ihm suchen sollen. Vielleicht erfahre ich bald einiges mehr."

[Nenya]

MIka bohrte nicht weiter "Wenn ihr etwas hört... gebt ihr mir bescheid?"fragte sie höflich.

[Tannjew]

"Ich werde Euch gerne diesen gefallen tun, Verehrteste." Er verbeugte sich wacklig vor Mika, ohne Met zu verschütten. "Gibt es noch mehr, das Euch auf dem Herzen liegt? Seid Ihr mit einer ausreichenden Unterkunft versorgt? Benötigt ihr einen Platz, um einen Schrein oder Altar zu Ehren Nedras zu errichten?"

[Nenya]

"Na ja, wie soll ich sagen, eigentlich bin ich nun Heimatlos." Sie hob den Schal von ihren Schultern und zog ihn ein Stück über den Kopf. Es war kalt geworden. "Wisst ihr meine Zeit der Wanderschaft ist vorbei. Ich hätte 'die Entscheidung' treffen müssen, aber der Tempel steht nicht mehr. Eigentlich weiß ich gar nicht wohin..." die Erkenntnis kam ihr jetzt erst, so dass sie unter ihrem Schal selbst verdutzt drein schaute. "Vielleicht mache ich mich auf die Suche nach meinen Wurzeln..."

[Tannjew]

"Jede Suche hat einen Anfang. So bitte ich Euch, nehmt mein Angebot an. Sammelt hier Eure Kraft und bereitet Euch hier vor, Euch soll es an nichts mangeln. Im Gegenzug bitte ich Euch bloß den Andarranern hier zu zeigen, dass Nedra auf unserer Seite ist. Ihnen würde es Halt geben und mir würde es viel bedeuten."

[Nenya]

"Ich weiß nicht recht..."gab sie zurück, unsicher darüber ob sie überhaupt noch an einem Ort lange bleiben konnte. Wieder einmal wünschte sie sich Nele herbei. 

Nun die Göttin stand ein Stück weit für die Freiheit und auch die Gerechtigkeit des Lebens. Wenn SIE es so wollte... Ein langsames Nicken später murmelte sie "Die Göttin gibt und nimmt..." laut fügte sie hinzu " Gut, wenn Ihr mich hier brauchen könnt, werde ich alles tun was ich vermag um Euch zu helfen."

[Tannjew]

"Wunderbar. Dann kommt mit, ich werde Euch zu Eurem Zimmer bringen."