Schon früh am Tag kamen die Mädchen mit Ihrer Bündeln aus schwerem Lodenstoff und dickem Leinen um die Wäsche zu waschen. In kleinen Gruppen verteilten sich die Mägde am Fluss. Da die Männer günstiger Weise Ihre Fischreusen hier leerten und das Eis aufschlugen dass mehrere Finger dick an diesem Ausläufer des Aber stand. Im Winter gab es ja nur zwei Tage die Gelegenheit dazu boten in der Woche. Obwohl das Wasser eisig war und die Hände blitzschnell rot wurden von der Kälte machte es wohl keinem der Mädchen große Pein, sie schienen es gewohnt zu sein.Die Wäsche stundenlang auf die Steine zu schlagen und dabei, den neuesten Tratsch auszutauschen. Zwischen den spärlichen Weiden, keine ganzen zweihundert Schritt vom letzten Wehrturm. Kicherten sie über die neuesten Ereignisse und unterhielten sich in vollstem Eifer.
Zwei schienen heut besonders viel zu besprechen zu haben, eine junge Magd vielleicht fünfzehn Sommer mit braunem hüftlangem Haar. In einem hübschen Kleid anstatt dem schweren Leinen das sie in schnöden Erdtönen gefärbt trug hätte sie bereits jetzt eine schöne junge Maid abgegeben, so allerdings war sie nur unscheinbar. Sowie Ihre um ein Jahr ältere Freundin, die einen knapp schulterlangen Bauernzopf trug in einem dunklem blond. Auch sie trug nichts auffälliges aus einer in sehr dunklem grün gehaltener Schürze überm Rock. Insgeheim verfluchte Sie Ihren Vater der Sie gezwungen hatte zum Ende des letzten Jahres, Ihr Haar für eine caldrische Adlige herzugeben. Nur weil die Abgaben so hoch waren.
Marina schaute vor Freude strahlend zu ihrer Freundin auf.
„Weißt du bei deinem Onkel in der Taverne war doch dieser hübsche
Mann so lange Gast, erinnerst du dich an denn ?"
Leoni blickte sie treudoof an,
„Ach nö, weißt du es kamen diesen Winter ja soooo viele.“
Marina: „Jetzt bleib mal ernst, es is mir wichtig.
Leoni: „Ja ich weiß der immer so lieb geguckt hat und vor dem
Mann nicht gleich Angst haben musste das er einem an den Rock will,
wenn er mal nen Humpen haben wollte. Was ist mit dem ?"
Marina: “Ich hab ihn bei den Söldnern gesehen, der schreibt für die.“
Leoni: “Naja das hat mich auch gewundert, als ich ihn mal Mittags
über nem ganzen Haufen Pergamente sah. Aber was ist mit dem ?“
Marina: “Aaalso, meinst du ich kann irgendwie...
Leoni blickte sie an und brach abrupt in schallendes Gelächter aus
„Nein klein Marina will nen Söldner zum Mann, was glaubst du macht er dir? Das selbe was die andern gemacht haben du dumme Gans, im Badehaus enden wirst du, mit nem Blag das du dich ernähren kannst und fetten tangarischen Händlern den Rücken waschen oder schlimmeres noch.“
An einem anderen Platz war das Thema zumindest gleich.
„Du hast doch die Söldner gesehen, mein Großvater hat erzählt es sind die besten Kämpfer Engoniens.“ „Ach und was ist mit der Reichsgarde da sind Ritter drin, die zeigen denen schon wo es lang geht.“
„Ja aber hast du gesehen was die für nen Aufstand machen, Neomar muss den halben Tag vor der Kaserne von denen stehen und kriegt nicht mal mehr frei so sauer wie sein Weibel über das aufkreuzen von denen war.“
Und alles drehte sich um alte Geschichten der Großeltern,
Eltern und um die kürzlich angereisten Männer die in die
Kaserne gezogen waren.