Der Morgen graute schließlich und während das Lazarett langsam erwachte schritt Robert in seiner goldbach'schen Tunika durch die Reihen der Verwundeten. Sein Kopf dröhnte noch immer und er war sich nicht sicher, ob es nur an diesem dreimal verfluchten Buch lag, dass er gelesen hatte oder an den Nachwirkungen seiner kurzen, aber heftigen Begegnung mit Brega Feuer. Wahrscheinlich eine Mischung aus beidem, beschloss er. Mittlerweile hatten die Lazarett Heiler ihn schon mehrfach kennengelernt und so machte auch kaum einer von ihnen Anstalten ihm den Weg zu versperren, bsi er schließlich dort ankam, wo sie Jelena untergebracht hatten. Er lugte kurz durch den Vorhang herein und sah Wassilij, der sich mit sichtlicher Mühe wach hielt. Taffes Kerlchen, dachte Robert, als er den Vorhang auf Seite hob und ihn direkt ansprach: "Wassilij! Du solltest Dir etwas Schlaf gönnen, du siehst miserabel aus! Kein Wunder bei den Umständen! Und wenn ich dir einen Tipp geben darf... - Wenn Du auf Wache bist und darum kämpfst die Augen aufzuhalten, zieh dein Schwert ein Stück aus seiner Scheide, lege die Faust darum und platziere es so, dass dein Gewicht die Hand gegen die Schneide presst! Glaub mir, dass hält dich wach! So oder so... - Aber ich denke du kannst dich nun ein paar Stunden hin legen. Ich übernehme eine kurze Weile!"
Mit diesen Worten setze Robert sich auf einen der Schemel neben Jelenas Krankenstatt und begann das eingewickelte Paket aufzudröseln, dass er sich über die Schulter geworfen hatte.
Darin kamen ein Stück Schinken, ein Laib Brot, Käse, einige Früchte und eine Flasche goldgelber Flüssigkeit zum Vorschein.