Autor Thema: Trauer  (Gelesen 34719 mal)

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Mel

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Re: Trauer
« Antwort #30 am: 07. Sep 10, 01:33 »
Als Svenja im Schlaf begann zu zittern, deute Lorainne Riane, ihren Platz einzunehmen, damit sie den Umhang ablegen und Svenja damit zudecken konnte.
Dann liess sie sich wieder neben die beiden nieder, ergiff wieder Svenjas Hand und wandte sich wieder an Riane. "Woran? Musste ich den Ring versetzen? Immerhin haben die Yorks... eh... er, also William, maintenant, Geld..."

Offline William von York

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Re: Trauer
« Antwort #31 am: 07. Sep 10, 06:35 »
William merkte von der ganzen Prozedur rein garnichts,da Er nicht bei Bewusstsein war.Kalter Schweiß trat hervor und sein Körper zitterte.

Offline Luthor Kaaen

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Re: Trauer
« Antwort #32 am: 07. Sep 10, 08:21 »
Immer wieder fühlte Luthor mit zwei Fingern am Hals den Puls des Mannes. Er runzelte die Stirn, als sie all die Wunden offenlegten und bemühte sich, die Fassung zu bewahren als er erkannte, dass der Mann ebenso wie sein Bruder einen Pfeilschaft im Leib stecken hatte. Und dann auch noch an einer ähnlichen Stelle...
Er beugte sich leicht vor, um Anzeichen einer inneren Verletzung in dem Atem des Ritters zu suchen.
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Offline Jelena

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Re: Trauer
« Antwort #33 am: 07. Sep 10, 09:45 »
Als alles bereit war, arbeitete Jelena schnell und effektiv: sie schnitt die Wunde kreuzförmig ein, entfernte den Pfeil und tamponierte die Wunde. Sie reinigte sie gründlich und begann dann zügig die Muskel- und Hautschichten zu nähen.
"Die Lunge ist nicht verletzt und die Wunde riecht auch nicht brandig. Was mir viel mehr Sorgen macht ist der Hieb auf die Schläfe und das gebrochene Brustbein."
meinte sie zu Luthor, während er den Oberkörper aufrichtete, damit sie einen Verband drum wickeln konnte.
"Wir brauchen Wickeln aus Leder. Bei meinen Sachen müsste noch etwas sein, ich habe seit der Sache mit Sashas Arm immer welche dabei... weich sie im Wasser ein, wir werden sie dann um den Brustkorb schlingen, damit sie sich beim trocknen zusammenziehen und ihn immobil machen, bis die Tränke den Knochen wieder zusammen wachsen lassen. Dann kümmern wir uns um den Kopf."
William bekam blutbildende, entzündungshemmende und schmerzstillende Arzneien eingeflöst, während die beiden Heiler ihn Stück für Stück zusammenfügten. Die eigentliche Heilung würde erst kommen, wenn alle Wunden versorgt waren.
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Offline Charisturcear

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Re: Trauer
« Antwort #34 am: 07. Sep 10, 10:00 »
Für die frühe Stunde dauerte der Tag für Nicolas jetzt schon viel zu lang. Nachdem wieder nicht hatte schlafen können war er bereits vor dem Morgengrauen aufgestanden und hatte begonnen, seine Runde durchs Lager zu drehen. Auch wenn nicht mehr mit weiteren Angriffen zu rechnen war, so musste die Organisation und Sicherheit des Lagers gewährleistet bleiben und gerade all die vielen kleinen Probleme, die sich durch die abreisenden Trupps ergaben, die nun wieder in die Heimat oder woanders hin streben wollten und nicht mit den Wächtern warten würden, bis der Karrenzug aus Tiefensee ankam und die Sturmrufer sowie das gesamte geborgene Material abtransportieren würde, lenkten ihn zumindest zeitweise von seinen Schuldgefühlen ab. Wydhs Vorwurf in der vergangenen Nacht hatte ihn hart getroffen und so gern er das wollte konnte er die Schuld nicht von sich weisen. Er war der Kommandant des Lagers. Die Sicherheit und das Leben eines jeden einzelnen war seine Verantwortung und an jedem der Toten hatte er seinen Teil der Schuld...
Langsam schritt er nun, da es scheinbar niemanden mehr gab, der etwas von ihm wissen oder haben wollte, auf die schon fast vollständig erloschenen Überreste des Feuers zu, auf dem Richard of York verbrannt worden war. Wieder ein Toter, für den isch verantwortlisch war und den isch nischt schützen konnte. Dachte er bei sich und wie so oft seit dem Nachmittag, da die Sturmrufer unter Szivars Einfluss das Lager überfallen hatten und er über ihren toten Körpern hatte stehen müssen, traten ihm Tränen in die Augen, als seine Gedanken weiter zu Linnea und ihren Sturmrufern wanderten. Auch wenn er die meisten der Soldaten nicht gekannt hatte, so hatte er gelernt ihre Standhaftigkeit und ihre Bereitschaft, sich jederzeit für ihre Freunde und Verbündeten als erste in die Schlacht zu werfen zu respektieren und besonders galt sein Respekt der jungen Frau, die ihre Kommandantin geworden war und deren Aufgeschlossenheit, Offenheit und Begeisterung oft genug die Atmosphäre in der Kommandantur des Pilgerzuges aufgelockert hatte. Hatte. Das war Vergangenheit, unumkehrbar, unumstößlich. Die Tränen, die er in den letzten langen Stunden so sehr hatte zurückhalten müssen, um seinen Pflichten weiterhin nachgehen zu können, rannen jetzt immer schneller über seine Wangen, während er einen Bogen um die Asche schlug und nach einem Blick auf William, um den sich Luthor und Jelena kümmerten, zu dem Kreis um Svenja trat. "Ist..." er musste schlucken, um seine Stimme unter kontrolle zu bekommen. "Ist alles in Ordnung mit ihr?"

Mel

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Re: Trauer
« Antwort #35 am: 07. Sep 10, 10:04 »
"oui, weitestgehend. Ich glaube, dass sie den Schmerz nicht länger ertragen kann und sich in irgendwelche Träume zurückgezogen hat. Jedenfalls blutet sie nirgends. Wenn Ihr mit helft, können wir sie in ihr Lager tragen, und vielleicht kann Jelena sie sich anschauen, wenn Monsieur von York versorgt ist. Riane, wir reden später weiter, oui?!"

Offline Charisturcear

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Re: Trauer
« Antwort #36 am: 07. Sep 10, 10:48 »
Scheinbar traute Nicolas seiner Stimme weiterhin nicht ganz, denn er nickte nur und beugte sich herunter um Loraine zu helfen, die ohnmächtige Svenja anzuheben. Dabei achtete er darauf, dass der Umhang, der über sie gebreitet war, nicht herabrutschte, denn in ihrem momentanen gesundheitlichen Zustand konnte zu viel Kälte bereits gefährlich werden.

Offline Maugrim Wolfsfang

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Re: Trauer
« Antwort #37 am: 07. Sep 10, 12:15 »
Maugrim hatte in de Zwischenzeit ein gescheites Gefäß für die Asche von Richard besorgt und war dabei diese in dort drin zu sammeln.
Als er fertig war verschloss er das Gefäß und stellte in sicherem Abstand bei William ab, der sich noch in Behandlung befand.

Danach zog er sich an einen abgelegenen Punkt des Lagers zurück, sank erneut auf die Knie.
Er ritzte das Zeichen Tormenters in Boden und began zu beten...

Offline Riane

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Re: Trauer
« Antwort #38 am: 07. Sep 10, 17:11 »
Riane erhob sich langsam, nachdem Lorainne und Nicolas Svenja hochgehoben hatten und folgte ihnen zum Lager. Dort angekommen bereitete er Svenjas Lagerstätte so vor, dass Lorainne und Nicolas sie dort ablegen konnten. Dann machte sie den beiden Platz und wartete vor dem Zelt auf Nicolas.
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Trauer
« Antwort #39 am: 07. Sep 10, 17:57 »
Die Lederwickel waren schnell gefunden, ebenso wie ein Bottich mit Wasser, der dafür bereit stand, die glühenden Reste ungefährlich zu machen, wenn die Asche des Ritters eingesammelt worden sein und das Lager verlassen würde.
Als seine Hände mit den Lederstreifen in das kalte Wasser eintauchte, verschwand auch der letzte Rest von Benommenheit. Wieder zurück, tat er wie geheißen und beobachtete jede Handbewegung seiner Meisterin genau. Was um ihn herum geschah, nahm er erst nach und nach wieder wahr, doch da war die Bestattungsstelle schon so gut wie leer.
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Offline Jelena

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Re: Trauer
« Antwort #40 am: 07. Sep 10, 18:34 »
"So!"
meinte Jelena zufrieden, als William wieder auf dem Rücken lag und sie und Luthor schwitzend und schwer atmend daneben saßen.
"Jetzt noch die Wunde an der Schläfe und dann flößen wir ihm einen Trank für die Knochen ein. Wenn er aufwacht, dann wird er zumindest körperlich wieder in Ordnung sein..."
Sie griff nach einem kleinen Schwamm und begann die Krusten an der Schläfe vorsichtig aufzuweichen, um abschätzen zu können, wie tief und zerfranst die Wunde war.
"Sieh her, Luthor, du musst darauf achten, dass der Muskelansatz wieder zusammengefügt wird, sonst verliert der Kiefer an Kraft..." murmelte sie leise, während sie die Splitter aus der Wunde zog und die Wundränder mit einem feinen Skalpell anfrischte.
Die Wunde wurde ebenso sorgfältig versorgt wie alle anderen und William anschließend in warme Decken gehüllt.
Jelena wusch sich die Hände in der Waschschüssel und setzte sich dann müde in die Sonne.
"Jetzt brauche ich einen Schluck Vodka..." meinte sie zu niemand besonderem.
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Offline Luthor Kaaen

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Re: Trauer
« Antwort #41 am: 07. Sep 10, 19:12 »
Er setzte sich ebenso erschöpft neben sie und wischte sich die Hände an dem mit Essig getränkten Tuch ab, welches damit seinen Dienst erfüllt hatte und zu dem Haufen abgelegter Tücher, Tupfer und Schwämme flog, die in einem Eimer auf die Wäsche warteten.
Er konnte sich ein müdes Lächeln nicht verkneifen als er ein faustgroßes Steinfläschchen aus der Gürteltasche zog, es entkorkte und ihr den Vodka hinhielt. Auf ihren Blick zuckte er mit den Schultern "Sie befand sich die gesamte Zeit nicht im Lazarett, ich hatte ja zu tun. Das versteht sich von selbst. Sagen wir, für Notfälle."
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Offline Jelena

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Re: Trauer
« Antwort #42 am: 07. Sep 10, 19:26 »
Jelena grinste ihren Lehrling an und nahm die Flasche.
"Herrje wird mir das auf den Magen schlagen..." murmelte sie, bevor sie mit den Achseln zuckte und einen kräftigen Schluck darauf nahm.
Sie reichte Luthor die Flasche zurück und starrte einen Augenblick auf die Stelle, wo Richards Scheiterhaufen gestanden hatte.
Maugrimm hatte die Asche sorgsam eingesammelt und so blieb nur ein Fleck geschwärzten Grases übrig.
"Es ist nicht deine Schuld, das weißt du, oder?"
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Offline Luthor Kaaen

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  • Jelena Jakovljevas Geselle und Erbe.
Re: Trauer
« Antwort #43 am: 07. Sep 10, 19:38 »
"Es ist nicht leicht, das so zu sehen." meinte er nur leise und sah kurz auf die Flasche in seiner Hand, ehe er sie entschlossen zukorkte. Nein, er hatte gestern Nacht schon genug gehabt.
"Er war nicht der Erste, den ich in einem Lazarett habe sterben sehen, und doch ... weißt du, ich habe es geschafft, Blutungen in Bauchhöhlen zu stoppen, ich habe die richtigen Arterien in zerfetzen Beinen gefunden, ich habe gebrochene, gesplitterte Rippen und Lungen voneinander fern gehalten" Mit einem kleinen Schauern dachte er an die Situation zurück, in der Lix ihn von Knochenbruch zu Knochenbruch geführt hatte. "Und dann zerfließt das Leben dieses Kriegers einfach so unter meinen Händen."
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Offline Jelena

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Re: Trauer
« Antwort #44 am: 07. Sep 10, 19:55 »
Trotz der ernsten Situation musste Jelena schmunzeln.
Verdammt, ich werde alt...
"Du wirst mich bald nicht mehr brauchen, Luthor. Zumindest was die Feldscherei betrifft, scheine ich dir nicht mehr viel beibringen zu können..."
Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen, um die Sonne genießen zu können.
"Richard war ein stolzer Mann und ein großer Kämpfer. Er und ich..."
Jelena räusperte sich, doch als sie weitersprach, da hörte man immer noch die unterdrückten Tränen in ihrer Stimme:
"... es hätte mehr werden können." flüsterte sie schließlich.
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