Es herrscht Katerstimmung auf der Freedom alone. Die Sonne hebt sich mit rotem Schein über den Horizont und taucht den Hafen von Tortuga in ein unwirkliches licht. Das Deck des Schiffes ist voll von leeren Flaschen, Männer liegen dort wo sie umgefallen sind; man hat nach Luzi`s Wiegenfest mit den Nudden noch bis in den Morgen weitergefeiert. Vereinzelt liegen diese noch in den Armen ihrer Freier
Eine sanfte Brise weckte Marius, welcher sich seine Hängematte auf dem Achterndeck aufgespannt hatte. Es kündigte sich ein warmer Sommertag an. Möglichst vorsichtig, um die halbnackte, fremde Frau neben sich nicht zu wecken, stand er auf. Er ging an die Reling um die ersten Sonnenstrahlen zu genießen, welche nach den schier endlosen Wintertagen in nördlicheren Gewässern, sanft auf seinem nackten Oberkörper prickelten. Schließlich nahm er einen tiefen Schluck aus seinem Flachmann, um die Kopfschmerzen, die sein stetiger Begleiter geworden waren, zu vertreiben. Wehmütig blickte er über den Strand und die verwinkelten Gassen Tortugas. Schon jetzt schlich sich der Abschiedsschmerz in seine Brust. Eigentlich wollte er garnicht mehr fort. Bei dem Gedanken einfach hier zu bleiben und sich für immer den Freuden und Lastern der Tortuga Bay hinzugeben, lächelte er und verharrte noch einen Augenblick in diesem Tagtraum.