Autor Thema: Nach der Auflösung des Pilgerzugs (Das Lager der Valkensteiner)  (Gelesen 12470 mal)

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Offline gerhardt

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Und da waren schon die ersten Probleme.
Gerhardt bemerkte Jelenas Blick und ahnte was sie dachte, schlagartig wurde ihm klar daß ab Brega sich ihre Wege trennen würden, und das auf unbestimmte Zeit.
Er spürte wie sein Herz sich verkrampfte denn er sah keine Lösung.
"Robert, entschuldigt aber es gibt da noch Private dinge zu klären."
Mit diese Worten stand er auf.
"Jelena?!"
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Offline Jelena

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Jelena nahm die von Gerhardt dargebotene Hand und stand etwas schwerfällig auf wobei sie klar das linke Bein schonte.
"Entschuldige mich, Robert. Ich werde mich nachher noch einmal zu dir setzen und dann wirst du mir erklären wieso bei euch die Tatsache das Männer Männer lieben eine Beleidigung sein kann."
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Offline Münster

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Robert musterte seine beiden Kameraden sehr genau. Er war sich noch immer nicht sicher, was er von dieser ganzen Sache halten sollte.
Aber gut, Gerhardt musste dies selbst wissen. Immerhin war er nicht mehr der Jüngste. Seinem Vorgänger war es ähnlich ergangen, überlegte Robert, doch als dieser sich schließlich niederlassen wollte, raffte ihn dieser letzte Einsatz  dahin. Nun, vielleicht sollte es Gerhardt besser ergehen, er hoffte es...
Dann setzte er wieder sein verschwörerisches Grinsen auf.

"Na gut, ihr Turteltauben! Macht was ihr wollt! Ich werde noch ein Weile hier verweilen. Waibel! Wir werden zur Mittagsstunde das Feld räumen! Sieh zu, dass du bis dahin alles erledigt hast!"

Dann wandte er sich ab und nahm einen weiteren Schluck Kaffee, bevor er sich noch einmal umdrehte.

"Waibel! Vergiss das! Es reicht wenn wir heute Abend abmarschieren. Ein Nachtmarsch wird uns allen gut tun bei diesem Sonnenschein!"
« Letzte Änderung: 11. Apr 11, 00:25 von Münster »
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Offline Eichkater

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Ein junger Mann in rot-weissem Kleidzeug kam des Weges und blickte verstohlen auf die versammelten Menschen.
Er fragte sich, ob dies die Leute seien, die seine Herrin meinte mit den Worten:
"Du wirst den Wolf erkennen. Erkennt er meine Farben, so wird er Dich wohlwollend empfangen. Erkennt er sie nicht - viel Erfolg."
Er seufzte bei diesen Gedanken, denn er wusste, dass seine Herrin meist mit einem Augenzwinkern sprach,
aber er wusste nie, wann genau sie es ernst meinte.
Erneut schüttelte er den Kopf und seufzte.
Er zog Wams und Gürtel gerade, wiederholte in Gedanken seinen Auftrag und ging mit festem Schritt, aber scheuen Blickes, auf die Versammelten zu.
Als er das Lager erreichte blieb er in gebührendem Abstand stehen und hüstelte.
Zaghaft begann er:

"Die hohen Herren, hohe Dame, mein Name ist Sigbert Friedroy,
ich bin Botschafterin meiner Herrin Ulrika von der Haid, Ritterin zu Erzberg aus dem Kaiserreiche Frankonia.
Ich erhielt den Auftrag, dem hohen Herren..", er stoppte bei den Worten und klappte den Zettel auf, den ihm seine Herrin mitgab.
Man hörte nur ein leises
"Ja Sakrament nu amal, wos hout denn der fia an damischen Nama?! Den koa sich koina merken.. Greizgruzefix..",
bevor er mit fester, lauter Stimme weitersprach:
"Ich suche den hohen Herren Sir Robert McManahugh vom Clan der Stahlwalder,
Lord of York, Defender of the Holy Land, Protector of Holy Sepulchre, Knight of the House of York,
Ritter Caldriens, Oberst II. StGrReg, ValReGa..
Herrschaftszeiten, wos hout der fia an Nama?! Mir langt's. Wou is der Kerl? Ich hob a Nachricht. Und ausserdem howe durscht."
Er rieb sich mit Zeige- und Mittelfinger die Stirn zwischen den Augen und hoffte inständig,
sie hätten seine Sprache verstanden. Denn so wie seine Herrin verfiel er in den frankoiden Dialekt, wenn ihm etwas nicht passte.
Gespannt blickte er zu der versammelten Mannschaft und wartete was passieren möge.
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Offline gerhardt

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Es gab Menschen die eine unglaubliche Begabung hatten sich ungewollt in Schwierigkeiten zu bringen und hier hatte Gerhardt einen sehr begabten Menschen vor sich.
Gerade holte er luft als ihm gewahr wurde daß Jelena an seiner Seite war, also Atmete er tief durch, zählte innerlich bis zehn und antwortete so ruhig er konnte
obwohl seine stimme sehr gepresst klang.
"Nun ihr habt Sir Robert gefunden, er sitzt dort vor euch."
Der Waibel schnaubte etwas und hoffte innständig dieser Sigbert würde jetzt nichts dummes sagen.
Er schaute kurz zu Jelena herüber und überprüfte ob er ihre Hand nicht zu fest drückte.
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Offline Münster

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Robert besah sich die Szenerie einige Zeit lang und kaute weiter genüsslich auf seiner Stulle herum.
Kurz bevor Gerhardts Kopf dann zu platzen drohte, erhob er sich, fegte einige Krümel auf seinem zerschlissenen Gambeson beiseite und ging auf den Boten zu.

"Wenn ich in eurer Haut steckte, würde ich mir meine nächsten Worte gut überlegen Kerl! Denn schon jetzt verdankt ihr es nur der Anwesenheit dieser holden Dame hier, dass ein Valkensteiner Gardestiefel nicht das letzte ist, was ihr in eurem Leben sehen werdet."

Dann wandte er sich an seine Kameraden: "Wie mir scheint Jelena, schuldet euch dieser Mann hier einiges! Aber gut, ich nehme mich dem selbst an! Waibel! Du hast deine Befehle! Wegtreten!" bevor er den Boten in Augenschein nahm.

"Also Sigbert! Du hast Sir Robert gefunden. Und es heißt: M-c-M-a-n-a-h-u-g-h! Jetzt sag was du zu sagen hast, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit wie man sieht!"
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Offline Eichkater

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Der Bote nickte dem Hohen Herren zu, welcher sich soeben erhob, wandte aber sein Wort an die beiden vor ihm Stehenden.
Sigbert musterte den Mann und dachte sich seinen Teil, als er die junge Dame neben ihm stehen sah.
"Meine Dame..", sprach er kaum hörbar und verbeugte sich lächelnd vor ihr, richtete sich wieder auf und straffte die Schultern,
"..tut Euch dieser Rüpel nicht weh, so hart wie er Euer zartes Händchen anfasst?".
Sigbert wandte sich zu dem Manne, welcher seine Gesichtsfarbe von kalkigem Weiss in flammendes Rot blitzschnell wechseln konnte.
"Herr, verzeiht, doch Ihr mit Euren Pranken solltet dieser Dame nicht wehtun. Man sagt, zarte Blumen muss man pflegen, nicht mit Schaufeln ausgraben."
Er nickte in die Richtung des Mannes, lächelte der Dame zu und wandte sich an Sir Robert, den hohen Herren.
"Mein Herr..", Sigbert kniete nieder und hielt Robert die Botschaft entgegen, "..dies sendet Euch meine Herrin Ul..", weiter konnte er nicht sprechen,
da ihn der Stiefel des grobschlächtigen Mannes, welcher ihm zuvor gegenüber stand, am Hinterkopf traf und ihn eine wunderbare dunkle Schwere empfing und er in Ohnmacht fiel.
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Offline Münster

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Robert zuckte nur mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Es gibt einfach Leute denen es nicht vergönnt ist ein hohes Alter zu erreichen. So viel Glück kann einfach niemand haben?! Fichte!

Er schob den Körper vor ihm ein Stück zur Seite und bückte sich um die Botschaft aufzuheben.
Eine Nachricht der Ritterin zu Erzberg, welch angenehme Überraschung.
Vielleicht sollte dieser Tag doch besser werden als gedacht.

Langsam stapfte er wieder zu seinem Platz an den Überresten des Feuers und setzte sich.
Bevor er das Siegel des Briefes brach, blickte er noch einmal zu dem Boten hinüber und schüttelte erneut den Kopf.
Gerhardt würde das schon richten.

Dann nahm er sich Zeit zu lesen...


« Letzte Änderung: 11. Apr 11, 01:16 von Münster »
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Robert Burns 1759

Offline Jelena

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Jelena schwieg, war aber ziemlich froh das sie heute morgen ihre Ringe nicht angezogen hatte.
Sie wollte sich gerade zum gehen abwenden als sie von dem Boten angesprochen wurde. Etwas verblüfft ob der Anrede blickte sie ihn irritiert an, doch bevor sie etwas sagen konnte ereilte ihn das Schicksal in Form von Gerhardts gezieltem Tritt.
Seufzend betrachtete sie das Häufchen Elend und tätschelte Gerhardt nachsichtig den Arm:
"Wenn du hier fertig bist, ich bin im Küchenzelt und packe die Vorräte, gib einfach Bescheid wenn du reden magst."
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
"Und lass den armen Tropf nicht in der Sonne liegen, ja?"
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Offline Eichkater

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  • "Glei föllt da Watschnbamm um, houst me?"
Sigbert lag, mit einem seligen Lächeln auf den Lippen, weiterhin im Weg herum und bekam von seinem Umfeld nichts mit.
Derweilen eilten Sir Roberts Augen über die geschriebenen Zeilen der Ritterin, die da lauteten:

"Habe die Ehre, mein Sir Robert;

Nun, da die Festlichkeiten vorbei sind wollte ich mich persönlich bei Euch verabschieden,
doch die Herren aus Corona d'Aragó zogen alsbald schon weiter, und da ich meine gesprochenen Worte halte,
musste ich mit ihnen aufbrechen.
Deswegen schickte ich meinen Boten Sigbert zu Euch.
Er ist manchmal ein wenig Hitzköpfig, doch das liegt uns Frankoniern im Blut, wie Ihr sicher bemerkt habt.
Ich bedanke mich bei Euch und Euerer Mannschaft,
die mir zuvorkommend gegenüber trat und mich freundlich empfingen.
Ich hätte gerne von allen persönlich Abschied genommen, doch leider leider..
Aber genug der schwülstigen Worte!
Die eigentliche Frage ist doch: Wann werden wir wieder zueinander finden und uns über diverse Tänze und Gepflogenheiten unterhalten?
Ich denke mir, Ihr wisst, was ich meine.
Anbei sende ich Euch ein kleines, goldenes Eichhorn,
welches Ihr in der Tasche Sigberts findet, wenn er es Euch noch geben kann,
da ich die Herren Gerhardt und Sigbert ja in Persona erlebte. Ihr wisst, was ich meine.
Und allein schon bei diesen Worten, die ich schreibe, die Ihr hier lest, muss ich zurückdenken und sehr lachen.
Ich danke Euch und Euren Freunden für diese wundervolle Zeit.
Doch in einem Jahr werden wir uns wiedersehen, ich fühle es.
Und ich kann meinen Knecht Ebbisch besuchen und sehen, wie es ihm geht.
Grüßt mir Gerhardt, er soll und kann und darf ihn richtig rannehmen und einen Mann aus ihm machen.
Doch, es wird Zeit für mich aufzubrechen.
Seid gewiss, Herr, ich werde Euch im Herzen tragen und an Euch und Eure Mannschaft denken, wenn ich Wölfe sehe.
Grüßt bitte alle von mir, und auch den Herren der so erschüttert fragte: "Sir Robert, ist das ein Befehl???".

Ich wünsche Euch nur das Beste, fühlt den Kuss auf Eurer Stirn, und verbleibe als die Eure,

Ulrika von der Haid.

Post Scriptum:
Hattet Ihr noch mehr Schweinsblasen? Die eine war ja wohl nur ganz kurz im Einsatz, wa?
Ich glaab, Du woisst scho wos ich moin, nia?"



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Offline Münster

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Robert las den Brief einmal; dann ein zweites Mal, während sich sein Schmunzeln zu einem breiten Grinsen vergrößerte.
Der Tag war doch besser geworden als erwartet, wenngleich er es auch um so mehr bereute auf dem schnellsten Wege nach Port Valkenstein verlegen zu müssen.
Aber davon abgesehen, was war schon ein Jahr. Für ihn nicht viel... - Und wenn nicht wieder irgendein verfluchter Lump der Ansicht sein würde sich Kaiser schimpfen zu wollen, außer ihm selbst natürlich, würde er vielleicht die ein oder andere Gelegenheit finden die Dame schon früher aufzusuchen.

Kurz entschlossen stapfte er zu seinem Zelt hinüber und kam mit Feder, Papier und Siegel bewaffnet wieder heraus, setzte sich nieder und begann zu schreiben:

Tormentor zum Gruße, meine Ritterin von der Haid!
mit großer Freude haben mich die Zeilen erfüllt, die Ihr mir durch Euren Boten Sigbert habt überbringen lassen.
Trotzdem schwingt auch eine gewisse Trauer mit in diesem Briefe, ob der Tatsache, dass Ihr bereits gezwungen wart abzureisen.
Doch wie Ihr so treffend sagtet: Genug der schwülstigen Worte!

Mein nächster Weg wird mich erst einmal nach Port Valkenstein führen um dort nach dem Rechten zu sehen. Doch bin ich mir sicher, dass ich mein Regiment einige Zeit lang in den treuen Händen meiner Offiziere belassen kann, so dass ich Zeit finden werde Dich baldigst aufzusuchen! Schließlich könnte ich mich gar nicht dem Versuch erwehren mit Dir einen zweiten Waffengang zu wagen! Und solange dein Knecht nicht gedenkt sich der Fahnenflucht schuldig zu machen, sollte er wohl wissen, wohin ich reisen muss! - Für das Eichhorn danke ich Dir im Übrigen sehr! Es wird mich von nun an stets begleiten und an Dich erinnern!

Deine Grüße richte ich gern aus! Und erweise mir bitte den Gefallen und richte ebenso den Hohen Herren aus Corona d'Aragó meine besten Grüße aus!
Schließlich muss irgendwer über Euch wachen, MeLady, solange ich dem nicht selbst nachkommen kann!

Deinem Boten geht es so wie zu erwarten war. Wenngleich ich auch sagen muss, dass Gerhardt äußerst rücksichtsvoll agierte!
Er hat es sogar bisher vermieden des Boten Gesicht zu verschönern. Was deinen Knecht angeht, so scheinen mir Gerhardt und Varim ein besonderes Auge auf ihn geworfen zu haben! Wie ich schon bemerkte wirst Du ihn mit Sicherheit wieder sehen, sei es als fähiger Gardist oder aufgebahrt mit allen Ehren.

So bleibt mir nicht mehr, als auch Dir das Beste zu wünschen und verbleibe als der Eure,

Robert McManahugh

Post Scriptum: Für Dich erwerbe ich noch einen ganzen Viehhof meine Liebe! Dann sehen wir weiter...


Nachdem er den Brief fertiggestellt hatte, las Robert ihn noch einmal durch und grinste zufrieden. Dann siegelte er ihn und trat hinüber zu dem am Boden liegenden Boten. Einige kurze Tritte in dessen Rippen sollten ihn aufwecken...
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Sigbert schlummerte noch friedlich, als er die Tritte in seinen Seiten spürte.
Er brummelte und brabbelte nur ein unverständliches:
"Ja, Mutta. Ich stäih ja scho aaf. Ich hob vo an Sauhaufn träumt, die.. ", dann hob er seinen Kopf und blinzelte,
als er in's grinsende Gesicht Sir Robert's blickte. "Oh.. Oho!" entfuhr es ihm, und er richtete sich auf,
als ihm ein kleiner Schmerzensblitz durch den Kopf schoss.
Missmutig und grummelig rieb er sich die Beule an seinem Hinterkopf.
"Sir Robert, hoher Herr, habt Ihr die Botschaft gelesen und geantwortet?
Ich sollte meine Herrin nicht länger warten lassen, und auch ich habe noch Einiges zu erledigen."
Bei diesen Worten drehte er sich suchend nach Gerhardt um, und man merkte, dass er es eilig hatte, von hier fort zu kommen.
Schweigend nahm er die Nachricht Robert's entgegen, verneigte sich nocheinmal kurz und schwankte, noch leicht benommen, aus dem Lager.
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Offline Münster

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Als der Bote einige Schritte fortgeschwankt war fiel Robert noch etwas ein. Auf seinen Wink hin, versperrten zwei Grenadiere den Weg Sigberts.
Dann rief er ihm hinterher:

"Bote! Hast Du nicht vergessen mir etwas zu geben? Ich bin mir nicht sicher, aber ich könnte mir vorstellen, dass deine Herrin etwas ungehalten werden könnte, wenn Du mit dem Eichhorn in der Tasche zu ihr zurückkehrst?!"
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Offline Eichkater

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Sigbert zog die Schultern hoch, sog die Luft durch seine Zähne ein und dachte nur noch "Nein..".
Er scholt sich in Gedanken selbst einen Idioten, da er das Kleinod vergaß und nocheinmal zurück musste.
"Ich..", begann er, "..ja, Ihr habt recht."
Er kramte in seiner Tasche und holte den kleinen goldenen Eichkater hervor, den er Sir Robert in die geöffnete Hand legte.
"Drauf aufpassen, gell? Sonst scheppert's - wie es Herrin Ulrika sagen würde. Nicht dass ich mich erdreiste, Euch gegenüber soetwas zu sagen."
Er hüstelte, rieb sich die Beule, grinste aber dennoch den Herren von York an.
"Nun, ich glaub', ich sollte jetzt wirklich langsam gehen. Ihr benötigt mich nicht länger, und ich will Eure Gastfreundschaft nicht länger ausnutzen.
Auf bald. Und grüßt mir die Dame, die ich erblicken durfte." Diesen letzten Satz sprach er ein wenig leiser aus,
damit niemand ausser Robert es hören konnte.
Er drehte sich um und schritt aus dem Lager, hob den Arm zum Gruße ohne sich nocheinmal umzudrehen.
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Robert schüttelte nur amüsiert den Kopf. Der Kerl war wirklich lebensmüde. Sollte Gerhardt verspätet zum Abmarsch erscheinen, gäbe es hierfür nun wohl zwei Gründe.
Aber wie auch immer... - Ein letztes Mal betrachtete er den goldenen Eichkater und verstaute ihn dann sorgfältig. Irgendetwas wollte er ohnehin gerade noch erledigen. Nun, es würde ihm schon wieder einfallen. Fürs Erste sollte ihm auch ein weiterer guter Schluck Kaffee genügen. Danach würde er sich auch selbst einmal der neuen Rekruten annehmen, bevor er ganz einrostete.
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