Lorainne befreite sich aus der Umarmung, sie konnte Berührungen gerade nicht ertragen, alsi stand sie auf und brachte so etwas Distanz zwischen sich und die Baronin.
"tut mir leid, eigentlich sollte ich mittlerweile über meine Gefühle herrschen können und mich nicht von ihnen beherrschen lassen."
Sie rieb energisch die Tränen fort und erzählte weiter, während sie unruhig mit dem Ring ihrer Mutter spielte.
"Er zögert, und ich ebenso. Dieser Augenblick schien eine Ewigkeit zu dauern und noch viel länger. Erst als sein Schwert niedersauste, ergriff ich mein Schwert und versuchte mich zu verteidigen. Ich wollte nicht sterben, ich wollte.... aber ich hieb es in seine Seite. Und er... dieser.. dieser.." Sie schluckte eine Verwünschung hinunter, es ziehmte sich nicht in dieser Situation und an diesem Ort zu fluchen.
"Er zog mein Schwert förmlich in sich hinein, er versuchte ihn zu stützen, damit er das nicht... aber das funktionierte nicht, also stiess ich ihn weg und hielt mein Schwert umklammert, riess es aus ihm heraus und überall... Er blutete so stark, war aber noch bei Bewusstsein und sprach noch. Er sagte mir..." Lorainne lächelte glücklich, ihr Blick war in weiter Ferne, doch unaufhörlich rannen Tränen über ihre Wangen, als sie an Simona Worte dachte. Ich wünschte, Du wärst meine Tochter.
"Jeder forderte von Maitre Gorix, dass er den Schutzkreis fallen lassen sollte, aber er hielt seinen schwur, den er uns gegeben hatte. Er hielt ihn solange aufrecht, bis einer von uns ohnmächtig wurde und zog damit den Zorn einiger Umstehenden auf sich, aber er hielt sein Wort. Als der Kreis fiel, riss mich Jelena von ihm fort, aber ich wollte nicht gehen. Ich weiss nicht mehr, was sie alles gesagt hat und es gab Momente, da habe ich sie verwünscht, dafür, dass sie mich von ihm fern hielt. Aber ihre Worte, ihre Anwesenheit, ich weiss nicht was es war, es beruhigte mich ungemein. Ich war wieder fähig, klare Gedanken zu fassen. Priester, Heiler, alle taten ihr Bestes, aber es hat nicht gereicht."
Lorainne hob den Kopf und schaute Isabeau nun direkt an:"Sie meinen alle, dass er in diesem Zustand nicht lange durchhält und das es menschlicher wäre, seinem Leid ein Ende zu machen. Aber das kann ich nicht. Es wäre so, als würde ich meinem Vater einen Dolch ins Herz stossen, denn Simon war mehr mein Vater, als mein eigener. Simon war meine Familie."