Justulo war nicht begeistert von dem Auftauchen seines alten Meisters. Er kannte Jelena nun schon einige Zeit und wusste, dass man die Angelegenheit besser ruhig angehen sollte. Der Rat war offensichtlich anderer Meinung und wollte die erhofften Informationen möglichst schnell.
Es blieb ihm also wohl nichts anderes übrig als dabeizubleiben und zu vermitteln, sollte dies notwendig werden.
Timur begann zu erzählen: "Ich denke, ich muss Euch nicht mehr mit der Geschichte, wie Équil von Aine geboren wurde, langweilen. Die überlieferte Geschichte wird auch heute Abend im Rahmen des Festes vorgetragen werden.
Was ihr wissen müsst, ist, dass Équil der Sohn Aines und eines Menschen ist. Und dass er eine besondere Gabe von Geburt an hat, die schwer zu erklären ist.
Die Welt hat ein empfindliches Gleichgewicht aus Gut und Böse. Und durch die Zeit geht eine Linie, wie eine Spur, in der das Gleichgewicht gewahrt ist.
Équil hat die Gabe, zu spüren, ob dieses Gleichgewicht gegeben ist, wo es gefährdet ist oder sogar zu der einen oder anderen Seite schwenkt.
In einer Zeitlinie, die die wir versuchen zu bewahren, ist eine friedliche und schöne Zukunft gegeben. Verschiedene Kräfte versuchen nun, die dieses Gleichgewicht zu stören, in dem sie etwas ändern..." Er hielt inne, als er merkte, das er zu sehr in Richtung eines theoretischen Vortrages neigte.
Justulo räusperte sich: "Darf ich, Majstro?" Als Timur nickte, fuhr er fort: "Unsere Zukunft, unser Schicksal, hat viele Gabelungen. An vielen reicht eine Kleinigkeit um vieles zu verändern, für eine Person, eine Familie, eine Stadt oder gar ein ganzes Land.
Es klingt sehr kompliziert, deswegen lasst es mich an einem Beispiel erläutern.
Stellt Euch vor, jemand hätte vor oder kurz nach Jeldriks Geburt seine Bestimmung, seine Zukunft, vorhersehen können. Und derjenige hätte ihn oder vor der der Geburt seine Mutter getötet. Oder auch nur verhindert, dass seine Eltern sich kennenlernen. Es hätte nie einen Jeldrik gegeben... Es wäre eine andere Welt gewesen, als die, die wir nun kennen.
Wisst Ihr, was ich meine?"