Nachdem er sich sein Zimmer angeschaut hatte, verschwand Vanion wieder in Richtung Pferde. Es galt, die Satteltaschen abzuschnallen, das (wenn auch leichte) Gepäck Lorainnes abzuladen und zu verstauen. Das Bad, von dem Silas versprochen hatte, machte ihn ein wenig nervös: er war Knappe, keine Anstandsdame, doch wollte er auch nicht, dass Silas oder sonst jemand ihr beim Baden zur Hand ging. Vielleicht Anders, dachte er bei sich. So oder so, für ihn war noch einiges zu tun. Nachdem er die Taschen abgeladen und in einer Ecke abgestellt hatte, kümmerte er sich um ihre Pferde. Innen warm, außen kalt, so war der Tag gelaufen, doch nun, wo er sich nicht mehr soviel bewegte, spürte er, wie der Schweiß auf seinem Körper langsam kalt wurde. Trotzdem fütterte er jedes einzelne Pferd aus einem kleinen Sack mit Hafer, dann sah er den Tieren fachmännisch unter die Hufe und überprüfte, ob sie sich irgendetwas eingetreten hatten und morgen vielleicht lahmen würden. Lorainnes Pferd schien unruhig, und so führte Vanion es noch einmal hinaus und ließ es an einer langen Lederleine noch ein paar Schritte gehen. Als er wieder in den Stall zurückkehrte, begann es wieder heftig zu schneien - die Lichter des Gasthauses verschwommen in der weißen Kälte.
Er verließ sich darauf, dass Silas und die Äxte schon darauf achten würden, dass Lorainne nichts geschah, und so verging eine gute Stunde, bevor er mit allem fertig war. Am Ende striegelte er noch Lorainnes Pferd, auch sein eigenes kam unter die Bürste. Als er den Stall verlassen wollte, musste er die Türe mit einiger Kraft aufstemmen - der Schnee lag gewiss schon eine gute Elle hoch. Mit einem sorgenvollen Blick auf den Verschlag, der nicht allzu vertrauenswürdig wirkte, ging er in Richtung Gasthaus. Er freute sich auf ein warmes Feuer und ein kühles Bier - und sogar auf ein Bad. Vielleicht war Lorainnes Badewasser noch nicht ganz erkaltet, dann könnte er sogar warm baden. Bei diesem Gedanken kam ihm das Gepäck auf seinem Rücken gleich viel leichter vor.