Autor Thema: die Goldbach'sche Delegation auf der Reise nach Lichttal (Frühsommer 266n.J.)  (Gelesen 8008 mal)

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Offline Isabeau Lioncoeur

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Die Unterbringung war gastlich, wenn auch etwas einfacher als Isabeau es von zu Hause gewohnt war. Sie wusste, dass der Graf im vergangenen Jahr seine geliebte Frau und das Kind verloren hatte und sich mit aller Kraft gegen diese Ehe gesträubt hatte und das Haus spiegelte dies wieder: gedämpfte Farben, kein Blumenschmuck, eine eher bedrückte als freudig erregte Stimmung.
In ihrem Gemach angekommen ließ Isabeau sich von Fleur aus der Reisekleidung helfen, während das Hausgesinde die Reisetruhen hereintrug. Als sie wieder alleine waren stieß sie einen erleichterten Seufzer aus und legte dankbar die Füße hoch. Seit der neuerlichen Vergiftung spielte ihr Herz ihr immer wieder streiche aber sie wollte verdammt sein wenn jemand dies erfuhr und sich diese Schwäche zu nutzen machte.
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"Das ist mein voller Ernst! Um Euch zu zeigen wie ernst ich es meine würde ich es mit meinem eigenen Blut auf meine Fahne schreiben!"

Offline Francois

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Der Weibel hatte wie gewohnt einen Posten vor der Kammer der Baronin sowie einen für das Fuhrwerk abgestellt.
Die meisten anderen Gesandschaften waren ebenfalls bereits eingetroffen, und es schien eine interessante Gesellschaft zu werden.
"Man lernt doch immer etwas über die Kleidungsstile und Formen des Benehmens in anderen Regionen..." dachte Francois bei sich, als er den Blick schweifen lies und die Gäste beobachtete.
Der Flamen Damian und Amabilis Leonie Talen waren ebenfalls zugegen. Zumindest zwei Gesichter, die man kannte und um die man sich keine Gedanken machen musste.
Einige der anderen Anwesenden sorgten für leichtes Unbehagen bei Francois. Aber vielleicht war das auch nur seine übervorsichtige Seite, und es gab eigenlich keinen Grund zur Besorgnis. Schliesslich galt ja der Festfrieden...
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Lilac

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Fleur hatte sich auf der Feierlichkeit ständig gefragt, warum die Stimmung so gedrückt, warum der Bräutigam so unglücklich schien. Später erfuhr sie, dass der Graf vor einiger Zeit seine Frau mitsamt dem Erben im Kindbett verloren hatte und empfand Mitleid und Verständnis.
Die Braut hingegen war voll der Freude und des Elans und brachte Licht und Glanz auf die Feier.

Doch immer wieder irritierte die Wäsche- und Leibmagd der Baronin die offensichtliche Abwesenheit an Gesinde. Wo waren bloß die Mägde und Knechte, die Diener und Zofen und Pagen dieser Leute?
Da stand der hohe Herr neben der Barbarin (jedenfalls stellte sich Fleur so eine Barbarin vor) an der Speisetafel und tat sich das Essen höchst selbst auf seinen Teller!
Innerlich zuckte Fleur zusammen und insgeheim schüttelte sie den Kopf. Sowas!

Am kommenden Tage nach der abendlichen Feier hatte die Gräfin die Baronin zum Tee geladen. Natürlich wartete Fleur auch hier auf.

Dann hieß es Abschied nehmen. Fleur freute sich, bald wieder zu ihrer Tochter und in ihr gewohntes Leben zurück zu kommen. Kurz vor der Abfahrt mit dem Schiff fand sie bei einem letzten Spaziergang mit Madame ein kleines, exotisch aussehendes Schneckenhaus, die sie für Amelíe einpackte. Es waren diese kleinen Schätze, über die sich das Mädchen am meisten freute. Es hatte eine eigene kleine, wohlgehütete Truhe, in der es seine Kleinode sammelte.

Die Überfahrt war unangenehm. Es waren zwar keine fiesen Winde da, die die Wellen aufgepeitscht hätten, aber der andauernde Regen sorgte für miese Stimmung bei allen auf dem Schiff. Regnete es gerade nicht, war es empfindlich kalt. Oder das Wetter spielte völlig verrückt und sorgte mit plötzlicher, heftiger Sonneneintrahlung für Kopfschmerzen. Und diese kurzen Phasen reichten nicht mal aus, um das Segel zu trocknen...
Fleur die Wäschemagd // Galeya KRAMBAMBULI // Luise die Hure aus Brega // Jenna die Magd von Jelena // Julienne, Falknergehilfin, ehemalige Gardistin und Botenreiterin // Beeke Fischer die ewige Doktorandin der Zoologie an der Ayd'Owl

Offline Francois

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Die Feierlichkeit war tatsächlich so wie erwartet. Illustre Gäste, talentierte Barden, hervorragendes Essen, interessante Gespräche - an denen sich der Weibel meist zwar nicht beteiligte, die aber unüberhörbar waren- 
Während der Teerunde hielt Francois sich außerhalb, man musste nicht alles mitbekommen. Wenn es wichtig wäre, würde er es früh genug erfahren.
Die Rückreise verlief im großen und ganzen problemlos. Man hatte ja eingespielte Leute, und so kam man zügig an Bord des Schiffes... Schon wieder ein Schiff...
Seltsamerweise hatte Francois mittlerweile ein gewisses Vergnügen an Schiffsreisen gefunden ( sehr zum Unverständnis mancher anderer Goldbacher ), aber das Wetter ging ihm gehörig auf die Nerven.
Es hatte in der letzten Zeit nicht eine Woche gegeben, in der es nicht mindestens an zwei Tagen geregnet hatte. Und auf dem Wasser war dieses Wetter noch einmal schlimmer.
Da half bald nicht einmal mehr Kaffee...
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Lilac

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Es nieselte. Schwach. Also hatte sich Fleur aufs Deck gewagt und traf dort wieder einmal auf den Weibel.
Unter Deck schlugen einige Pferde genervt gegen die Wände ihrer Holzverschläge.
"Die 'aben auch keinö Lust mehr auf diesö Reisö...", meinte die Wäschemagd zu Francois und nickte knapp in die Richtung aus welcher der Lärm erschallte.
Fleur lugte über die Reeling, um eventuelle Delfine zu sehen, aber bei diesem Wetter schienen selbst die lustigen Meeresgesellen keine Lust zu haben, ein Schiff zu begleiten - ganz davon zu schweigen, ihre erheiternden Kapriolen zu zeigen...
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Offline Francois

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"Die Tiere gehören ja auch auf eine Weide und nicht auf schwankende Holzplanken" entgegnete Francois. "Ich bin auch froh,wenn wir wieder zuhause sind.Aber ich gehe davon aus,dass die nächste Reise nicht lange auf sich warten lässt..."
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Isabeau Lioncoeur

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Die Reise zurück nach Goldbach war unangenehm, aber glücklicherweise sonst ereignislos.
Das Wetter war dieses Jahr wechselhaft und je weiter man nach Norden kam desto rauer wurde es.
Nach dem obligatorischen Stopp in Donnerheim machte man sich zügig wieder auf den Weg nach Hause und alle waren erleichtert, als die Mauern der Burg vor ihnen auftauchten.
So wie es aussah, lag ein ereignisloser Sommer zu Hause vor ihnen und erst zu Beginn des neunten Mondes würde die nächste Reise anstehen.
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