Autor Thema: Zimmer von Runa  (Gelesen 31470 mal)

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Offline Anders

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #60 am: 18. Feb 18, 15:09 »
Leise seufzte Runa und griff wieder nach ihrem Becher. "Um ehrlich zu sein nicht viel. Zu ihren Personen kann ich nichts sagen. Ich habe mich bisher nicht mit ihnen unter halten. Das was ich von ihnen in den Vorlesungen auf den Tagen des Lernens mitbekommen habe zeugt von einer großen Selbstsicherheit ihrer Seite. Sie sind in jedem Fall davon überzeugt das sie im Recht sind weigern sich aber gleichzeitig eine andere Perspektive auf dieses Thema anzunehmen. Das ist in meinen Augen nicht nur arrogant sondern auch fahrlässig ist. " Sie zuckte mit den Achsel  und sah Marius an." Ihre magische Ausrichtung halte ich für fragwürdig und gepaart mit ihrer Einstellung kann sie durchaus gefährlich werden. Ich kann ihr nichts nützliches abgewinnen, allerdings weiß ich nicht welche Fähigkeiten sie abseits dem erheben von Toten beherrschen. In meinen Augen gehören die Toten den Göttern und es beleidigt ihre Ehre sie in ihrer Ruhe zu stören."
//Ganz abgesehen davon das es furchtbar gruselig ist. // fügte sie in Gedanken hinzu.
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Offline Marius von Weißenfels

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #61 am: 18. Feb 18, 16:58 »
Marius quittierte Runas Ausführungen nur mit einem "Hm".

Wenn sie so zu der Nekromantie stand, sah es mit Blutmagie wahrscheinlich ähnlich aus. Er konnte es nicht riskieren, ihr von den Artefakten zu erzählen, die nun schon seit Monaten in seinem Zimmer lagen und die er untersuchen wollte. Im besten Falle würde sie ihm die Hilfe verweigern, im schlimmsten würde sie ihn beim Magisterium verpetzen. So übervorsichtig, wie das zu sein schien, würde man ihm wahrscheinlich die Steine wegnehmen, und das wollte er um jeden Preis vermeiden.

Dass Runa sich auf die Götter berufen würde, hatte er nicht erwartet, doch eine Grundsatzdiskussion über Nekromantie und die Götter würde bis zu einem anderen Gespräch warten müssen.

Er seufzte. "Du meintest, du könntest mir die Gesten und die Worte für den Zauber zeigen?"

Offline Anders

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #62 am: 18. Feb 18, 19:26 »
//Anscheined ist er damit nicht zu Frieden... Oh bitte lass ihn nicht auch nur auf persönliche Macht aussein.//
Sie stellte ihre Tasse zurück auf den Schreibtisch und faltete die Hände im Schoß. "Die Theorie Marius. Also die Gedanken dahinter." Sie überlegte ob sie noch etwas hinzufügen sollte und entschied sich dafür. "Ich hoffe du verzeihst mir meine Offenheit, aber wenn ich dir jetzt Worte und Gesten nenne setzte ich dich der Gefahr aus, den Zauber direkt bei der Person oder dem Gegenstand ausprobieren zu wollen der dein Interesse für diesen Zauber geweckt hat. " Sie lächelte entschuldigend. "Und das möchte ich nicht."
//Abgesehen davon würde es auch mich in Schwierigkeiten bringen sollte etwas passieren und heraus kommen das du es von mir weißt.//
"Wenn du es eilig hast würde ich dir wirklich ans Herz legen morgen einfach einmal bei einem Magister der Analyse nachzufragen. Dann kannst du von klein auf Anfangen. Jeder Zauber und jede Klasse hat eine eigene Struktur du du erst erkennen und dir merken musst bevor du fremde Zauber eigenständig klassifizieren kannst. Und das braucht Zeit da jeder Zauber auch mit einer entsprechenden Handschrift gewirkt wird was seine Form noch einmal ein wenig verfälscht." Sie schloss kurz die Augen und fügte dann hinzu: " Ich weiß nicht was dich beschäftigt, aber bevor du vorschnelle Handlungen unternimmst und dich auf Dinge einlässt die du nicht verstehst oder die du nicht kennst frage doch einmal Magister Balerian um Rat. Er ist Vertrauenslehrer und einer der offensten und... unkonventionellsten Menschen die ich kenne. Er hat schon viel erlebt und gesehen und er ist verschwiegen, auch wenn er manchmal nicht so wirkt auf den ersten Blick. Wenn du ihm eine Chance gibst kann er auch dir helfen da bin ich mir sicher." Ihr Blick richtete sich auf Marius ,ruhig aber ernst, während sie ein unangenehmes Gefühl überkam dieses Gespräch in der Art schon einmal geführt zu haben. Damals war es um ein dunkles Geheimnis gegangen und nichts gutes war daraus erwachsen... Naja. Fast nichts gutes wenn man den anderen Scolari Glauben schenkte.
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Offline Marius von Weißenfels

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #63 am: 19. Feb 18, 11:41 »
Ganz kurz, man hätte es fast verpassen können, ballten sich die Hände des Lehrlings entnervt zu Fäusten.

Die Wahrheit in Runas Worten war nicht von der Hand zu weisen. Ja, er hatte den Zauber ausprobieren wollen, ohne dessen Gefahren zu kennen. Welch Torheit war es gewesen, sich nur wegen ein paar zitternder Steine einem unbekannten Risiko auszusetzen!

Darüber hinaus war sein Versuch gerade, Runa doch noch die Gesten und Worte des Zaubers zu entlocken, einfach nur plump gewesen, und er hoffte, dass seine Mitschülerin ihm diesen nicht übel nahm. Es war wirklich zum Verzweifeln, diese Steine machten ihn total zappelig. Er durfte sich nicht so verrückt machen lassen, ein Magier musste schließlich in sich ruhen.

Er zog kurz mit dem Finger einen Kreis den Rand des Blütenkelchs an seinem Ring entlang, wie er es bei der Meditation tat, und fand seine innere Mitte wieder.

Sein Gesicht war während Runas Ansprache immer verkniffener geworden. Jetzt entspannte es sich und ein neutrales Lächeln erschien. "Ich danke dir für deine Offenheit und deinen Ratschlag. Ich werde mir diesen zu Herzen nehmen." Er deutete eine leichte Verbeugung an.

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #64 am: 19. Feb 18, 13:26 »
Leichte Sorge zeichnete sich auf Runas Gesicht aber während Marius um seine Fassung rang. //Das kommt mir alles zu bekannt vor...// dachte sie unwohl. Aber was sollte sie tun? Sie beschloss diese Frage für sich zu beantworten wenn Marius gegangen war. Das würde kompliziert werden...
Schon wieder.
Als Marius sich wieder an Sie wante lächelte sie nur freundlich und meinte: "Ich fürchte das ich nicht wirklich viel helfen konnte, aber sollte ich es doch ein bisschen getan haben freut es mich."
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Offline Marius von Weißenfels

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #65 am: 19. Feb 18, 14:04 »
Marius spürte, dass sein Besuch langsam zu einem Ende kam. "Die Unterhaltung war auf jeden Fall sehr lehrreich", meinte er. "Gibt es noch etwas, was du mir mitgeben möchtest... oder was ich für dich tun kann?"

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #66 am: 19. Feb 18, 17:08 »
Die Scolari schüttelte den Kopf. "Nein ich werde jetzt noch ein paar Schriftstücke die an den Baron gehen sollen sortieren und dann werde ich versuchen etwas Schlaf zu bekommen.", erklärte sie und erhob sich. "Wenn du wieder einmal Fragen hast zögere nicht mich anzusprechen sofern du denkst das ich helfen kann.", meinte sie noch mit einem Lächeln.
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Offline Marius von Weißenfels

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #67 am: 19. Feb 18, 20:18 »
Marius nickte. "Es tut mir leid, dass ich deinen Tee nicht probieren konnte. Ich hoffe, das bei späterer Gelegenheit nachholen zu können", meinte er etwas steif.

Später würde er sich in seinem Zimmer hinsetzen und das Treffen analysieren, sich fragen, was er besser hätte machen können, und ob es eine Möglichkeit gegeben hätte, von Runa die Informationen zu erhalten, die er wollte. Doch das war eine Aufgabe für einen anderen Tag, jetzt würde er nur noch wie üblich vor dem Schlafengehen meditieren und dann hoffentlich ruhig schlafen.

Mit diesem Gedanken verbeugte Marius sich, wünschte seiner Mitschülerin eine gute Nacht und verließ Runas Zimmer.

Offline Anders

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #68 am: 23. Feb 18, 23:26 »
Eine Weile saß die Scolari noch auf ihrem Stuhl. Ihr Magen hatte sich in einem ungutem Gefühl zusammen gekrampft und ihre Gedanken überflogen nocheinmal das abgelaufene Gespräch. Je länger sie darüber nachdachte, Marius Verhalten beobachtete und seine Tonart und die Körpersprache bewertete um so unwohler wurde ihr.
//Gütige Elja, warum eigentlich immer ich?//, dachte sie schließlich bei sich. Aber was nun tun? Noch eine Weile schob sie Gedanken in ihrem Kopf hin und her. Schließlich faste sie beklommen einen Beschluss. Runa drehte sich zur Tischplatte um und griff nach Feder und Tintenfass.
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Offline Anders

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #69 am: 13. Dez 18, 12:23 »
Winter 268 n.J.

Nach den Ereignissen um Engonia und der Befreiung Irmgards

Daran das ihr Atem sich in kleinen Wölcken nieder schlug erkannte die junge Adeptin wie kalt es in den letzten Tagen geworden war. Seit sie zurück in Fanada war hatte die Temperatur stetig abgenommen und wenn es so weiter ging würde es sicher bald schneien. Ihr Blick fiel zu dem kleinen Ofen der in ihrem kleinen Zimmer stand. Noch hatte sie ihn nicht angeheizt und würde es vor dem Abend wahrscheinlich auch nicht tun. In der Hand hielt sie einen Brief den sie kurz überflog ehe sie ihn auf einem anderen Stapel ablegte. Nein... Das Feuer jetzt an zumachen ergab wenig Sinn wo sie sich die meiste Zeit des Tages in der Tavensa aufhalten würde wenn es nicht noch eine der wenigen Vorlesungen zu besuchen galt.

Der Alltag an der Ayd Owl hatte etwas verlässliches. Die Uhren tickten beständig voran, Bücher wurden entliehen und zurück gegeben, Briefe kamen und gingen. Das der Vizekanzler in einem tiefen Schlaf lag und nicht zu erwachen schien hatte, mancher würde sagen erschreckend wenig Auswirkung auf die Schüler. Schweigend schob sie die restlichen Papiere zusammen und verschloss das Tintenfass. Schweigen war schön und jetzt wo in ihren Kopf seit langem mal wieder Stille herrschte konnte sie es auch genießen. Viele ihrer Mitschüler hatten nach den ersten neugierigen Nachfragen was passiert war schnell das Gespräch abgebrochen. Ob es an ihr lag oder an dem was sie berichtete hatte konnte sie nicht klar bestimmen. Vermutlich an beidem. Der Kanzler war... Nicht erfreut über ihren Bericht gewesen, aber was er weiter in dieser Sache unternehmen würde war seine Angelegenheit.
Die junge Magierin griff nach einer frisch beschriebenen Seite, ging zu ihrer Bettstatt und hockte sich davor auf den Boden. Sie schob das Papier in einen dunklen Hohlraum und kurz darauf könnte man das reißen von Papier hören ehe sie das kurze Aufleuchten von Aid's Augen wahrnahm.
"Ich bin in der Tavensa. Wir sehen uns heute Abend." , teilte sie dem Buch mit und strich ihm kurz über den Deckel. Dann nahm sie sich ein kleines Ledergebundenes Büchlein zur Hand, wickelte ihren Schal fest um den Hals und verließ ihr Zimmer in Richtung Tavensa. Hoffentlich war Magister Balerian nicht da. Sie versuchte Gesprächen mit ihm soweit sie konnte aus dem Weg zu gehen. Sie wollte nicht reden. Noch einmal sah sie sich nach der Tür um. Sie könnte auch hier bleiben... Nein. Wenn sie zu lange in ihrem Zimmer blieb würde er kommen um nach ihr zu Suchen. Solange sie sich unter die restlichen Schüler mischte schien ihn das irgendwie zu beruhigen. Sie drehte sich um und verließ den Flügel. Wenn die Sonne unterging würde sie zurück kehren um den Ofen zu befeuern. Eine Erkältung zu bekommen wäre lästig.
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Offline Nevermind

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #70 am: 14. Dez 18, 08:18 »
Einer der Geister huschte durch die Wand nur um kurz vor ihr anzuhalten. "Du hast besucht munkelt man. Wer ist das?" Der neugierige Schemen wartete die Antwort nicht ab, sondern verschwand suchend in der nächsten Wand. Unten im Büro des Kanzlers bekam der Besuch noch einmal die Regeln und Richtlinien der Akademie vorgelegt und unterschrieb diese brav als Gast, knickste und wurde dann mitsamt dem kleinen Bündel in die Tavensa geschickt. Sie solle dort warten, sagte man ihr, jemand würde kommen sie abzuholen und die Leute kenne sie ja bereits.

Kurz nach der blassbleichen Erscheinung in ihrem Zimmer klopfte es. Ein Mitschüler war es, der zu Runa geschickt wurde, "Runa.. du hast Besuch. Eine äh.. Frau mit irgendeinem Wappen mit Wolf oder so.. Sitzt in der Tavensa und wartet auf dich.." klang es durch die verschlossen Tür. Die Schritten verhallten irgendwo im Gang.
Was Peter über Paul sagt, sagt mehr über Peter, als über Paul.

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #71 am: 06. Feb 19, 23:07 »
Nach Sinas Besuch:

Sanft legte Runa den Brief vor sich auf der Tischplatte ab. Ihre Augen huschten noch einmal über die geschriebenen Zeilen die ihr Magistra Jelena hatte zukommen lassen. Ihre Anwesenheit wurde gewünscht, es ging um den Vizekanzler. Offensichtlich hatte sein Zustand sich nicht verbessert, möglicherweise sogar verschlechtert und jetzt sollte ein Versuch unternommen werden ihn zu heilen. Wie dieser aussah oder welche Rolle sie dabei spielen sollte stand dort nicht.
Den Brief nicht aus den Augen lassend, so als könnte er sie anspringen sobald sie wegsah, tippte sich die junge Adeptin gegen die Lippen. Innerlich debattierte sie ob sie dem Aufruf folgen sollte oder nicht.
Sie konnte sich nicht vorstellen wie sie von Nutzen sein sollte wenn es um die Heilung des Vizekanzelers ging. Sie besaß keinerlei Kenntnisse in Heil- oder Seelenmagie, noch war ihre magische Kraft ausreichend um in irgend einer Art und Weise ausschlaggebend zu sein. Andererseits rief die Magistra genau nach ihr. Angestreng versuchte sie einen Grund zu finden der ihre Anwesenheit bei der Heilung des Vizekanzlers unabdingbar machen konnte.
Nun sie verband einiges, wenn auch keine enge Bindung wie er und Stella sie teilten. Sie arbeite für ihn und die Akademie. In wie weit verpflichtete sie dieser Umstand zu helfen?
Wenn er starb, nun... ihr Stipendium bekam sie von der Akademie bezahlt und solange der Staufer mit ihrer Arbeit zufrieden war würde sich auch dies nicht ändern. Ihre anderen Arbeiten würden sich allerdings sehr verringern, was durchaus positiv wäre.
Andererseits hatte er bisher immer ein gute Wort für sie eingelegt und wenn er es entbehren konnte ein Auge auf sie gehabt.
Kurz überlegte Runa wie hoch die Chancen waren, dass der Vizekanzler sie als Geist heimsuchen würde wenn sie nicht kam.
Egal wie man es drehte uns wendete, man erwartete das sie erschien. Wahrscheinlich wäre es besser, das Ganze als eine Art Auftrag zu betrachten der an sie als Adeptin gestellt wurde.
Sie faltete den Brief zusammen und legte ihn in ihre lederndes Notizbuch. Dabei fiel ihr Blick auf die zurletzt beschriebenen Seiten. Dieses Problem würde dadurch möglichweise verzögert werden.
Aber sie könnte auch dort an einer Lösung arbeiten. Sie würde ihr Ziel erreichen, jetzt wo sie es sich gesetzt hatte.

Am nächsten Tag bereitete sie alles für ihre Abreise zur Löwenburg vor und zwei Tage später war sie Unterwegs.
« Letzte Änderung: 07. Feb 19, 09:43 von Anders »
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« Antwort #72 am: 20. Feb 19, 22:29 »
Nach dem Aufenthalt auf der Löwenburg:

Der Baron war zurück und kümmerte sich um seine Baronie, seine Frau und die liegen gebliebenen Angelegenheiten. Sie selbst war an die Akademie zurück gekehrt um sich Gedanken über das Geschehene und das Zukünftige zu machen. Und das tat sie noch seit etwa zwei Tagen.
Sie ging das Erlebte immer wieder Stück für Stück durch, dass was sie erfahren hatte, dass was passiert war. Die scheinbare Leichtigkeit mit der Einige die Unternehmung angegangen waren. Das Gespräch mit dem Baron.
Sie wusste, dass ihre zeit begrenzt war, wenn auch noch nicht zu knapp. Auch wenn niemand auf ihrer Seite war, so gab es doch Menschen die Eile für weniger geboten hielten als andere. Einige würden mit sich reden, oder sich überzeugen lassen, bei anderen würde sie es gar nicht erst versuchen. Ihre Erfolgsaussichten waren gering, aber vorhanden. Sie musste es nur klug angehen.
DIe junge Adeptin ließ die Hand sinken und öffnete die Augen um zu beobachten wie die glimmenden Linien und Zeichen unter ihren Fingern verblassten.
Sie würde das richtige Gleichgewicht finden müssen zwischen Vorsicht und Fortschritt.
Und mit genügend Überlegung würde ihr dies auch gelingen.
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Offline Kydora

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #73 am: 24. Mai 19, 11:17 »
Frühjahr 269 n. J.

Lange war die junge Frau nicht mehr durch diese Gänge gelaufen. Wie lange war es her? Sicherlich schon über ein Jahr.
Was sie zum nächsten Gedanken brachte: Wie stand es eigentlich um ihre Wette mit Rickhard? War die vereinbarte Zeit nicht auch langsam verstrichen?

Sie bog um eine Ecke und sah in den Gang hinein. Es wirkte so sonderbar durch die Akademie zu laufen ohne länger ein Schüler zu sein.

Schritt für Schritt ging sie an den Türen entlang, in Gedanken versunken, als sie intuitiv vor einer der Türen stehen bleibt. Hier
Der nachdenkliche Gesichtsausdruck der Silvanaja wich sogleich einem freundlichen Lächeln und es folgte ein Klopfen an die Türe. Sicher, aber nicht aufdringlich. Geduldig wartete Kydora ab und wippte leicht auf den Füßen hin und her.

Sie hatte ihren Wind wieder gefunden, hatte endlich gelernt wieder zu lauschen... Doch etwas war anders... kontrollierter und sie war nicht länger nur das kleine Herbstblatt im Winde, das umhergetragen wird durch die Launen der Winde. Sie war das Auge des Sturms, die Ruhe während um sie herum das Chaos herrschte. Und gleichsam war sie die Brise, die in Bewegung brachte, was schon viel zu lange ruhte. Sie war so viel mehr und hatte es all die Zeit selber nicht erkannt. Dem Eis... der kalten Logik... mehr Platz in ihrem Leben zu geben, war eine gute Entscheidung gewesen. War es überhaupt eine bewusste Entscheidung gewesen? Oder vielmehr die logische Konsequenz aus diversen Ereignissen hervorgegangen?

All diese Gedankengänge schossen Kydora in dem kurzen Augenblick durch den Kopf, den sie vor Runas Türe auf Einlass wartete. Und so würde sie wohl erst etwas gedankenverloren wirken, den Blick leicht zur Seite gerichtet, wenn die Scholaria die Türe öffnen würde.

Offline Anders

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Antw:Zimmer von Runa
« Antwort #74 am: 24. Mai 19, 11:30 »
Das Klopfen an der Tür kam zu einem wirklich ungeünstigen Zeitpunkt. Sie hatte erst vor kurem die Feder ins Tintenfass getaucht und befand sich außerdem in der Mitte eines Satzes. Deshalb ignorierte Runa das Geräusch vorerst. Sorgfälltig schrieb sie den Satz zu Ende und fügte noch einen kleineren dahinter an, ehe sie die Feder vor sich ablegte, das Fass verkorkte und das geschriebene ablöschte. Dann erhob sie sich und ging zur Tür hinüber um sie zu öffnen.
Vor ihr im Gang stand Kydora die augenscheinlich geistesabwesend in die Gegend starrte. "Kydora", begrüßte sie die junge Frau und öffnete die Tür weiter.
"Komm herein. Wie ist dein Befinden?"
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