Svenja erklärte Mina gedankenversunken auf was sie achten konnte und suchte selbst konzentriert den Waldboden und das Geäst ab.
Sie entfernten sich stetig von den anderen, da sie, weit auseinander gefächert suchten. Zwischendurch hob sie den Kopf und lauschte angestrengt, doch ausser Minas und ihrem eigenem Atem war schon nach einiger Zeit kaum mehr etwas zu hören. Durch den stetigen Schneeregen hatten sich selbst die Wald- und Feldbewohner in ihre Schlupflöcher zurückgezogen.
Svenja hatte Mina beauftragt die Schritte zu zählen, damit sie ungefähr wussten, wann sie umkehren würden und Mina hatte ihr gerade zu verstehen gegeben, dass sie nun genau dies langsam tun sollten, auch wenn sie das auf ihre gewohnt schüchterne Art gemacht hatte, als Svenja einen kleinen Hügel erblickte. "Mina, nur noch dieser eine Hügel, vielleicht kann ich von dort aus noch etwas ausmachen, dann drehen wir um, in Ordnung?"
Ohne ein Wort abzuwarten begann sie von plötzlicher Hoffnung getrieben in Laufschritt zu verfallen und die kleine Hügelkuppe zu erklimmen.
Mina konnte nur Svenjas Rücken sehen und das tonlose seufzen vernehmen, als diese sich wie erschöpft auf die Knie sinken lies.
Der Anblick der sich bot, war der auf einen schier riesigen, den Horizont überspannenden Wald. Trostlos, vorm Grau des Himmels und dem Grau-weiß des schlammigen, mit Schneematsch überdeckten Bodens, hingen von Feuchtigkeit schwere Tannennadeln und dunkle, blattlose Äste von nicht enden wollenden Bäumen herab.
Svenja, die nirgendwo lieber war, als im Wald, stiegen Tränen der Verzweiflung in die Augen und sie sackte tonlos in sich zusammen.
Der Wald von Arden.