Wuchtig schwang Vanion den Stahl in seiner linken Hand. Die Rechte schmerzte immer noch, seit sie von einem Pfeil durchbohrt worden war. Der Schweiß rann ihm längst in die Augen, aber ob das von der Anstrengung kam oder von dem Feuer, das durch seine Adern loderte, das wusste er nicht. Er verfiel in die Muster, die er von den zahllosen Übungskämpfen der letzten Jahre hatte.
Eine harte Rückhand von Lorainne brachte ihn aus diesem Rhythmus heraus. Normalerweise wäre Vanion jetzt zurückgewichen. Hätte gelächelt, anerkennend mit dem Kopf genickt - sie hätten durchgeatmet, er hätte den Spott seiner Rittermutter ertragen müssen und dann wäre der Kampf weitergegangen. Aber Vanion spürte nichts als Hitze, blanke Wut. Lorainne führte ihr Schwert ebenfalls in einer Hand, so wie er es tat, und mit der freien Hand hatte sie ihn soeben geschlagen - also handelte Vanion. Instinktiv, als hätte er einen Feind vor sich. Er knurrte, ein wütendes, unmenschliches Knurren, lenkte Lorainnes Stahl mit dem seinen zur Seite - und dann rammte er ihr den harten Knauf seines Schwertes ins Gesicht. Zumindest versuchte er es. Seine Bewegung war viel zu schnell, viel zu unkoordiniert. Er verlor das Gleichgewicht, und der Knauf seiner Waffe traf zwar sein Ziel, aber mit weit weniger Wucht, als er es vorgehabt hatte. Sofort fuhr Vanion herum, bereit, erneut zuzuschlagen.