"Krieg."
Vanion ließ dieses Wort auf der Zunge zergehen. Es schmeckte ekelerregend. Eisern, metallisch, wie Blut. Und wie kalte, vom traurigen Regen feuchte Asche.
"Destrutep widerspricht allem, was ich bin. Ich möchte nicht zerstören. Ein Ritter ist den Schwachen ein Schild und den Gerechten ein Schwert. Lavinias Blüten zieren mein Wappen, und die Eide, die ich schwor, schwor ich in der Hoffnung auf einen größeren Frieden."
Die Worte kamen nur zögerlich über die Lippen. Vanion erinnerte sich daran, wer er war. Was ihn ausmachte. Aber es war schwierig - als lägen schwere Nebenschwaden um ihn, eine erstickende, suppige Wolke, die nur darauf wartete, mit Wucht und einem Kampfschrei auf den Lippen fortgeweht zu werden. Es war ganz einfach - er musste nur ausholen und Maugrim schlagen. Sich mit einem Tormentor-Priester zu messen, würde gewiss Ehre bringen.
Maugrims Blick blieb auf Vanion gerichtet, während Vanion mit dem Feuer Destruteps rang. Langsam, mit einer beherrschten Bewegung, löste Vanion seinen Schwertgurt vom Körper. Er hielt die Waffe in der Armbeuge, während er mit der anderen Hand geschickt das blau-gelbe Band einfing, das vom Knauf herabhing. Er schlang es um den Gürtel, kurz vor der Scheide, und verband so Waffe und Gurt. Nun konnte der Stahl nicht gezogen werden - nun, jedenfalls nicht im Affekt.
"Ich werde beten, Maugrim. Lavinia möge mich stärken und mir helfen, das Feuer Destruteps zu ersticken. So, wie sie dieses Land wieder heilen und stärken wird, wird sie gewiss auch mir beistehen."
Mit jedem Wort wurde Vanions Stimme fester, gewann an Kraft, und der Ritter stand erkennbar aufrechter. Sein Rücken pulsierte immer noch vor Schmerz, aber es war zumindest in diesem Moment nur das - Schmerz, kein Feuer. Sein Blick fiel auf Enid, die grade Lorainnes Schild ablegte. Die Kerbe, die er in das schwere Holz gehauen hatte, war gar nicht mal so klein, und er nickte ihr dankbar und anerkennend zu.