Autor Thema: Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)  (Gelesen 34979 mal)

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Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #105 am: 01. Mär 19, 15:30 »
Julienne schüttelte den Kopf, machte den Mund auf, stockte, räusperte sich und sagte: "Non, Sergeant. Das war dann wo'l allös..."
Sie wollte eigentlich Danke sagen, aber ihr Kopf war zu leer, um die Worte zu formulieren.
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Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #106 am: 01. Mär 19, 16:37 »
Francois nickte zu ihren Worten.
„Also dann, auf in die neue Tätigkeit. Wegtreten.“
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Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #107 am: 01. Mär 19, 19:12 »
Julienne grüßte, verließ die Schreibstube und schloss die Türe hinter sich.
Dann atmete sie ersteinmal tief durch.
Ihr erster Gedanke war, in die Stallungen zu Hexe zu gehen, doch dann führte ihr Weg sie in die Falknerei - der Ort, an dem sie in Zukunft am häufigsten zu finden sein würde...



Unterdesssen näherte sich eine Reiterin der Burg. Es war erneut Jeanne Cordonnier, jüngste Tochter des nun arbeitslosen Kammerherrn von Riche de Chêne auf dem braunen Wallach, den sie auch bei ihrem letzten Besuch geritten hatte...
"Isch bringö ein Schreibön für die 'errin des 'ausös!", rief sie, als sie in Hörweite kam, und wedelte mit einem Brief.
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« Antwort #108 am: 01. Mär 19, 19:20 »
Der Posten am Tor liess sie absitzen und rief seinen Rottmeister.
Dieser teilte der Reiterin mit, dass Madame nicht auf der Burg weilte.
Sie könne also den Brief abgeben oder zu einem Vertreter Madames gebracht werden.
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Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #109 am: 01. Mär 19, 19:47 »
Jeanne überlegte kurz und gab den Brief dann schulterzuckend ab. "Isch glaubö, es 'andölt sisch nur um einö Listö..."

Sie verabschiedete sich, stieg auf den Braunen und ritt davon.
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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #110 am: 01. Mär 19, 19:53 »
Der Rottmeister nahm das Papier entgegen und brachte es in die Wachstube. Das würde wohl bis zur Ablösung warten können, schien ja nicht dringendes zu sein.
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Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #111 am: 05. Mär 19, 19:21 »
Der Tag schritt voran.

Julienne hatte ihre neuen Aufgaben bekommen - das Säubern der Bereiche, wo die Vögel saßen, das Auswaschen und Auffüllen der Badebrenten, das Putzen der Blöcke und Sprenkel, die Vorbereitung der Atzung, aufräumen und reinigen des Vorbereitungsbereiches und der Behältnisse, in denen die Atzung aufbewahrt wurde und die Pflege der Handschuhe und Taschen.

Gerade war sie mit letzterem beschäftigt - sie schrubbte Fleisch-, Feder- und Fellreste und sonstige Verschmutzungen von einem Handschuh und fettete ihn anschließend mit einem wohlriechenden Honigwachs.

Sie saß auf einem Hocker vor den Vögeln, sodass sie diese beobachten konnte, während sie arbeitete.

Nachher würde sie bei der Atzung helfen dürfen und gleichzeitig dabei assistieren, die Geschühriemen der Vögel instand zu halten.

Ihr neuer Vorgesetzter war ein Mann mittleren Alters mit großen Händen, der jahrzehntelang dem alten Falkner - seinem Onkel -  zur Seite gestanden und entsprechend viel Erfahrung gesammelt hatte. Philippe "la Patte" Boulanger war, wie der alte Falkner, besonnen und ruhig, fast schon ein wenig wortkarg, und ein großer Hundefreund. Er hatte zuletzt fast alleine in der Falknerei gearbeitet, da sein Onkel ihm mehr und mehr die Verantwortung überlassen hatte, solange es nicht um Anlässe mit Madame ging.

Julienne war schon immer gern dort gesehen gewesen und besonders, nachdem sie die Falknereiprüfung in Zarorien bestritten hatte, hieß man sie herzlich willkommen.

Im Gegensatz zu ihr konnte Philippe nicht lesen, doch er wusste, dass sie das Falknerhandbuch des Grafen duMont kopierte und ließ es sich nicht nehmen, seine eigenen Erfahrungen zu den Greifvögeln Caldriens beizusteuern.

Gerade jedoch war sie der einzige Mensch in der Falknerei. Neben ihr lag die trächtige Hündin entspannt in der Sonne...
« Letzte Änderung: 05. Mär 19, 21:23 von Lilac »
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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #112 am: 06. Mär 19, 20:25 »
Dem Rottmeister war die Sachen mit der Depesche doch nicht so geheuer, und so rief er sich einen der Knechte heran, der das Papier in die Schreibstube bringen sollte.
Weder Francois noch Edouard wussten jedoch, was sie damit anfangen sollten. Also machte Francois sich auf den Weg zu Mademoiselle Eponine. Da sie eh den meisten Teil der Korrespondenz für und von Madame erledigte, wäre auch dieses Stück bei ihr gut aufgehoben. Und zum Maitre müsste er auch noch...
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Offline Eponine

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #113 am: 06. Mär 19, 21:20 »
Eponine nahm die Depeche dankend entgegen. "Eine Liste, ja?" Nun, vom bloßen Ansehen der Außenseite des Papieres wurde man nur bedingt schlauer und vermutlich handelte es sich um Aufstellungen aus dem Haushalt von Riche de Chêne oder Ähnliches, jedenfalls Verwaltungsangaben, die sich nicht von alleine in die Bücher übertrugen.
Geschäftig entfaltete sie das Papier und überflog die Zeilen.

Offline Francois

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« Antwort #114 am: 06. Mär 19, 21:25 »
„Zumindest hat die Botin das wohl gesagt, ich weiss es nicht. Und es geht mich auch nichts an.“
Francois wartete kurz, ob er noch irgendetwas tun konnte.
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Offline Eponine

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« Antwort #115 am: 06. Mär 19, 22:57 »
"Nun, dann wollen wir mal schauen..." Offenbar hatte jemand ein Reststück für die Depeche verwendet, so schief, wie eine der Kanten verlief. Gute Leute, man musste ja kein Papier verschwenden. "Wo wir gerade bei Listen sind... ist die Aufstellung des benötigten Materials für das Manöver schon fertig? Ich brauche zwar eigentlich nur die Summe für die Bücher, aber es ist besser nachvollziehbar, wenn ich eine Abschrift der Liste machen kann."
Dann runzelt sie die Stirn. "Tre formidable... Sergant? Wisst ihr, wo Julienne sich auf'ält?" Eponine warf noch einen prüfenden Blick auf die Liste. Der Rest war... beinahe Kleinkram, das Pferd ausgenommen. Die persönlichen Gegenstände würden die Gardistin, pardon, ehemalige Gardistin sicher erfreuen, genauso das Buch über die Falknerei. Aber die beiden Beizvögel waren da heikler, allem voran der Merlin. Nicht, dass Julienne nicht mit den Tieren hätte umgehen können, immerhin hatte sie den Falknerlehrgang in Zarorien mit Bestnoten bestanden und war eine meisterliche Falknerin. Aber bei solchen Werten und noch dazu einem Vogel, der üblicherweise edlen Damen vorbehalten war, wollte Eponine lieber Madames Meinung folgen. Julienne konnte ihr Erbe immernoch aus der Hand der Herrin von Goldbach empfangen, wenn diese sie dafür bereit befand. Und die Vögel konnten jederzeit in die hiesige Falknerei und damit Juliennes Obhut überstellt werden.
« Letzte Änderung: 06. Mär 19, 23:41 von Eponine »

Offline Francois

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« Antwort #116 am: 07. Mär 19, 09:34 »
„Ich glaube, Edouard und der Maitre haben begonnen, die Listen zusammenzustellen. Unser Fähnrich lief diese Tage unentwegt zwischen Schreibstube und Küche hin und her. Sobald das beendet ist, lasse ich euch eine Ausfertigung zukommen. Mademoiselle“

Die zweite Frage überraschte ihn etwas.

„Non, sie gehört mir ja nichtmehr. Aber ich vermute sie in ihrem neuen Tätigkeitsbereich. Soll ich sie holen lassen,Mademoiselle?“
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Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach (Herbst 268 n.J.)
« Antwort #117 am: 07. Mär 19, 15:05 »
Da Eponine dies verneinte und einer der Knechte mit der Kunde daherkam, dass Madame zurückgekehrt war, beließ Francois es dabei.
Er setzte seinen Weg weiter fort zur Küche, wo er den Maitre inmitten seines geliebten Refugiums antraf. Natürlich waren auch einige seiner Helfer vor Ort, weshalb er den Koch an die Seite zog.
„ Maitre, mon Ami, wir müssen reden... die nächste Abwesenheit Madames... Grenzwacht... Personal...“

Nach einiger Zeit verliess er die Küche wieder. Offenbar zufrieden mit dem, was bei der Unterhaltung herausgekommen war.
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