Gasthof "Zum silbernen Bären"

[Nenya]

Stirnrunzelnd betrachtete sie ihren gegenüber, weshalb wurde der Mann nun rot? Aber sie grübelte nicht weiter darüber nach. Schon vor langer Zeit hatte sie es aufgegeben die männlichen Rasse verstehen zu wollen, es war einfach zu Zeit aufwendig und sie kam sowie so nie auf einen grünen Zweig.'Männer muss man so nehmen wie sie sind, sie haben es nicht besser verdient!' hatte Fehid, immer gesagt und dann gelacht. Nun, DAS hatte sie eigentlich auch nie wirklich verstanden...

Lieber wandte sie ihre Aufmerksamkeit dem Humpen Met zu, der nun vor ihr abgestellt wurde. Ihr Gesicht bekam einen unglaublich seeligen Ausdruck, als sie auf die seidig schimmernde Flüssigkeit schaute, deren Geruch einladend aus dem Humpen zu ihr hoch stieg. Manchmal war das Leben einfach gut zu einem.

[Tannjew]

Tannjew hob seinen Humpen.
"Auf Nedra! Möge SIE uns beistehen!"

[Nenya]

"Möge SIE uns mit neuem Mut beseelen!"
Dann nahm auch Mika einen tiefen Zug.
"Dank an den edlen Spender."bedankt sie sich mit einem kurzen Neigen des Kopfes in Tannjews Richtung. Einen solch guten Met bekam sie wahrlich nicht alle Tage. Ruhig genoss sie die göttliche Flüssigkeit ohne ein Wort zu sagen, es gab Momente an denen man einfach schweigen musste...

[Tannjew]

Tannjew nickte zurück, ohne den Humpen abzusetzen, hielt aber plötzlich beim Trinken inne.
"Gestattet mir eine Frage: Woher habt ihr diesen Anhänger?"

[Nenya]

Tannjews Blick blieb an dem Hirschanhänger an ihrer Weste hängen. "Von meiner Mutter." antwortete sie knapp und schwieg. Fragen über ihre Herkunft beantwortete sie alles andere als gerne und ausführlich. Der Anhänger mit seinem roten Stein in der Mitte, hatte in einem Abschiedsbrief gelegen, den ihre Mutter an sie geschrieben hatte. Diese Dinge waren das einzige was Mika von ihrer Vergangenheit besaß. Dies und die Gewissheit ein Fehler gewesen zu sein. Ihre Stimmung kippte deutlich sichtbar für jedermann.

[Tannjew]

"War sie eine von Sangenwalde?" hakte er weiter nach.

[Nenya]

Mika blickt mit gerunzelter Stirn auf "Ich habe nicht die geringst Ahnung! Sie hat mich nämlich im Tempel zurück gelassen! MIt VERLAUB es geht euch auch nichts AN!" erklärte sie brüsk.

[Tannjew]

Er blickte sie erschrocken an. Mit emotionalen Ausbrüchen hatte er noch nie umgehen können.

"Äh, verzeiht... ich sehe, ihr seid nicht gut gelaunt."

Dann wandte er sich wieder schweigsam seinem Met zu.

[Nenya]

"Das wärt Ihr mit Sicherheit auch nicht, wenn es Euch so ergangen wäre wie mir... wenn man gesagt bekommt ein lebender Fehler zu sein."murmelte sie leise und starrte auf ihre Bogen.

[Tannjew]

"Vielleicht ist es so ein ähnliches Gefühl wie die Gewissheit, dass man die Schuld am Tod des eigenen Vaters trägt." Tannjew leere seinen Humpen mit einem Zug.

[Nenya]

Mika blickte auf und dachte darüber einen Moment lang nach. "Vielleicht gehen wir lieber vor Tür. Dies scheint kein guter Ort für solch ein Gespräch zu sein. Also kommt." Auch Mika trank ihren Met und griff nach dem Bogen.

[Tannjew]

"Moment, ich lass noch eben mein Trinkhorn auffüllen!"
Tannjew begab sich zur Theke, wechselte mit dem Wirt ein paar Worte, während dieser hinterm Tresen mit dem Trinkhorn hantierte, und ließ anschließend ein paar Münzen in die Hand des Wirtes im Austausch für sein nun gefülltes Horn gleiten. Dann eilte er auch hinaus zu Mika.

[Nenya]

Der kalte unebene Stein gab ihr ein Gefühl von Sicherheit, als sie dagegen lehnte um auf Herrn Tannjew zu warten. Mika war zu dem Entschluss gekommen, dass er ihr vielleicht etwas sagen konnte, was sie ihre Vergangenheit besser verstehen ließ. Eigentlich vertraute sie sich nicht schnell jemandem an und vor allem keinen Mann, aber was sein musste, musste eben sein.

[Tannjew]

Tannjew trat an die frische Luft und blickte zum Himmel, das Trinkhorn zum Mond erhoben. Dann nahm er einen tiefen Schluck und blickte sich nach der Novizin um.

[Nenya]

Mit einem scharfen Blick zur Seite erkannte Mika den Tinker als Tannjew oder sollte es umgekehrt sein?

"Hier drüben..."winkte sie ihm zu und trat unter dem Schatten des Dachs hervor, so dass sie im Mondlicht besser auszumachen war. "Gehen wir ein Stück... Es tut mir leid, dass ich euch so angefahren habe..."murmelte sie eine ehe leise Entschuldigung. Mika hasste es sich zu entschuldigen. "Wollt ihr zunächst von euch erzählen?"