Der Tempel Tiors

[Kassandra Wolfsgeheul]

Kassandra saß, vielmehr fläzte sie sich in einem Korbstuhl vor dem Kamin in ihrer Zimmerflucht und spielte mit dem Becher Wein in ihrer Hand. Seit ihrer Rückkehr von dem Gottesurteil vor den Toren der Stadt war ihre Laune im besten Fall schwierig. Die Novizen taten ihr bestes um ihr aus dem Weg zu gehen und der Rest sprach sie gar nicht erst an.
Mit einem Fluch schleuderte sie den Becher quer durch den Raum und begann ein rastloses auf und ab quer durch den Raum...

[Kassandra Wolfsgeheul]

Der Auftrag war eindeutig gewesen und so sehr sich die Wolfselfe auch gesträubt hatte... ein Anfang war gemacht, ein winziger Riss in der Mauer geschehen...
Die Priesterin warf einen Blick durch die Schießscharte, die ihren Gemächern als Fenster diente und sah den vollen Mond aufgehen.
Es wird Zeit.
Sie entledigte sich aller überflüssiger Kleidung und griff nach einem der Dolche, die vor dem Bildnis ihres Gottes lagen, bevor sie sich auf den Weg zu dem Altarstein im Inneren des Tempels machte.
Zeit, Tior zu opfern.

[Ashat]

Es klopft dumpf an die Türe des Tempels.

[Kassandra Wolfsgeheul]

Ein Novize, daran erkennbar, dass er keine Waffen trug, öffnete das Tor.
"Ja?" erklang es barsch.

[Ashat]

Der große, schwarz gekleidete Mann der am Tor steht schaut ihn scharf an.
"Novize, bring mich zu deiner Herrin, sofort!"

Der Novice spürt ein Kälte die von dem Mann ausgeht.

[Engonien NSC]

"Wer bist du, dass du hier Forderungen stellst?"
Wütend schaut der Novize den Fremden an und die Abwesenheit von Waffen unterstreicht nur seine grossen Fäuste, die sich ballen und wieder entspannen.

[Ashat]

Der Fremde lächelt - nicht freundlich, es ist mehr das kalte Lächeln eines Raubtieres kurz vor dem Sprung.
Der Fremde spricht mit einer selbst für seine Statur, 2 Schritt groß, breite Schultern, brünnierte Rüstung:
"Ich bin der Wanderer aus der Dunkelheit.
Ich komme durch Schmerz und Dunkelheit und Meere von Blut um die Herrin zu sehen.

Also, bringst du mich zu ihr, oder bist du nur ein weiteres namenloses Grab auf dem Weg zu ihr?"

Der Blick bleibt kalt, doch es scheint so, als würde der Fremde hoffen, daß der Novize sich entschließt ihn NICHT einzulassen.
Eine ähnliche Aura hat der Novize bisher kaum gespürt - sie ist wie die siner Herrin, nur wilder, brüllender, erdrückender...
Der Novize kann die Freude spüren mit der der Fremde Widerstand erwartet...

[Engonien NSC]

Absolut ruhig taxiert der Novize der Eindringling. Dann erreicht ein unangenehmes Lächeln sein Gesicht. Hinter ihm tauchen wie aus dem Nichts zwei weitere Novizen auf, diese mit Äxten bewaffnet, die sie offensichtlich gerade von einer Wand genommen haben.
Mit von Sarkasmus triefender Stimme antwortet der Novize:
"Wanderer aus dem Zwielicht, der du durch Frauenschmerz, Dämmerung und Meere von Halblingsblut gewandert bist. Deinen Namen HABE ICH IMMER NOCH NICHT GEHÖRT!" Die letzten Worte brüllt der Novize laut. Die sprungbereiten Novizen hinter ihm hält er mit einer Handbewegung zurück und spricht sehr leise weiter:
"Solange du nicht sagst, wer du bist und woher du kommst, wirst du meine Herrin nur sterbend erblicken. Ich warne dich ein letztes Mal, hier gelten Tiors Gesetze."
Der Novize duckt sich in eine Kampfposition und wartet auf die nächste Handlung des Fremden.

[Ashat]

"Ist das ein Versprechen?" fragt der Fremde grinsend. "Denn langsam strapazieren die halbherzigen Beleidigungen eines Küchenjungen meine Geduld....."

[Engonien NSC]

Der Novize fängt an, laut zu lachen. "Gut, Fremder, du wolltest es so haben."

Er tritt auf den Fremden zu und streckt einen Arm aus. Bevor der Fremde noch darauf reagieren kann, schnellt eines der Beine des Novizen in einem Schnapptritt nach oben, Richtung Weichteile.

Die anderen beiden Novizen sind ebenfalls nach vorne getreten, aber sie lassen ihrem Kollegen grinsend den Spass und blockieren nur den Eingang.

[Ashat]

Das Knie des Novizen trifft auf etwas hartes - der Fremde scheint einen Tiefenschutz* zu tragen.
Grinsend schlägt ihm der Fremde, mit dem schweren Panzerhandschuh immer noch an der Hand, mitten auf die Nase.



*Ja, tut er WIRKLICH immer....

[Engonien NSC]

Noch bevor der Schmerz des nach oben geschnappten Fusses wirklich in Erwägung gezogen werden kann, knirscht die Nase des Novizen, aber statt zusammen zu brechen, taumelt er einen Schritt nach hinten und packt mit dem noch ausgestreckten Arm die Hand des Fremden und zielt mit dem zweiten Arm Richtung Ellbogengelenk, offensichtlich, um den Arm zu brechen.

Gleichzeitig fällt der Fuss scheinbar kraftlos herunter, nur um auf Knieebene erneut vorzuschnellen.

[Ashat]

Auf Grund seiner Rüstung macht sich der Fremde wenig Sorgen um seine Knie, und zur Abwehr hält er die bepanzerte Hand einfach in den Weg des Schlages des Novizen.

[Engonien NSC]

Die gepanzerte Hand schnellt vor und liegt tatsächlich Weg der Hand des Novizen, aber anstatt seinen Schlag fortzuführen, zieht er an dem Arm, den er bereits festhält und lässt die blockierte Hand am Panzerhandschuh seines Gegenübers vorbeiziehen, wobei er sich ein paar Schrammen einholt und auf das Gesicht des Fremden zufliegen.

Der nicht beachtete Fuss landet auf dem Knie des Fremden und ein stechender Schmerz durchfährt sein Bein als der Novize sich gleichzeitig nach hinten fallen lässt und mit seinem beträchtlichen Körpergewicht als Hebel und dem Arm und dem Knie des Fremden als Ansatzpunkte diesen rapide in Richtung Wand beschleunigt.

[Ashat]

Der Fremde scheint den Schmerz nicht zu bemerkten, und er taucht auch nicht unter dem Schlag weg...

Man hört ein leises Klicken, und der Novize spürt wie sich ein Stahlbolzen, etwa dick wie ein kleiner Finger, in seinen Oberschenkel bohrt.

Der Schlag wird noch zu Ende geführt, und er trifft den Fremden hart im Gesicht. Sein Kopf zuckt kurz zurück, und eine Platzwunde unter dem Auge bleibt zurück - doch sie blutet nur kurz stark, dann scheint der Blutstrom auch schon zu versiegen.

Im selben Moment in dem der Schlag trifft surrt aus der Dunkelheit, vermutlich von den gegenüberliegenden Dächern, ein Bolzen heran und trifft den linken der Novizen mit der Axt ins rechte Bein, kurz oberhalb der Kniescheibe.

Den anderen trifft ein stählerner Pfeil seitlich ins Knie, ebenfalls aus der Dunkelheit heraus.