Die Gebiete in Andarra > Die Ruinen der Stadt Caer Conway

Das Lazarett

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Jelena:
Die Soldaten trugen das Häufchen Elend zu dem Tisch, an dem Jelena arbeitete und legten sie vorsichtig drauf.
Die Heilerin war inzwischen von oben bis unten mit Blut und anderen Flüssigkeiten besudelt und ein grimmiger Zug hatte sich in ihr Gesicht gegraben, während sie mechanisch die Verwundeten versorgte.
Sie spülte sich kurz die Hände in einer Schüssel und wandte sich dann wieder dem Tisch zu, wo sie kurz stockte:
Vor ihr lag Galoria!

Galoria Lydia:
Galoria war schweißnass und zitterte ein wenig, hatte aber die Augen geöffnet.
Als sie Jelena sah, wie sie ihre Hände wusch, verzerrte sich das Gesicht Galorias zu einem Lächeln, so weit es ging.

Nun sah Jelena auch den Grund für Galorias Aussehen: Aus ihrer rechten Schulter und dem linken Oberschenkel ragte je ein Pfeil heraus,
die notdürftig vereist wurden, damit wenigstens ein größeres Übel verhindert werden konnte.
Das Gesicht Galorias war geprägt vor Angst, sie hatte große Angst vor den Schmerzen und auch der lange Marsch war ihr nicht leicht gefallen.
Schließlich war sie es nicht gewohnt, sowas durchzustehen und erst von zwei Pfeilen getroffen zu werden,
ließen schon die sonst gesunde Gesichtsfarbe weichen.

"Ach Jelena..." krächzte sie mehr als man es sprechen nennen konnte "... es ist schön euch zu sehen!"

Jelena:
"Wie siehst du denn aus? Wieso hat Robert dich denn in diesem Zustand losgeschickt? Na, der kann was erleben!"
Galoria wusste was passierte, wenn Jelena so eine Ansage machte.
Die Heilerin untersuchte Galoria gründlich und entschied sich zuerst das Bein zu versorgen, hier ging die größere Gefahr von aus, wenn der Zauber vollends verflogen war.
Sie machte den Mund auf um ihrer Freundin zu erklären was sie mit ihr machen wollte, wurde aber immer wieder von Weibeln, anderen Heilern und Soldaten unterbrochen, die ihr Nachrichten brachten und sie auf dem laufenden halten wollten. Der Lärmpegel war fast unerträglich hoch und trotz der Kälte wurden die Zeltwände hochgerollt, denn sonst wäre die Luft unerträglich geworden.
Sie schickte jemanden los ihren Lehrling zu finden und wandte sich noch einmal an Galoria: "Nur Mut! Die Verletzungen sind nicht allzu schlimm, das kriegen wir hin. Allerdings kann ich dir kein Mittel gegen die Schmerzen geben, sie sind zu knapp und wir brauchen sie für die großen Operationen. Aber du packst das auch so, vertraust du mir?"

Galoria Lydia:
"Ja ich verstehe" biss sich aber gleichzeitig auch auf die Lippen.
"Natürlich vertraue ich dir, das tue ich schon seit dem ersten Tage an den wir uns gesehen haben.
Und mal ganz abgesehen, wenn nicht dir wen sonst?"

Da muss ich wohl durch, dachte Galoria bei sich und verließ sich völlig auf das Vetrauen zu Jelena und das von und für Ceridwen, ihrer geliebten Göttin.
Innerlich betete sie für genug Kraft es durchzustehen
und obwohl sie sich versuchte sich dagegen zu wehren,
schossen ihr einige Bilder der letzten Tage durch den Kopf.

Jelena:
"Nur Mut, Galoria, das sind nur Fleischwunden..." Jelena winkte einen Helfer heran, der sich quer über die Priesterin warf und sie so daran hinderte sich allzusehr zu bewegen. Ohne viel Federlesens schnitt Jelena in die Wunde, zog den Pfeil mit einer speziellen Sonde heraus und spreizte die Wundränder. Die Schmerzen waren groß, aber Galoria fehlte einfach die Kraft sich aufzubäumen.
"Ich weiß, dass das weh tut, glaube mir, aber ich muss das tun. Wenn etwas von deiner Robe in der Wunde verbleibt, dann wird es eitern und gefährlich werden... es dauert nicht mehr lange..."
Ununterbrochen sprach sie auf die Verwundete ein, sie erwartete gar nicht, dass diese sie wirklich verstand, aber sie hoffte sie damit zumindest ein wenig beruhigen zu können, damit sie vor lauter Schmerzen nicht in Panik verfiel, was die ganze Situation noch schwieriger machen würde als ohnehin schon.

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