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Der Treck gen Norden - 2. Teil

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Jelena:
Jelena legte die Nadel beiseite, und blieb einen Augenblick lang einfach nur starr sitzen, während sie versuchte sich zu erinnern, was sie jetzt tun musste.
Sie bat Auranius mit einem Blick um Wasser und wusch sich die Hände und das Gesicht, anschließend den Leib der Frau, die gestorben war um ihr Kind auf die Welt zu bringen.
Sie hüllte sie in eine Decke und bettete ihren Kopf in ihren Schoß. Krächzend und holprig, aber trotz allem melodisch sang sie ihre Seele heim, während sie Luthors Hand hielt.

Luthor Kaaen:
Luthors Hand krallte sich dabei in die ihre, während sein Blick starr ins Leere gerichtet war. Ihr Gesang drang nicht richtig zu ihm hindurch, er schien sich in sich selbst zurückgezogen zu haben. Gedanken jagten einander so schnell, das er selbst nicht mehr nachkam, aber auch gar nicht das verlangen hatte, dies zu tun.
Er kaute auf der Innenseite seiner Wange..

Auranius:
Auranius stand bei Jelenas Gesang etwas abseits von ihnen und während sie sich um Luthor kümmerte, entschloß er sich in der nähe des Weges nach einer Stelle für ein Grab umzusehen.
Es war eine Stelle zwischen zwei Bäumen, die ihm passend erschien und so begann er damit für die Frau ein Grab auszuheben.

Jelena:
Jelena löste sanft ihre Hand aus Luthors Griff und hüllte sich gegen die schneidende Kälte in ihren Mantel und ihre Handschuhe. Die Heilerin sah nicht gut aus. Ihre Haut hatte einen grauen Ton angenommen und ihre Augen glänzten fiebrig.
"Wir haben alles versucht, Luthor. Vielleicht sogar mehr als andere unter diesen Umständen. Wie haben ihr Kind gerettet, auch wenn wir sie nicht retten konnten."
Jelena war kurzatmig geworden und die Wort kamen seltsam abgehackt heraus.
Sie stand auf und machte Platz für die Männer, die Auranius zur Hand gingen und schließlich den Leichnam der jungen Mutter ergriffen und ins Grab trugen.

Luthor Kaaen:
Luthor stand an ihrer Seite und bemerkte den Wind und die Kälte erst langsam an sich hochkriechen.
Er nickte ihre Worte ab und sah dem in die Decken gewickelten Leib nach, wie er zu der Grube getraten wurde, die das Grab werden würde. Er hob seine von der Kälte tauben Finger zum Gesicht und wischte sich unbeholfen darüber, dabei ließ er langsam die Luft aus den Lungen entweichen.

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