Bei der Erwähnung der Schwefelbraut musste Robert kurz grinsen, hatte er doch schon lange nicht mehr an den Spitznamen gedacht, den sich Jelena unter den Grenadieren errungen hatte. Dann marschierte er zu dem kleinen Holzschrank hinüber und holte eine zweite Flasche des brennenden Alkohols hervor, die er auf einen nahe gelegenen Tisch abstellte, bevor er weitersprach:
"Was soll mit mir los sein, Jelena? Es ist das gleiche Spiel, dass wir immer spielen, nicht wahr? Es ist Krieg und wir alle haben das Glück ein wenig dazu beizutragen, die einen mehr, die anderen weniger. Wie auch immer! Ich denke, mittlerweile bin ich dieses ewige hin und her einfach satt! Anstatt hier herum zu hängen und unsere Wunden zu lecken, sollten wir eigentlich auf dem Weg nach Norden sein, doch dieser verdammte Brin weigert sich schon wieder die Initiative zu ergreifen! Ich habe es einfach satt mir ihre großen Reden anhören zu müssen, ihre feinen Worte und diesen ganzen Mist! Dazu habe ich schon zu viele Gardeplaketten nach Hause geschickt!"
Robert schlug mit der behandschuhten Faust auf den Kaminsims, so dass Staub und Steinsplitter in das glimmende Feuer fielen. Nur langsam beruhigte sich sein Gemüt wieder, während er ein weiteres Glas füllte und Jelena anschließend die Flasche reichte.
"Weißt Du Jelena", sagte er, während er sich in den Sessel fallen ließ, "ich bin einfach froh, wenn wir endlich wieder raus ins Feld können. Dorthin wo man sich nicht vor sich selbst verstecken kann! Dorthin wo die Dinge Schwarz und Weiß sind! Entschuldige die Anspielung... - Ich werde zusehen, dass ich Sasha dieser Tage aufsuche, damit sie weiß wo ich stecke. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"