Das Innere der Taverne wurde nur von dem spärlichen Licht erleuchtet, das der flackernde Kamin erzeugte und das durch die Ritzen der geschlossenen Fensterläden fiel. Die Luft war stickig und roch nach längst vergangengen Zeitaltern. Das Innenleben der Taverne sah noch immer aus, als wäre diese in Betrieb. Runde, hölzerne Tische standen im Raum verteilt. Eine Theke zur Linken und eine kleine, erhöhte Bühne an der rückwärtigen Wand wiesen ebenfalls auf den eigentlichen Gebrauch dieses Hauses hin. Über der Bühne hing eine blutbefleckte Valkensteiner Standarte. Darunter lagen Dutzende reich verzierte Rüstungsteile und wertvolle Waffen ehemaliger Lupus Offiziere. Sieben Personen waren anwesend als die Gruppe den Raum betrat. Fünf Männer und zwei Frauen, die die Ankömmlinge aus kalten, berechnenden Augen musterten, während sie damit beschäftigt waren ihre Ausrüstung zu pflegen. Einige von ihnen schärften ihre vielerlei gearteten Messer, Schwerter und Äxte, während ein anderer an einem Tisch vor einem ganzen Stapel Bücher saß, in denen er akribisch Einträge vornahm.
Heyner schob sich nun ebenfalls in den Raum und tauschte einige entwarnde Gesten mit seinen Kameraden aus, dann wandte er sich wieder an Linnea, wobei ihm erneut ein kurzes Grinsen unterlief: "Nun, Kommandantin! Der Herr Oberst erwartet Euch in seinem Kommandostand, den wir auch gern als den Kommandokeller bezeichnen! Bitte folgt mir! Eure Männer können es sich hier gemütlich machen, bis ihr zurück seid."
Damit stapfte Heyner auf schwere, eisenbeschlagene Tür zur Rechten zu, die er mit einigen Mühen öffnete. Dahinter roch es ein wenig muffig, aber zumindest spendeten die eisernen Feuerbecken an der Wand genug Licht, um die steinernen Stufen erkennen zu können, die hinab in den Keller führten.