Am Morgen nach der Schlacht - Treffen der Priester

[Kassandra Wolfsgeheul]

Kassandra murmelte etwas, das erstaunlich nach Tior... ich erflehe Geduld! klang und stand abrupt auf, um Oglio ins Gesicht sehen zu können.
Unter dem Stuhl der Priesterin hatte sich eine kleine Pfütze aus Blut gebildet und der Verband an ihrem linken Arm schien gesprenkelt.

"Mein werter Bruder, nicht, dass es mich wundert, dass manche Realitäten an euch vorbeigleiten, aber dieses Mißverständnis überrascht mich doch! Was der gute Hegenbrecht gerade so treffend bezeichnet hat ist einer der Gründe, wieso wir Prügeleien in gewissem Rahmen dulden wollen, die Tatsache, dass wir binnen einer Woche ohne einen einzigen Soldaten im Pilgerzug stehen würden, wenn wir jeden, der einen neuen Händel beginnt hinauswerfen, der zweite, und in meinen Augen sogar wichtigere! Mag ja sein, dass ihr der Meinung seid unsere Gebete werden ausreichen um die Mauern Engonias einstürzen zu lassen, ich für meinen Teil, weiß verdammt gut, dass ich meine Gebete durch einige Balisten unterstützen lassen werde!"
Kassandra drehte sich abrupt zu Damian um:
"Du bist müde, Damian. Und wir sind es auch. Wir nehmen also den Zusatz an, der besagt, dass nichtige Prügeleien Sachen der Kommandanten sind, alles was deren Vermögen übersteigt, kommt vor uns. Wie genau du das ausformulieren willst, überlasse ich dir."

[MiGri]

Oglio schüttelte den Kopf und bemühte sich ruhig zu bleiben.

"Wer sprach vom hinauswerfen? Ich wies lediglich darauf hin, dass die Kommandanten auch schon jetzt das Recht haben, Ihre Leute zu disziplizieren.
Dieses Recht wurde Ihnen nicht durch die Statuten genommen, wieso wollen wir also jetzt hineinschreiben, was sowieso geltendes Recht ist?
Wollen wir nun jede Kleinigkeit in den Statuten regeln? Dann habt Ihr viel zu tun, neue Regeln aufzustellen.
Die Kommandanten sollen natürlich bei kleinen Händeln selbst oder durch ihre Bevollmächtigten eingreifen - ich würde mich freuen, wenn sie es auch täten."

[Jeremias]

"Danke Kassandra, das werde ich tun. Oglio, ihr solltet solange nochmal den Satz lesen, wo es um Gewalt gegen andere Pilger geht. Wer fühlt sich berufen, mit der Markgräfin über unseren Aufenthalt zu sprechen? Wir haben eine gewaltige Streitmacht in ihrer Stadt. Es sollte möglich sein, ihr eine offizielle Delegation zu schicken. Ausserdem wird die Königin bald eintreffen. Auch da sollten wir eine Delegation bereit haben."

[MiGri]

"Ich kann Eurer Argumentation nicht folgen. Welchen Satz meint ihr genau, Flamen?
Euer Vorschlag für den ersten Zusatz würde an der aktuellen Situation nichts ändern.
Was fehlt, und offenbar auch gewünscht ist, ist eine nicht sanktionierte Form der... hmm.. nennen wir es "Rauferei" für die gemeinen Soldaten.
Ein Ventil für Ihre aufgestaute Wut, für Ihren Frust und ihre Ängste.
Nicht eine Regel, die eh nur das festschreibt, was schon gilt."

[Simon de Bourvis]

"Dann macht den Zusatz zu den Statuten, dennoch müssen die Männer, die noch keinem Kommando unterstellt sind onehin organisiert werden, entwerder teilen wir sie auf bestehende Truppen auf, oder ernennen für seine einen neuen Kommandanten.

Mit der Markgräfin müssen die Priester reden, sie sind schliesslich unsere Anführer!"

[Hegen]

"Ich würde mich gerne der markgräflichen Delegation anschliessen. Zwar sind die Priester unsere Anführer, aber die Markgräfin ist die eigentliche Herrin meiner Truppen und von ihr habe ich das Kommando erhalten. Ich würde eh zu ihr gehen und Bericht erstatten."

Und eigentlich ist sie auch meine Lehensherrin, oder wird es wieder sein...

[Svenja]

Svenja, die die Diskussion von dem Platz neben ihrer Kommandantin aus verfolgt hatte nickte zustimmend als Simon de Bourvis das Wort ergriffen hatte. Auch sie hielt es für eine gute Idee, die Unmengen an Pilgern, die sich freiwillig dem Zug angeschlossen hatten unter ein gesondertes Kommando zu unterstellen oder sie auf die verschiedenenn Truppen aufzuteilen.
"Damian, auch ich halte es für sinnvoll die truppenlosen Pilger in welcher Form auch immer unter ein Kommando zu stellen! Wenn man sich im Lager umsieht, kann man beobachten, dass grade diese immer wieder in Zwistigkeiten geraten. Dies mag daraus resultieren, dass sie glauben sich selbst zu unterstehen. Zudem würde diese Vorgehensweise sicher auch strategisch von Vorteil sein, da nur eine geschlossene Truppe eine gute Truppe darstellt. Betrachtet man das Tierreich, so erkennt man schnell das ein Rudel oder Herde einen größeren Jagderfolg hat, als der einzelne Jäger."
Während sie ihren letzten Satz aussprach klammerte sich ihre rechte Hand fest um das Holz ihres Bogens. Kurz sah sie dem Flamen in die Augen, dann senkte sie wieder ihren Blick und begab sich in ihre Ausgangspostion, so dass ausser Frage stand, dass sie vorerst nichts weiter zu sagen hatte.