Das Banner auf dem Weg nach Vorarnburg

[William von York]

Auch William packte seine Sachen wieder und war fertig.Er lehnte sich noch etwas an den Baum und schaute in die Runde.

[Mel]

Lorainne beobachtete ihn aus den Augenwinkeln,
Besorgt runzelte sie die Stirn, William sah müde aus und schien sich nur noch durch reine Willenskraft auf den Beinen zu halten.

"Alors, allez. Bald haben wir unser Ziel erreicht und können uns ausruhen."

Sie half Maugrim auf die Beine und so setzte sich der kleine Zug schweigend wieder in Bewegung.
Sie waren kaum ein paar Schritte gegangen, da begann es zu regnen.

[Lyra]

Lyra schloss kurz die Augen und genoss den Regen auf ihrer Haut.
Sie würden zwar völlig durchnässt ihr Ziel erreichen, aber der Regen spendete auch neue Energie den Weg zu überstehen

[Mel]

Sie waren fast die ganze nacht hindurch gewandert. schweigend, durchnässt und immer erschöpfter.

Doch in der Morgendämmerung konnte man am Horizont einen deutlichen Hoffnungsschimmer erkennen: Bis zur Burg des Grafen von Voranenburg waren es nur noch wenige Stunden, gegen Mittag sollten sie dort ankommen!

[Maugrim Wolfsfang]

Ein jeder spürte die Anstrngung der letzten Stunden, der Regen war zwar eine willkommende Abkühlung aber so wurde das laufen auf dem durchnässten und nun matschigen Boden nicht gerade angenehmer.

Die ersten Sonnenstrahlen kamen zum Vorschein und das Banner erstrahlte darin. 

"Endlich da vorne ist ja unser Ziel..."

[Mel]

Der Weg war länger, als sie gedacht hatten, erst in der abenddämmerung kamen sie an.
Erschöpft, schmutzig und hungrig.
Lorainne beobachtete die Gruppe, schliesslich grinste sie:"Wenn wir so vor den Grafen treten... Vielleicht sollten wir die Nacht über irgendwo hier verbringen und uns ausruhen, essen und säubern, Dann haben wir es mit diplomatischen Bemühungen leichter.. Da vorne ist ein Gasthaus, ich werde sehen, was sich einrichten lässt."
Sie half Maugrim, sich zu setzen, mobilisierte ihre letzten Kraftreserven und lief zum Gasthaus.
Es war nicht das beste, der wirt war mürrisch, versprach aber, zimmer herzurichten und frisches, sauberes Wasser zu besorgen, als er Lorainnes letztes Vermögen sah.
"Voila, damit seid ihr ein reicher Mann, ich will drei der besten zimmer, die ihr habt, mit frischem stroh in den matratzen. Dann sauberes Wasser, vielleicht die möglichkeit, ein bad zu nehmen? und seife, wenn ihr habt. Dann sagt der Köchin, sie soll das beste kochen, was sie aufzubieten hat. Und, steht für weitere wünsche bereit...."

Als alle absprachen getroffen waren, konnte der kleine zug endlich in das gasthaus einkehren.

[Hegen]

Bei Gelegenheit nimmt Hegen sich Lorraine beiseite.

"Wie bist du denn auf diese Idee gekommen? Wir sind in Sichtweite der Burg und kehren noch in einem Gasthaus ein? Der Graf hat alle Möglichkeiten, uns standesgemäß unterzubringen, und hätte das sicher gerne getan. Vielleicht nicht aus Nettigkeit, das weiss ich nicht. Aber in dieser Kaschemme abzusteigen ist ein Schlag ins Gesicht seiner Gastfreundschaft. Und was noch schlimmer wiegt: dies hier ist das heilige, göttergeweihte Banner des Pilgerzugs! Die Armeen Hanekamps haben in seinem Anblick ihre Waffen gestreckt! Und du willst es in einer Dorfkneipe ablegen? Wahrscheinlich müssen wir aufpassen, der Wirt nicht seine Krüge damit auswischt, falls er das überhaupt macht.
Neeneenee, so geht das nicht. Ich sage, wir gehen direkt zum Grafen."

[Mel]

"Da kann ich Euch gar nicht widersprechen, aber es ist immer noch ein kleines Stück, und seht Euch die anderen an. Maugrim fällt mehr, als das er geht, egal wie sehr wir ihn stützen, und Lyra braucht auch eine Pause.
Ich würde auch lieber zur Burg weitergehen, aber meine Sohle löst sich vom Stiefel, das muss ich erst notdürftig flicken, und wenn ich ehrlich bin, mach ich die Rast lieber hier, als draussen unter irgendeinem Baum. Es ist hier zwar nicht kühler als draussen, aber wenn das Gewitter aufzieht, sind wir hier wenigstens im Trockenen."
Eine tiefe Furche hatte sich in ihre Stirn gegraben.
"Lassen wir sie ein wenig zur Ruhe kommen, wir müssen ja nicht über Nacht bleiben, aber bis wir tatsächlich auf der Burg sind, wird der Graf sich sowieso schon zu Bett gegeben haben, und ich weiss, dass firngardische Adlige eine besondere Art der Gastfreundschaft haben, wenn man sie in ihrer Nachtruhe stört, und darauf möchte ich gerne verzichten."
Sie musste dann doch über Hegens Gesicht lächeln:"Ja, ich weiss, wir sind nicht in Firngard. Von mir aus können wir weiter, ich wäre lieber heute als morgen beim Grafen, ich bin mir aber nicht sicher, ob wir das alle schaffen. Manche von uns können kaum mehr einen Schritt gehen." Ich übrigens auch nicht, setzte sie in Gedanken hinzu.

[Hegen]

Hegen lächelt nicht.
"Soviel also zu firngarder Gastfreundschaft. So weit ist die Burg nicht mehr; wir würden das schaffen. Aber was solls. Ich kann niemandem befehlen, weiterzugehen. Wir sind halt nur ein Haufen Leute, die zufällig in die gleiche Richtung gehen. Eine Einkehr des geheiligten Banners in einem Gasthaus in Sichtweite des Zieles kommt anscheinend nur mir vor wie eine Parodie auf einen glorreichen Pilgerzug."

[Mel]

Lorainne schaut sich den traurigen Haufen an.
Glorreicher Pilgerzug?
Als Ahrnburg befreit wurde, da waren sie glorreich, aber jetzt? Zuviel schien schief zu gehen, als... Lorainne wollte den Gedanken nicht zu Ende denken. Stattdessen zuckte sie die Schultern.
"Simon wollte noch einkehren, bevor wir zum Grafen können, aber vermutlich hätten wir das früher machen sollen. Diplomatie liegt mir nicht, ich weiss nicht, ob es ein Schlag ins Gesicht seiner Gastfreundschaft wäre.Mir ist es gleichgültig, von mir aus können wir weiter gehen. Maugrim, meinst Du, Du schaffst das letzte Stück noch?"

[Maugrim Wolfsfang]

"Ich hab es bis hier geschafft, da werde ich das letzte stück auch noch schaffen. Das wäre ja gelacht wenn es daran scheitert."
Maugrim erhob sich und ging ein ungefähr 15-20 Meter zurück und kam mit einem Großen Holzstock zurück.

"So der sollte zum abstützen reichen, so müsst ihr mich nicht noch länger stützen Lorainne. Immerhin habt ihr mir di eganze Zeit schon geholfen und ihr solltet euch auch ein wenig erholen. Ich werde den Weg so schon schaffen wenn auch vielleicht etwas langsamer.
Maugrim hatte dabei ein lächeln auf den Lippen als er los ging.

[Mel]

simon hatte das ganze schweigend und mürrisch verfolgt und zuckte dann die schultern.
offensichtlich war es ihm ebenso gleichgültig.
"Bon, allez!" lorainne schulterte wieder die bündel auf ihren schmerzenden rücken nund stiefelte lustlos neben simon her.
eine positive seite hatte es allerdings: sie hatten den diamanten wieder und so mussten sie sich weniger sorgen machen, wie es weitergehen sollte, wenn sie dieses ding nur schnell loswürde.
bare münze wäre ihr deutlich lieber gewesen.

[Hegen]

Hegen wirkt mit einemal erstaunlich frisch.
"Sehr gut!"

[William von York]

William nickte ebenfalls nur kurz und folgte den anderen.Als er neben Lorainne ging klopfte Er ihr leicht auf die Schulter. "Wenn der Graf das Banner sieht kann es ihm egal sein wie wir aussehen!"

[Mel]

Lorainne zuckte zusammen, als William ihr auf die Schulter klopfte. zum einen, weil ihr rücken furchtbar schmerzte, zum anderen, weil sie so sehr in gedanken versunken war, dass ihn nicht bemerkt hatte.
Sie schaute empört auf, doch als sie William erkannte lächelte sie.
"Hoffen wir, dass wir um diese Zeit freundlich empfangen werden! Mögen die Götter uns diesmal wohlgesonnen sein!"
Sie schaute zweifelnd zu Banner auf