Simon ging hinter Lorainne hin und her, diktierte, verwarf den text, richte ihr ein neues blatt, diktierte weiter.
hin und wieder stoppte er kurz, wenn sie- besorgt über seine wortwahl- die stirn runzelte.
"Mademoiselle, je te peux lire comme un livre. avec quoi n'es-tu pas d'accord ?"
Er setzte sich ihr gegenüber und beobachtete sie genau, wie sie sich auf die lippen biss, während sie schrieb und offenbar versuchte, so manches hartes wort ein wenig abzuschwächen.
Das Schaben der Feder über das Papier hatte ein beruhigendes Geräusch und er schweifte mit seinen Gedanken ab.
Vor einiger Zeit sass ihm jemand anderes gegenüber, ebenso emsig bemüht, seinen worten mehr ausdruck zu verleihen.
Scrivel- war es tätsächlich schon ein jahr her, dass er das banner über brega gehisst hatte? dass sie durch die flammen geritten waren, pierre neben ihm und larainne dicht hinter ihm. sie hatte nur fast das augenlicht verloren, doch pierre sein leben.
er beugte sich ein wenig vor, im lorainnes gesicht im feuerschein sehen zu können. nur noch ein silberner streif, vom linken auge, über die nase fast hinunter zum rechten mundwinkel zeugte noch von den erlebnissen.
die heilerin hat gute arbeit geleistet und die götter scheinem dem mädchen wohlgesonnen ging es ihm durch den kopf.
Wenn dieser Krieg endlich vorrüber wäre, würde er sie niemald wieder solchen gefahren aussetzen und anständig verheiraten.
dann fiel ihm wieder ein, dass sie eine widerspenstige kratzbürste war und sich sicher nicht einfach verheiraten liesse... doch irgendwie musste er sie absichern, denn wer sollte sonst auf sie achtgeben, dass sie nicht ständig in irgendein fettnäpfchen trat? seiner cousine würde er das sicher nicht überlassen... obwohl er schon geneigt war, sie noch einmal nach goldbach zu schicken- um ihre motivation auf einen kampf, der mit schwertern ausgetragen wurde zu heben.