Nach dem Gespräch mit Kassandra hatte Robert noch einige Zeit über die Dächer der Stadt hinweg geschaut und dabei seine Gedanken schweifen lassen. Schließlich gähnte er herzhaft, ließ den Leutnant der Wache heranholen und gab einige letzte Befehle für die Nachtwache. Anschließend kehrte er zurück in das Amtszimmer des Senators, entledigte sich seiner zerbeulten Rüstung und nickte auch schon kurz darauf in dem großen Ledersessel ein.
Er erwachte erst einige Stunden später wieder, als einer seiner Türposten den Kopf in den Raum steckte und ihn vorsichtig anrief. Sofort sprang Robert auf und ehe er es noch ganz realisiert hatte, lag auch schon das Jagdmesser in seiner Rechten. Als er dem gewahr wurde, rammte er es erneut in die hölzerne Schreibtischplatte vor ihm, wo es schwankend stecken blieb.
"Jorn? Was ist denn nun schon wieder los?"
Die Antwort des Grenadiers war kurz und knapp und enthielt den Hinweis, dass sich Kassos und eine junge Frau bei der Wache gemeldet hätten, die zu Robert vorgelassen werden wollten.
"Gut! Lass sie hierher bringen und verständige auch Junker Maugrim, er wird ein Interesse haben dem ganzen beizuwohnen. Und wenn Du schon dabei bist, Jorn, lass mir eine Schüssel mit Wasser bringen."
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Am äußeren Posten in der Straße zum Palais schoben sich gerade die ersten Sonnenstrahlen über das fleckige Kopfsteinpflaster als der Reichsfelder Jäger, den man zu Robert entsandt hatte, zurückkehrte.
"Priester Kassos! Novizin Alesseana! Ihr dürft passieren. Oberst McManahugh empfängt euch in der Amtsstube des Senators! Meldet euch am Tor des Palais dort hinten und gebt den Wachen diese Passierscheine hier! Sie werden euch dann zum Oberst geleiten!"