Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Nach dem Krieg- Firngard

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Mel:
Die Oberin nickte verständnisvoll:"Naturalement. Am besten setzut Ihr euch in die Bibliothek, wenn die Nacht kühl wird, ist dies der behaglichste Raum. niemand wird Euch stören."
Dann lehnte sich auch die Oberin entspannt zurück, nippte gelgentlich an ihrem dünnen Wein und lauschte Andächtig der Weise.
Nur aus den augenwinkeln beobachtete sie zwischendurch die beiden Frauen, die Simons Familie waren.

Isabeau Lioncoeur:
Isabeau lehnte sich zurück und lauschte dem Harfen- und Lautenspiel. Es war bereits Wochen her das sie einen Abend in netter Gesellschafft und bei Musik verbracht hatte. Es war dringend an der Zeit einen Harfner für ihren Hof zu finden.
Als die Reihe an sie kam setzte sie sich zurecht und begann mit einer sorgsam modulierten Stimme die Legenden der Lavinia zu erzählen, die in Goldbach den Glauben und die Gebräuche dort geprägt hatten.
Sie war eine gute Rednerin und sie mochte es Geschichten zu erzählen, das sah man ihr an. Ihre Hände vollführten grazile Gesten und ihre Augen funkelten als sie von Saint Marguerite erzählte oder wie Lavinia beim Tanz das Geschmeide Alamars zerbrochen hatte und es nun als Bernstein segensreich an den Küsten Goldbachs angespült wurde.
"Bald schon begeht Goldbach einen der wichtigsten Feiertage der Lavinia. Die Vorbereitungen dazu werden schon getroffen. In der Nähe der Burg gibt es in einem kleinen Wäldchen einen Weiher. Er ist nicht besonders groß, aber wunderschön und nahezu kreisrund. Die Legende besagt, dass Lavinia in einer sommerlichen Vollmondnacht auf diesen Weiher traf. Durch die Lichtung stand der Mond genau über dem Wasser und seine Strahlen spiegelten sich auf magische Weise darin. Es sah so aus, als ob der Mond für eine Nacht auf die Erde herabgestiegen war um ihr Gesellschaft zu leisten. Lavinia war so vergnügt über diesen Anblick das sie laut lachte. Ihr Lachen zog die Menschen zu diesem Ort und sie sahen wie die lichte Göttin im strahlenden Licht des Mondes über die Wasser tanzte. Sie segnete die Männer und Frauen die gekommen waren mit ihrem Anblick und man erzählt sich, dass mehr als ein hübsches Kind in jener Nacht gezeugt wurde."
Isabeau lächelte verschwörerisch als sie das nervöse Kichern der jüngeren Novizinnen hörte.
"Jedes Jahr, in den Vollmondnächten nach der Sommersonnenwende, zieht der gesamte goldbachsche Hof in Pavillons um, die nur für diesen Zweck erbaut worden sind. Die Feiern zu Ehren Lavinias dauern drei Nächte. Die Tage werden genutzt um sich auszuruhen und zu baden, es wird gepicknickt und gefaulenzt. Wenn die Dämmerung einsetzt, dann entzündet ein jeder eine Kerze, welche nur in diesen Nächten brennt. Der Schein der Kerzen und des vollen Mondes ist das einzige Licht und so wundert es natürlich nicht, wenn sich jemand im Pavillon irrt oder aber aus dem Wald nicht wieder herausfindet, bis die Sonne am nächsten Morgen wieder aufgeht, n'est-ce pas?"

Mel:
Noch mehr Gekicher war die Antwort, und Lorainne lächelte und versuchte nicht zu erröten. Sie musste daran denken, wie sie vor kurzer Zeit zum ersten Mal wieder in das Kloster gekommen war, nachdem sie es verlassen hatte, um Simon zu dienen. Die jungen Novizinnen hatten sie mit Fragen überhäuft, wie viel nackte Männer sie gesehen habe und ob Krieger wirklich so stattlich gebaut seine, wie man es sich erzählte.
Sie schuate zu Isabeau, die ihre Rolle zu geniessen schien, fast war es wie in Goldbach, selbst die Mutter Oberin lachte bei den geschichten.
schliesslich war es Zeit, die Tafel aufzuheben, so dass sich jeder auf die nachtruhe vorbereiten konnte.
Die Oberin beugte sich zu Isabeau:"Ich werde jetzt nach Eurem Cousin sehen, wenn Ihr wünscht, könnt Ihr euch mun mit Lorainne zurückziehen, ich werde derweil nach Eurem Cousin sehen. Bonne nuit!"

Isabeau Lioncoeur:
"Bonne nuit."
Isabeau verabschiedete sich lächelnd und hielt Lorainne die Hand hin. Sie sah, dass die Ritterin erst noch mit sich debattierte ob sie Simon wirklich alleine lassen konnte, aber schließlich gab sie sich einen Ruck und nahm Isabeaus Hand.
Die Baronin hakte sich bei Lorainne unter und gemeinsam gingen sie die paar Schritte bis zur Bibliothek. Jemand war so aufmerksam gewesen und hatte das Feuer geschürt, so dass die klamme Nachtluft draußen blieb.
Isabeau ließ sich in einen der gemütlichen Sessel nieder und beobachtete Lorainnes Gesicht.
"Ich bin bereit Simon mit nach Goldbach zu nehmen."

Mel:
Lorainnes Gesicht war ein wenig vom Wein gerötet, sie sah völlig entspannt aus. Selbst nach Isabeaus Eröffnung veränderte sich ihr Gesichtsausdruck nur minimal, da sie die zähne aufeinanderpresste, was man im feuerschein aber nur mehr erahnen konnte.
Viel mehr verriet ihr "Aha", was in diesem Moment in ihr vorging.
Dann hatte sie sich gefangen und sie nahm Isabeau gegenüber Platz.
"Ich weiss, dass es sicher das Beste ist, er hätte seine Familie um sich, wäre wohlversorgt, aber, Bourvis ist sein zu Hause, ausserdem hat er dort seine Kameraden und..." `mich`wollte sie sagen- sie wusste, für Isabeau war es genauso schwer, wie für sie. Allein der Gedanke, Simon zu verlieren...
"In Bourvis hat er Menschen, die im näher stehen, als jene in Goldbach- abgesehen von Euch.."
Sie rang mit sich, das hätte man nun auch im Dunkeln erkennen können.

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