Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland

von Sterjak nach Brega

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Mel:
"In erster Linie sollte Deine Loyalität mir gelten, wenn Du mein Knappe sein willst. Dann kommt erst der Orden- wenn ich beitreten sollte, was ich noch nicht weiss. Es sagte nur, dass es EINE Möglichkeit wäre.
Und was Marius und Rania Dir auch immer erzählt haben mögen- in Caldrien, zumindest was vor dem Krieg einmal Caldrien war, besonders im Norden spielt Lavinia eine andere- viel grössere Rolle, als in Tangara oder anderwo. Lavinia ist dort nicht einfach eine Göttin der Liebe- sie ist es, die die Familie zusammenhält. Sie ist es, die den Müttern beisteht, die den Herd erwärmt, die die Ernte segnet, die uns musizieren oder Gedichte und Geschichten erzählen lässt."

Vanion:
"Ich weiß viel zu wenig über Sie. Ich bete zu Ihr, jeden Abend. Als wir vor Engonia standen, hab ich mein Leben in Ihre Hände gelegt, ich habe Sie angefleht, mich zu beschützen. Und doch bete ich nicht aus Angst zu Ihr vor Gefahren, die mich erwarten. Sie ist ein wenig zu meiner Mutter geworden, wisst Ihr... auch wenn sich das seltsam anhört, das trifft es noch am ehesten. Lavinia ist eine Göttin des Friedens. Im Frieden weiß man sie nicht zu schätzen, im Krieg misst man sie. Was hat Ihre Hand im Krieg auch verlorn? Der Krieg ist Tiors Reich, der Herd und das Heim Lavinias. Ein Ritterorden, der also in Lavinias Namen Tiors Reich betritt, wird mehr als nur seinen Frieden opfern müssen." Vanion beugte sich gespannt vor und schlang die Arme um die Knie, er war gespannt auf Lorainnes Reaktion.

Mel:
"Wohl gesprochen Vanion! Sie ist auch für mich eine art Mutter, denn nachdem ich meine verloren ahtte und mein Vater erneut heiratet, waren es die Gebete zu ihr, in denen ich mich aufgehoben gefühlt habe. Irgendwie ist sie ja aucvh unser aller Mutter, denn ohne sie, wäre wohl niemand hier." sagte sie mit einem Augenzwinkern.
"Auch was die Opfer angeht, hast Du recht, soweit ich gehört habe, fordert die Kirche viele Entbehrungen der Ritter und je nachdem was sie tatsächlich durchsetzt, weiss ich nicht, ob ich bereit bin, den Preis zu zahlen und mich völlig in die Dienste Lavinias zu begeben. Meine Schwester zum Beispiel ist im Kloster, allein die art, wie sie dort lebt, wäre nichts für mich, so friedvoll und ersehnenswert ich die zeit dort fand, aber auf dauer?"

Vanion:
"So wie Eure Schwester habt Ihr Euren Weg gewählt, oder nicht? Ich hab Geschichten über einen Knappen namens Antoine gehört". Vanion zwinkerte bei diesen Worten. "Ich selbst hab den Hof meines Vaters verlassen, weil ich was von der Welt sehen wollte und nicht in seine Fußstapfen als Bauer treten wollte. Ich finde, ich bin durchaus weit, nein, ich bin sogar weiter gekommen als die meisten meines Standes. Aber trotzdem stehe ich noch am Anfang." Vanion zögerte kurz, ernsthafter fuhr er dann fort: "Ich weiß, dass ich mich, obwohl ich mich vor den Göttern bewiesen habe, weiterhin beweisen muss. Ich weiß, dass mich auf meinem Weg Missgunst und Hass erwarten; edle Herren und noch edlere Damen werden mit Verachtung auf mich herabsehen, und das selbst dann noch, wenn ich irgendwann tatsächlich zum Ritter geschlagen wurde. Trotzdem mach ich weiter, um's ganz profan zu sagen. Und ich stehe loyal zu Euch." Vanion schmunzelte. "Wahrscheinlich werde ich als Ritter Ohneland bekannt werden."

Mel:
LAs Vanion Antoine erwähnte, erwiederte Lorainne sein Lächeln:"Ja, so war es. Keine Tat, mit der ich mich rühmen kann, aber sie hat mir einen gewissen Weg bereitet. Nach dem Tod meines Bruders war dieser Weg erstmal eine Notwendigkeit, aber für mich auch eine Chance. Es war- ist nicht leicht, aber die Götter scheinen mir meistens wohlgesonnen. Und was Deinen Weg angeht: Du bist sehr weit gekommen, aber hätte ich Dich in Engonia nicht kämpfen- und anschliessend um Deine Freunde weinen gesehen- ich weiss nicht, ob wir dann heute hier sitzen würden. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, aber auch Diamanten muss man schleifen. Und wenn UD dein Ziel erstmal erreicht hast, wird niemanden mehr Deine Vergangenheit interessieren. Ein von mir sehr geschätzter Ritter hat einen ähnlich schweren Weg wie Du gehabt und heute fragt niemand mehr danach. Du wirst es sicher noch etwas schwerer haben, aber Du musst den Weg ja nicht alleine gehen."

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