Autor Thema: Zurück nach Port Valkenstein  (Gelesen 12322 mal)

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Offline Dodo

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Zurück nach Port Valkenstein
« am: 10. Okt 11, 20:35 »
Lange waren sie schon geritten, und Edmund fühlte sich wie erschlagen: Die eingebrachten Wunden - besonders jene am Rücken - und die Knochen schmerzten ihm. Doch am meisten das Opfer Wassilijs. Dieser Mann, den er nur so kurz gekannt hatte und der ihm doch immer wieder Ratschläge erteilt hatte, war weg, verschollen in einer fremden Welt. Ja, Edmund glaubte daran, das der geheimnisvolle Waldläufer noch am Leben war und sich vor den Unwesen von Szivars Welt verbarg. Der junge Knappenanwärter hoffte inständig und flehte die Götter an, das es ihm gut ginge.
Doch auch andere Dinge gingen ihm durch den Kopf. Die Reise nach Port Valkenstein. Er wusste von Maugrim, das sie dort in der Kaserne unterkommen würden. Doch wie würde Edmunds Werdegang in den Stand eines Ritter vonstatten gehen? Und wie würde Sir Gerhardt auf seinen Bericht reagieren, den er noch in der Taverne aufgesetzt hatte?
Sein Blick wanderte zu dem eingepackten Gegenstand am Sattel seines Pferdes. Unter dickem Leinen verbarg sich der Streitkolben, den Edmund auf der Grenzwacht diesen Jahres Gerhardt selbst abgekauft hatte. Die Waffe war Edmunds ganzer Stolz. So einige Feinde hatte er damit den Schädel eingeschlagen. Sogar gleich zwei hintereinander - was mit einer weiteren Behandlunf von Luthor geendet hatte. Doch die Waffe war in die Hände Igors, dem Champion Szivars, geraten und hatte zu viele Gefährten verletzt. Wäre nur einer gestorben, Edmund hätte es sich niemals verziehen, den Streitkolben in den Ruinen verloren zu haben! Er hoffte, im Tempel Tomentors würde man die Waffe von jedem möglichen Makel reinigen können. Denn so lange es nicht der Fall sein würde, würde er den Streitkolben nicht mehr anrühren.
Ein schwerer Seufzer entrang sich den Lippen Edmunds.
Edmund aus Brega, Knappe von Gerhardt

Offline Galoria Lydia

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Re: Zurück nach Port Valkenstein
« Antwort #1 am: 10. Okt 11, 20:48 »
Galoria erwachte auf dem Rücken ihres Pferdes. Die Augen waren schwer, sehr schwer. Sie fühlte sich elendig und versuchte sich aufzuraffen, doch es gelang ihr nicht. Nicht weil sie zu schwach war, sondern weil man sie auf ihrem Pferd festgebunden hatte. Das einzige was sie zustande brachte war ein lautes Stöhnen, die Gedanken immer noch bei Wassilij und den Versuch den Schutz ihrer heiligen Kette aufrecht zu erhalten, die sie ihm überreicht hatte. "Der Eremit wollte doch nochmal zurückkehren um sie über die Möglichkeiten zu unterrichten." dachte sie bei sich, bevor stechende Kopfschmerzen diesen Gedanken zu unterbrechen begann.

Das letzte woran sie sich erinnerte, war der Tisch an dem sie Stunde um Stunde, die Kälte und Nässe ignorierend saß und betete, nachdem Wassilij durch das Portal gesprungen war.
« Letzte Änderung: 10. Okt 11, 20:51 von Galoria Lydia »
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Offline Dodo

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Re: Zurück nach Port Valkenstein
« Antwort #2 am: 10. Okt 11, 20:52 »
Edmund blickt auf, als er das Stöhnen Galorias hörte. Eiligst führte er sein Pferd neben ihres - was für den noch unbedarften Reiter etwas schwieriger war als gedacht. "Frau Lieutenant", sagte er zu ihr, blickte sie sorgenvoll an. Er hatte Maugrim dabei geholfen sie aufs Pferd zu hiefen und sie fest zu machen. Doch bisher wusste er nicht, was passiert war. "Wie fühlt ihr euch?", fragte er vorsichtig, die Zügel ihres Pferds in der Hand.
Edmund aus Brega, Knappe von Gerhardt

Offline Galoria Lydia

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Re: Zurück nach Port Valkenstein
« Antwort #3 am: 10. Okt 11, 20:59 »
"Ich fühle mich als hätte Karnayna persönlich mich auf die Erde gespuckt und in den Matsch gedrückt" grummelte Galoria.

"Sag mir mal lieber wo wir sind und warum ich hier festgebunden bin" ihre Stimme wurde lauter und war nicht gerade in einer freundlichen Tonlage. "Ich hoffe für dich, das du mir jetzt nicht antworten möchtest das ihr mich von diesem Ort weggeschafft habt, oder?"

Sie ignorierte völlig das ihre Kopfschmerzen mit jedem Wort heftiger zu pulsieren begannen und sie sich am liebsten übergeben würde.
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Re: Zurück nach Port Valkenstein
« Antwort #4 am: 11. Okt 11, 20:24 »
Edmund zog eingeschüchtert den Kopf ein, als Galoria in scharfen Tonfall murrte. "Herr Maugrim und ich haben euch an den Sattel gebunden", erklärte er ihr sofort. "Ihr wart ohnmächtig, als man euch fand. Daher dachten wir, das wir euch besser zurück bringen... Außerdem erwartet Sir Gerhardt uns zurück..." Als er ihren Blick sah, schluckte er heftig. "W-wir sind seit heute Morgen schon unterwegs."
Edmund aus Brega, Knappe von Gerhardt

Offline Galoria Lydia

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Re: Zurück nach Port Valkenstein
« Antwort #5 am: 11. Okt 11, 21:20 »
Unbemerkt rannten Galoria dicke Tränen übers Gesicht. Sie war die ganze (oder war es doch nach Edmunds Worten die halbe?) Nacht so verbissen in ihre Gebete vertieft gewesen, das sie den Schmerz nicht zugelassen hatte, den ihr jetzt einen Stich ins Herz versetze "Dieser Kerl, lässt er mich einfach alleine. Niemand sagte er muss springen. Er sollte doch nur den Stirnreif hindurchwerfen"

Sie knurrte erneut in Edmunds Richtung: "Dann könntet ihr mich wenigstens wieder losbinden, so langsam wird es ungemütlich"
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Offline Dodo

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Re: Zurück nach Port Valkenstein
« Antwort #6 am: 12. Okt 11, 18:34 »
Verblüfft starrte Edmund die Frau an. Waren was Tränen in ihren Augen? Weinte sie tatsächlich? Er kannte sie nicht wirklich lange, wusste aber, das sie hart im nehmen war. Er hatte es oft genug mitbekommen. Aber sie weinte nun! Ihre Worte ließen ihn nur erahnen, was da zwischen ihr udn Wassilij war, doch ihre harsche Stimme kehrte schnell zurück udn er zuckte erneut zusammen. "jawohl!", stieß er hektisch hervor und lösfe die Knotten des Seils. Und bald konnte sie sich wieder frei bewegen. Hastig verstaute er das Seil in seine Tasche und starrte sie mit großen Augen an.
Edmund aus Brega, Knappe von Gerhardt

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Re: Zurück nach Port Valkenstein
« Antwort #7 am: 12. Okt 11, 21:40 »
"Verzeih Edmund, könntest du bei Maugrim anfragen ob für eine Rast etwas Zeit bleibt? Habe das Bedürfnis mich einfach für ein paar Augenblicke in das Gras zu legen" es fiel ihr nicht leicht, aber sie versucht mit einer sanfteren Stimme zu reden, obwohl die Lust einfach nur laut zu schreien bis ihr die Stimme versagte sehr groß war.

"Ein Schluck Wasser und etwas Brot wäre nach dieser Nacht auch nicht verkehrt"
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Re: Zurück nach Port Valkenstein
« Antwort #8 am: 13. Okt 11, 20:41 »
Artig nickte Edmund. "Wird sofort erledigt, Frau Lieutenant", sagte Edmund, hielt aber inne. Er zog aus seiner Satteltasche einen Leib Brot und seinen Trinkschlauch, den er sogleich Galoria reichte, bevor er zu Maugrim voran ritt -  nicht ohne einge Probleme, denn das Pferd bockte etwas - und erkundigte sich, ob man eine Rast einlegen könnte.
Edmund aus Brega, Knappe von Gerhardt

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Re: Zurück nach Port Valkenstein
« Antwort #9 am: 14. Okt 11, 17:33 »
Galoria nahm das Brot und den Wasserschlauch entgegen, bedankte sich mit einem kurzem Nicken. Sie hatte weder Lust noch die Geduld zu warten bis Edmund zurückkam. Sie bewegte ihr Pferd zum Anhalten, stieg so gut es ging hinab und ließ sich einfach an Ort und Stelle auf den Rücken fallen
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Re: Zurück nach Port Valkenstein
« Antwort #10 am: 14. Okt 11, 18:54 »
Es dauerte einen Augenblick, bis Edmund zurückkehrte. Verdutzt stellte er fest, das Galoria einfach zurück geblieben war und nun im Gras saß und nichts tat. Er stieg von seinem Pferd ab udn machte es neben ihrem fest, während der Rest der Gruppe es ihnen gleich tat. Edmund schwieg eine Weile, während er den Reiseproviant auspackte und verteilte. Als er bei Galoria kniete, meinte er beiläufig: "Morgen werden wir wohl Port Valkenstein erreichen, Frau Lieutenant." Kurz darauf schob er sich eine Scheibe Trockenfleisch in den Mund und kaute gelangweitl drauf herum.
Edmund aus Brega, Knappe von Gerhardt

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Re: Zurück nach Port Valkenstein
« Antwort #11 am: 14. Okt 11, 21:39 »
"Port Valkenstein interessiert mich gerade herzlich wenig" brummte Galoria. "Ich wäre viel lieber immer noch an diesem Ort. Weißt du Edmund, es muss einen Weg geben. Und nun? Nun bin ich auf einem Weg auf dem ich garnicht sein wollte. Ich gehöre an seine Seite, dessen bin ich mir sicher" sie schnaufte hörbar schwer
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Re: Zurück nach Port Valkenstein
« Antwort #12 am: 15. Okt 11, 09:21 »
Edmund hörte ihr zu, vergass dabei beinah schon das Kauen. Er schluckte seinen Bissen schnell herunter und nickte leicht. "Wisst ihr", sagte der junge Mann langsam, "So etwas ähnliches ist ja Gorix passiert." Er schwieg eine Weile. "Er war zwar nicht in einer anderen Welt gefangen, aber trotzdem hart zu kämpfen. Als wir nach Hanekamp gingen, meine erste wirklich große Reise überhaupt, waren wir mit zwei Gedanken dort: Einen Verbündeten zu gewinnen und Gorix zurück zu holen. Und unsere Magier haben es geschafft! Also lasst den Kopf nicht hängen." Er lächelte sie schüchtern udn aufmunternt an. "Wir werden Wassilij zurückholen! Und ich weis ganz genau, das er noch immer lebt und das Übel in dieser anderen Welt zum Narren hält!" Nun schnaufte er, doch mit einer Überzeugung, die schon an Närretei erinnern mochte. Aber auch Hoffnung.
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Offline Galoria Lydia

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Re: Zurück nach Port Valkenstein
« Antwort #13 am: 15. Okt 11, 18:13 »
"Natürlich lebt er" zischte Galoria.

"Entschuldige, ich hoffe du verstehst meine Verzweiflung. Ich weiß einfach nicht was ich tun soll "sie nahm einen kräftigen Schluck aus dem Trinkschlauch.

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Re: Zurück nach Port Valkenstein
« Antwort #14 am: 16. Okt 11, 13:23 »
Er zuckte zusammen. Als sie sich entschuldigte, reib sich Edmund den Nacken. "ja, ich verstehe... irgendwie", meinte er nciht grade überzeugend. "Die Magier werden es wissen. Und bestimmt auch der eine oder andere Priester. Gewiss ein Aine-Priester. Die sind ja fast schon selbst wie Magier. Aber... Hm... Könnte dazu nicht in dieser Akademie in Fanada, wie hieß sie noch gleich...? Öhm... Ad´owl oder so. Könnte da nicht irgendwas interessantes sein?"
Edmund aus Brega, Knappe von Gerhardt