Lange waren sie schon geritten, und Edmund fühlte sich wie erschlagen: Die eingebrachten Wunden - besonders jene am Rücken - und die Knochen schmerzten ihm. Doch am meisten das Opfer Wassilijs. Dieser Mann, den er nur so kurz gekannt hatte und der ihm doch immer wieder Ratschläge erteilt hatte, war weg, verschollen in einer fremden Welt. Ja, Edmund glaubte daran, das der geheimnisvolle Waldläufer noch am Leben war und sich vor den Unwesen von Szivars Welt verbarg. Der junge Knappenanwärter hoffte inständig und flehte die Götter an, das es ihm gut ginge.
Doch auch andere Dinge gingen ihm durch den Kopf. Die Reise nach Port Valkenstein. Er wusste von Maugrim, das sie dort in der Kaserne unterkommen würden. Doch wie würde Edmunds Werdegang in den Stand eines Ritter vonstatten gehen? Und wie würde Sir Gerhardt auf seinen Bericht reagieren, den er noch in der Taverne aufgesetzt hatte?
Sein Blick wanderte zu dem eingepackten Gegenstand am Sattel seines Pferdes. Unter dickem Leinen verbarg sich der Streitkolben, den Edmund auf der Grenzwacht diesen Jahres Gerhardt selbst abgekauft hatte. Die Waffe war Edmunds ganzer Stolz. So einige Feinde hatte er damit den Schädel eingeschlagen. Sogar gleich zwei hintereinander - was mit einer weiteren Behandlunf von Luthor geendet hatte. Doch die Waffe war in die Hände Igors, dem Champion Szivars, geraten und hatte zu viele Gefährten verletzt. Wäre nur einer gestorben, Edmund hätte es sich niemals verziehen, den Streitkolben in den Ruinen verloren zu haben! Er hoffte, im Tempel Tomentors würde man die Waffe von jedem möglichen Makel reinigen können. Denn so lange es nicht der Fall sein würde, würde er den Streitkolben nicht mehr anrühren.
Ein schwerer Seufzer entrang sich den Lippen Edmunds.