Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Auf dem Weg nach Bourvis
Mel:
"Nciht besonders ritterlich, n´est pas?"
Und der da will mein Knappe sein. Auch Bernard und Fulgrim musterten Vanion voller Abscheu. Solches Verhalten waren sie nicht gewohnt.
Nach eine Weile legte Lorainne die Hand auf Vanions Schulter: "Umso wichtiger wäre es, dass Du Deinen Frieden mit den beiden machst, besonders mit Deiner Mutter. Und dann kannst Du damit vielleicht abschliessen. Aber das so weiter in Dich hineinfressen und nichts tun, Vanion, ist feige und unritterlich. Ausserdem ist es nicht sinnvoll, wenn Du soetwas mit Dir herumträgst, wenn Du dich voll und ganz auf deine Pflichten und Aufgaben konzentrieren willst."
Vanion:
Vanion sah zu Lorainne auf. In seinen Augen blitzte etwas auf, eine Mischung aus Trauer, Trotz und Erleichterung.
Bitter spie er die Worte aus: "Wie kann ich so etwas wieder gut machen? Ich hab weggesehen, hab es tot geschwiegen. Für mich hat all das nie existiert. Ganz so, wie ich für meinen Vater - und wohl auch für meine Mutter nicht mehr existiere. Was glaubt Ihr, warum ich in den Krieg gezogen bin? Ich hab aus all den trunkenen Abenden keine Ausweg mehr gefunden. Nichts mit Ehre und Ritterlichkeit, nichts! Ich..ich.. ich hab vor den Göttern bestanden, aber vor meinen Eltern hab ich versagt!" Mit Abscheu sah der junge Mann an sich herab. "Was bin ich denn schon? Ein Held? Kaum."
Mel:
"Im Leben ist wenig heldenhaft! Du MUSST dich aber mit ihnen aussprechen..." Lorainne machte ein relativ hilflose handbewegung. Seine Verzweiflung tat ihr leid, aber nur er konnte etwas dagegen tun.
"Du hast nur diese zwei Möglichkeiten: Entweder Du bittest sie um Vergebung und kannst dann damit abschliessen. Selbst wenn Deiner Mutter dir nicht verzeiht und dein Vater... dann hast du aber alles versucht. Oder du lässt allöes so wie es ist, und gehst irgendwann daran kaputt, denn das wird dich immer verfolgen."
Nach eine kleinen Pause fügte Lorainne mit einem lächeln hinzu:" eigentlich hast Du nur eine Möglichkeit, ich werde dir nämlich nicht dabei zusehen, wie du dich durch dein schlechtes gewissen zugrunde richtest!"
Vanion:
"Aber.. kann ich nicht einfach mit Euch weiterreiten nach Bourvis? Was ist mit Roquefort? Wer soll auf Leah aufpassen, falls Euch etwas zustößt? Ich..." Vanion verstummte wieder einmal.
"Weglaufen ist keine Option, nicht wahr?"
Lorainne schüttelte nur den Kopf.
"Also nach Fanada - ohne Euch?"
Mel:
"Nein, weglaqufen ist keine Option mehr! Für uns beide nicht. Du kannst entweder alleine nach Fanada reisen und im Frühjahr wieder zu uns stossen, oder aber Du begleitest mich jetzt, und sobald Simon genesen ist, reiten wir zusammen. Doch ich glaube kaum, dass es Deiner Familie gefallen würde, wenn sich jemand Fremdes einmischen würde."
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