Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Bourvis, kurz nach Simons Aufwachen

<< < (5/19) > >>

Mel:
Lorainne schaute ihn lange an ohne ein Wort zu sagen. Die Welt schien still zu stehen, nur sie beide schienen zu existieren.
Sie musste sich überwinden, doch schliesslich berührete sie ihn sacht an der Schulter:"Vanion? Rede mit mir!" Es war Befehl und Flehen zugleich.
"Wenn Du jetzt nicht willst, akzeptiere ich das, aber damit wir einen Weg aus dieser Situation finden, musst Du mit mir reden. Ich weiss nicht, was dort passiert ist, vielleicht werde ich es auch nicht verstehen, vielleicht kann ich Dir auch nicht helfen, aber ich verspreche DIr, dass ich es versuchen werde. Und alles weitere besprechen wir dann. Unter den gegebenen Umständen hätte eine weitere Bestrafung keinen Sinn..."

Vanion:
"Chevalière, hört auf damit, bitte! Es gibt nichts zu bereden, und was in Simons Kopf geschah, wisst ihr." Vanion sah zu Boden.
"Hört auf, mich zu behandeln, als wäre ich Euer Kind und erst in Leahs Alter. Ich hab versagt, also bestraft mich dafür! Aber hört auf, Mitleid mit mir zu haben!" Vanion bemerkte, wie Lorainnes Gesichtszüge sich verhärteten. Er trat einen Schritt näher auf sie zu, ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. "Als ich diesen Stein verloren glaubte, hab ich aufgegeben. Selbst, als er wieder da war, wollte ich nicht zurückkehren. Nicht nach solchen Dummheiten, nicht mit der Gewissheit, in den Gesichtern aller andern zu lesen, für wie lachhaft sie mich halten. Das was ich tue, fällt auf euch zurück, egal, ob gut oder schlecht. Und nur dieser Gedanke hat mich zurückgebracht. Ich bin euch etwas schuldig, euch und auch meinem Eid euch gegenüber. Und was auch immer mit mir geschehen mag, falls mich dieser Eid irgendwann nicht mehr bindet, seid versichert, dass ich nur euch dienen werde. Nochmal werde ich keine Schande über euch bringen, noch über euren Stand. Also behaltet euer Mitleid für euch und tut endlich, was ein Ritter tun würde! Ihr seid nicht länger nur Knappe und Tochter Simons, ihr seid Lorainne de la Follye des Joux!" Vanion wusste, wie weit er gegangen war. Er wusste, dass er fast zu weit gegangen war. Solche Worte würden nicht ungestraft bleiben, auf die ein oder andere Art und Weise. Doch er war nur ehrlich gewesen - und schließlich hatte sie ihm mehr oder weniger befohlen, zu sagen, was los war.

Mel:
Lorainne holte aus und liess doch die Hand wieder sinken. Ihre Wut war nur kurz aufgelodert und sie hielt sie mühsam zurück, bereit Vanion ebenso viel geduld und verständnis entgegen zu bringen, wie Simon es ihr gegenüber getan hatte.
"Wenn Du nicht wie ein Kind behandelt werden willst, dann hör auf IDch wie eines zu benehmen! Warum bei den Göttern hast Du dich aufgegeben?"

Vanion:
"Jelena sagte vor der Reise, als ich vor dem Raum stand - sie wusste nicht, dass ich es hören konnte -, dass die anderen mich doch zurücklassen sollen, wenn etwas schiefläuft. Und sie hatte Recht! Ich hab dort drin nur Schaden angerichtet, dass ich zurückgekehrt bin, war auch das einzige, was ich geschafft hab. Ich hätte verschwinden sollen, still und leise. Ein achtloser Trottel wäre verschwunden gewesen, und ein strahlender Held namens Simon wäre wiedergekehrt. Ich hab versucht, deine Befehle auszuführen! Aber Simon zu sein..das hab ich nicht geschafft. Laura.. nein, egal. Ich hab die Kontrolle verloren, über mich selbst. Ich war dumm und unachtsam. Aber ich hab einen Eid geschworen, verflucht! Und wenn dieser Eid das letzte ist was ich tue, diesen Eid werd ich erfüllen!"

Mel:
"Jelena hat WAS?" Lorainne fehlten die Worte.
Nach einem kurzen Moment hatte sie sich wieder im griff.
"Es ist völlig gleichgfültig was sie sagt, Vanion. Und Schaden angerichtet? Inwiefern? Simon lebt und er lebt wirklich und geniesst es irgendwie sogar. Er scheint mit einer Sache abgeschlossen zu haben und das hat er Euch allen zu verdanken. Glaubst Du tatsächlich, ich wollte Simon wiederhaben und würde Dich weniger betrauern, wenn Du an seine Stelle gewesen wärst? Du bist jetzt ebenso ein Mitglied meiner familie, wie er es ist, und anscheinend bist Du ihm ähnlicher als irgendwer es ahnen konnte. Er hat sich an etwas geklammert, was ihn dort behalten wollte, genauso wie Du es jetzt tust."
Lorainne rieb sich die Schläfen, sie versuchte nachzudenken.
"ich habe verstanden, dass seine Frau sehr viel damit zu tun hat, aber was, Vanion? Anscheinend hält sie dich genauso fest, wie sie es mit Simon getan hat, aber meinst du nicht, es ist Zeit loszulassen, wie es Simon getan hat?"

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln