"Na, wenn Roquefort Euch schlägt, wird ihm das bestimmt gut bekommen. Ihr seid schließlich eine wehrlose, unterwürfige, folgsame Ehefrau, nicht wahr? Das hat man Euch hier doch gewiss beigebracht." Vanion beobachtete Lorainne scharf - sie wirkte tatsächlich verunsichert, in vielerlei Hinsicht. Sein Blick fiel auf das Weinglas, es war schon wieder leer. Unauffällig schaute er in die Karaffe, die auf dem kleinen Beistelltisch stand. Täuschte er sich, oder war der Boden tatsächlich zu sehen?
"Lorainne, Ihr - du. Du brauchst keine Angst zu haben, jedenfalls nicht vor dem Verlust deiner Tugend oder, oder.. oder was weiß ich. Ich bin mir sicher, dass du die Ehe um einiges ernster nimmst als Roquefort! Wer weiß, was wirklich dahinter steckt, ich weiß es nicht. Aber wenn ich eines gelernt habe, dann dass hinter caldrischen Ehen immer Politik steckt, und Politik ist etwas, das zu hoch für mich ist!" Fast zärtlich ergriff Vanion Lorainnes Arm und bugsierte sie wieder zu ihrem Stuhl. Er war ein wenig überrascht, als sie ihn gewähren ließ.
Vanion beugte sich vor und sah Lorainne direkt in die Augen.
"Von Freund zu Freund, nicht von Knappe zu Ritter - du bist nicht allein, und du wirst es auch nicht sein. So wenig ich vielleicht tun kann, ein Mann mehr ist besser als einer weniger."
Vanion richtete sich wieder auf und fragte nun recht förmlich:
"Mademoiselle, auf was genau seid Ihr gestoßen?"