"WAS?" Vanion sackte das Herz in die Hose. Er hatte an alles gedacht, aber nicht an die beiden! Lavinia, verzeih mir! Lass ihnen nichts geschehen sein!, schickte er ein Stoßgebet zum Himmel. "Ist ihnen etwas passiert? Bitte.. sagt mir, dass es ihnen gut geht!" Die Schwester sagte nichts, sie eilte nur davon in Richtung Lazarett. Vanion folgte ihr rasch, er stürmte gradezu durch die dünnen Leinenplanen, die die Tür des Krankenlagers bildeten.
Das helle Krähen eines Säuglings brachte ihn schnell zu seiner Tochter. Vanion nahm sie auf die Arme, Tränen flossen an seinen Wangen herab, doch lachte er über das ganze Gesicht. Inmitten all der Trauer, mit dem Geruch verbrannten Holzes, versengter Haare und offener, schwarzer Brandwunden in der Nase, lachte der Knappe und dankte Lavinia.
Dann fiel sein Blick auf die blutige, verbrannte Gestalt, die grade von zwei Schwestern von einer Bahre herunter gehoben wurde. Sein Lächeln erstarb.
Das Gesicht, dieses schöne, gleichmäßige Gesicht, eingerahmt von schulterlangen, dunkelbraunen Haaren sollte das Licht der Morgensonne nicht mehr sehen. Regungslos sah Vanion zu, wie die Schwestern den Leichnam Marias in ein Tuch wickelten und zwei Brüdern übergaben, die schweigend das Lazarett verließen.