Der Städtebund von Tangara > Hier und dort in Tangara
Der Weg von Brega zur Löwenburg
Dominic:
"Ich finde es auch immer wieder erstaunlich. Oft reite ich aus und betrachte die Burg von weitem." Er blickte noch ein letztes mal zu seinem Sitz, bevor er hinter einer Hügelkuppe verschwand.
Sie ritten auf einer gut ausgebauten Straße Richtung Engonia und schwenkten dann östlich ein. Nach kurzer Zeit erreichten sie die Burg und ihnen wurden die Tore geöffnet. Über den Hof kamen ihnen schon die Knechte entgegen um ihnen die Pferde abzunehmen.
Kassos stieg von seinem Rappen und übergab die Zügel einem Jungen.
"Er braucht dringend Wasser und muss gebürstet werden."
Dann drehte Kassos sich herum und beobachtete Jelena. Sie war ein Stück hinter ihm über den schmalen Weg geritten und er machte sich schon bereit, sie aufzufangen, falls sie beim Durchschreiten des Tores aus dem Sattel kippte.
Jelena:
Nur derjenige der ganz genau hinsah erkannte das Zögern bevor der große Wallach das Tor zur Burg durchschritt. Jelenas Gesichtsausdruck war betont neutral, aber ihre Augen weiteten sich und ihre Hände krampften unwillkürlich in den Zügeln.
Rogar, an eine Wand gekettet, sein Gesicht wie von einer Wolfsmaske aus Rauch überlagert. Seine Stimme, knarzend wie ein Reibeisen als er sie amüsiert anblickt: "Du stinkst nach Treue, Frau!"...
Salmar, Die Burg, der verließähnliche Altarraum... Barkwin, der vergiftet wurde... ihre Hand, die das Gegengift reichte... Seine Hand auf ihrer Schulter und die leeren, grausamen Augen des Wolfes die sie zum Kampf gegen die Bestien bestimmten... Seine Stimme, zum ersten Mal, als sie in ihrem Blute lag...
Ein Abend am Lagerfeuer, Gorix der aufspringt und versucht sie zu warnen... Der wolfsgestaltige Krieger über ihr und seine Hand die nach ihr greift... Grendar Ermoites und Kandra bei ihrer Prüfung... bleiben sie am Leben so kehrst du zurück... der Hauch von Neugier?
Die tote Fürstin in seinen Armen... der unmenschliche Schrei der die Erde erbeben ließ... sein Herz, von einem Dolch durchbohrt... das Schlachtfeld, ein Fluß aus Blut...
Lazarette... Schlachten... Lupus Umbra... Sterbende... Überlebende... Alberts schlagendes Herz in ihren Händen... definitive Neugier
Der Tag des Wolfes... Ströme aus Blut... der Tempel... Kassandra unter ihren Händen... Die Statue... sie spuckt ihm vor die Füße... Brega... der Ahrnwall... Hanekamp... Engonia!
In immer schnellerer Abfolge zogen die Bilder vor ihrem inneren Auge vorbei und jedes einzelne Gefühl durchschnitt sie wie damals, als ob sie alles noch einmal erleben würde, noch einmal durchleiden, noch einmal erfahren.
Dominic:
Kassos ging ihr entgegen und nahm die Zügel ihres Pferdes. Als Jelena abgestiegen war, übergab er das Tier an den Knecht.
"Bereitet für die Herrin Jelena eine Kammer in der Unterkunft der Askarier und schick mir ein Mädchen aus der Küche in mein Arbeitszimmer.". wies er den Jungen an.
Als der Wallach weg geführt wurde, blickte er Jelena voller Sorge an und wunderte sich nicht, dass sie aufrecht und würdevoll da stand.
"Wollen wir erst einmal etwas essen?"
Jelena:
Jelena nickte nur und sagte nichts, aus Angst was man aus ihrer Stimme heraushören würde.
Sie verschränkte ihre Arme in den weiten Ärmeln des Übergewandes und folgte Kassos in die Burg.
Dominic:
Der Priester führte die Heilerin durch die Gänge und Flure der Burg, hier und da wurde noch gearbeitet und an einigen Stellen wurden Einflüsse des Lupus Umbra, durch neues ersetzt.
Nach einiger Zeit und ein paar Treppen, erreichten sie eine schwere Holztür.
Kassos öffnete und ließ Jelena den Vortritt. Die Kammer war schlicht eingerichtet, ein Schreibtisch mit Unterlagen beherrschte den Raum und an der Ostwand standen zwei Sessel vor einem Kamin.
"Komm doch herein und mach es dir gemütlich, ich werde das Feuer entfachen."
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