Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Das Alamarkloster in Bourvis, am Tage nach Lorainnes Rettung.

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Vanion:
"..wie fange ich an." Vanion nahm sich zusammen. Natürlich berührten ihn seine Überlegungen, aber sollte er nun traurig sein, gar ein schlechtes Gewissen haben? Kaum. Onkel, dafür wirst du büßen.

"Du erinnerst dich an die Zeit, als ich im Streit mit meinem Vater lag - und du es mir zur Bedingung machtest, diesen Streit beizulegen?"
Auf Lorainnes Nicken fuhr Vanion fort:
"Damals, als.. ich glaube Jacques auf mich wartete, um mir Nachricht von dir zu bringen, erwähnte er, dass Roqueforts Männer nach mir gesucht hätten, dass sie versuchen wollten, mich in ihre Finger zu kriegen. Roqueforts kleine Tochter war, wie auch immer, damals in deine Hände gelangt, darum nahm ich an, dass es deswegen gewesen wäre. Aber nun weiß ich, was du in Blanchefleur gefunden hast, und das zeichnet ein ganz anderes Bild. Wenn mein Vater tatsächlich der ältere Bruder von Savaric ist - und Savaric das weiß - dann würde er doch nach ihm, oder eher noch nach mir, suchen, nicht wahr? Dann würde er jeden Mitwisser verschwinden lassen wollen, egal ob es nun seine Verlobte ist, ein Knappe, ein alter Mann, ein Säugling, Nonnen in einem Kloster.. Du verstehst, worauf ich hinaus will? Ich glaube, dass der Grund für deine Entführung kein Szivarsritual war, oder gar Politik innerhalb Caldriens. Nein - der Grund war, dass Roquefort Angst hat, seinen Anspruch auf sein Lehen zu verlieren. Er ist der jüngere Bruder, mehr nicht. Ein Emporkömmling."

Sandra:
Während Lorainne und Vanion sich in die Kammer begaben, wachte auch Stella langsam auf. Lange hatte sie geschlafen nach den Erlebnissen der vergangenen zwei Tage und der großen Menge Alkohol vom Vorabend. Der war allerdings auch bitter nötig gewesen um die Geschehnisse und das Gespräch mit Gorix und Balerian zu überstehen. Sie hatten zwar wieder getanzt, gesungen und gelacht, doch saß ihr seine Standpauke noch immer in den Gliedern.
Ihr Kopf schwirrte ihr und sie wusste nicht, ob es die Nachwirkungen des Alkohols oder die Erlebnisse waren.
Doch auch ein anderer Gedanke bahnte sich langsam seinen Weg durch die Nebel der letzten Nacht, während sie sich an der Waschschüssel mit kaltem Wasser den Kopf klärte.
Sie hatte mit Lorainne getanzt, die Ritterin hatte einige Worte an sie gerichtet, die ihr das Herz etwas leichter machten - sie hatten es geschafft. Sie hatte es geschafft. Ja, sie hätte manches anders machen sollen, doch Lorainne und Rania waren wieder sie selbst.
Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, eine kleine Genugtuung gegenüber dem Schalk, der sie so gequält hatte - da siehst du, wie ich "versagt" habe!

Immer noch etwas erschöpft kam sie die Treppe hinab in den Schankraum, bedachte die noch Anwesenden mit einem müden Nicken, holte sich etwas zu trinken und eine Kleinigkeit für den grummelnden Magen und schlurfte ebenfalls in eine Ecke, um die Ruhe zu genießen.

Mel:
Vanions Monolog dauerte lang und Lorainne spürte, wie ihre Konzentration langsam nachließ.
"Spielt es noch eine Rolle, was er damals wollte? Er hat bisher die Füße stillgehalten, weil er mich hatte- es wäre ein leichtes gewesen, einen Meuchler auf Deine Familie anzusetzen. Stattdessen hat er mich entführt und immer wieder versucht, Euch in eine Falle zu locken. Er musste mich brechen, denn nur durch mich hätte er einen legititmen Anspruch gehabt, egal ob er einen oder noch weitere ältere Brüder hat. Das hätte keine Rolle mehr gespielt. Vielmehr müssen wir uns fragen, was er JETZT tun wird."
Müde rieb sie sich durch das Gesicht und schaute Vanion an.
"Sobald er herausgefunden hat, dass es meinem verrückten Knappen und seinen nicht weniger verrückten Freunden gelungen ist, Rania und mich zu befreien, wird er nichts unversucht lassen, diesen... Fehler... zu bereinigen. Abgesehen davon, es gibt keine Beweise für sein Vergehen. Oder Deiner möglichen Abstammung. Wir haben nichts in der Hand."

Vanion:
"Darum geht es mir. Ich möchte etwas in die Hand bekommen. Mit meinem Vater sprechen, und vor allem.. sie dort wegbringen."

Mel:
"Weisst Du denn, wo Deine Familie sicher wäre? Wenn ER diese Kontakte hat, die ich vermute und er dem Täuscher huldigt..." Lorainne machte eine Pause.
Zum ersten Mal wurden ihr die Ereignisse in ihrem vollem Umfang gewahr und der Schreck führ ihr in alle Glieder.
"Wir müssen uns sehr in acht nehmen. Und wir brauchen eine Art Lebensversicherung. ich werde nach Blanchefleur reiten und sehen, was ich dort erreichen kann. Nach den Geschehnissen kann der Baron ja wohl nicht an einer Verlobung zwischem IHM und mir festhalten. Und Du kümmerst Dich in dieser Zeit um Deine Angelegenheiten."

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