Autor Thema: Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung  (Gelesen 8509 mal)

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Offline Jeremias

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Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung
« am: 09. Apr 14, 13:19 »
Moin,

angeregt durch einen Kommentar im DF-Forum wollte ich mal fragen, wie ihr das Thema "Magische oder mundane Heilung" so seht.

Ich bin persönlich nicht so interessiert an Heilungszeiten. Im Lazarett rumliegen hat mir noch nie viel gegeben. Auf der anderen Seite finde ich das Spiel, was Heiler auf dem Feld und direkt daneben betreiben, ganz cool. Deswegen bemühe ich mich, mit Damian lieber andere Heiler zu unterstützen (verbundene Wunden magisch zu heilen). Auch um den mundanen Heilern nicht ihr Spiel zu zerlegen.
Im Heilerspiel an sich wird mir zuviel Wert auf moderne hygienische Massnahmen und modern gedachtes internistisches Wissen gelegt. Chirugisch gesehen gab es hochgradig kompetente Ärzte bereits sehr früh (Entfernung von Nierensteinen bei den Römern!), aber was im LARP z.T. von Krankheiten u.ä. verstanden wird, ist echt hammer.

Wie seht ihr das so? Lieber Magier, denn das geht flott? Lieber Heiler, weil das wird ordentlich gemacht? Scheucht ihr Magier mit den Worten "Stümper, noch nichtmal X gemacht!" weg? Lieber die bereits fünfmal erfolgreich genutzte, gesalbte Bandage oder mind. abgekochtes Besteck?

Offline Vanion

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Re: Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung
« Antwort #1 am: 09. Apr 14, 13:51 »
Das sind viele Fragen - ich versuche, systematisch vorzugehen.

Dauer der Heilung:

Wenn ich im Kampf Verletzungen davongetragen habe und OT erschöpft bin, dann kann mir die Heilung gar nicht lange genug dauern, erst Recht, wenn der Kampf vorbei ist.
Wenn der Kampf weitergeht, während ich verletzt am Boden liege - naja, eine schöne Heilung macht mir und dem Heiler Spaß, da werd ich nichts unterbrechen. Ein schnellles "Mullumullu", mit einer Ansage "bleib 2 Minuten liegen dann geht's wieder" find ich nicht so toll. Sprich: Bei einer Verletzung rausgenommen zu werden, kurz versorgt zu werden und dann 5 Minuten zu warten, ohne Spiel, ist doof. 20 Minuten versorgt zu werden wiederum ist super, egal ob nun mundan oder magisch.
Eine solche Situation ohne Spiel zu haben, nutze ich, indem ich zu anderen Verletzten gehe, um zu helfen, so gut es geht (mundan und dilettantisch).

Heilungszelte/Lazarette:

Sind für mich als Nicht-Heiler uninteressant. Das Spiel, das sich darin entwickeln kann, ist aber für die Heiler gewiss spannend und spaßig, also hab ich kein Problem damit, mich hineinlegen zu lassen und Spielinhalt für andere zu sein. Wieder gilt aber: wenn da dann über längere Zeit nichts ist, also auch keine Unterhaltungen oä., dann leide ich lieber bei Freunden statt im Lazarett.

Heilerspiel an sich:

Puh.. da hab ich mir noch nie Gedanken drüber gemacht, ich bin wahrscheinlich selber daran gewöhnt, eine Wunde zu desinfizieren und dann zu versorgen usw. Allerdings stört mich das nicht. Eine Desinfektion mit Wasser (oder Wein  ::)) verhindert kein nachfolgendes Spiel, am nächsten Contag kann der Charakter durchaus nochmal zu einem Heiler seiner (OT-)Wahl gehen und sich über schrecklich juckende und nässende Wunden beschweren. Da ist der Fantasie keine Grenze gesetzt, glaube ich - kann man sogar unter Opferregel einsortieren, oder?

Mundan vs. Magisch:

Es gibt wunderschönes Spiel bei beidem, es gibt auch Deppen bei beidem. Nach einem Kampf wäre mir persönlich eine mundane Heilung lieber, magische Vorgänge sind Ausnahmen wie dem Wald von Arden vorbehalten ;), man erinnert sich daran. Das hat aber auch damit zu tun, dass ich ein Spieler bin, der inflationären Magiegebrauch nicht mag, und der auch kein Freund von "Göttererscheinungen" oä. ist. Mundane Heilung hat aber oft den Nachteil, dass das Versorgen einer "schlimmen Bauchwunde" über Gambeson, Rüstung etc. stattfindet, weil das Ausziehen derselben zahlreiche Risiken birgt: Temperatur (im Winter), OT-Rausnehmen des Spielers aus dem Spiel (aufrödeln, abrödeln..), unangenehme Vorgänge beim eigentlichen Ausziehen ("Oh scheiße, man sieht meine labbrige Boxershorts", oder der Extremfall "Alter, ich bin eine Frau, lass das mal!") - kurz gesagt, eine realistische, lange und ausdauernde mundane Heilung erfordert schon irgendwo Absprache, Requisiten, Vorbereitung etc., und kann auf Tageslarpis nicht wirklich oft stattfinden (ohne alle aufzuhalten) und stößt damit an die Grenzen der Spielrealität.
"LARP ist nicht ein Hobby, es sind mindestens acht oder so. Ich betreibe etwa fünf davon." RalfHüls, LarpWiki.de

Offline Varim

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Re: Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung
« Antwort #2 am: 09. Apr 14, 14:04 »
Grundsätzlich finde ich (aus Kämpfersicht) magische Heilung viel geiler, weil man anschließend viel schneller auf dem Damm ist.
Meine persönliche Quote Magier:Heiler bei Verletzungen dürfte bei etwa 1:10 liegen.
Insofern kommen sich die "Berufsstände" (nach meinem Empfinden) nicht allzu sehr ins Gehege.
Und die "Sofort-Heilung" kommt nicht allzu oft zum Einsatz.
Zitat
Im Lazarett rumliegen hat mir noch nie viel gegeben.
Das gibt wohl Keinem was. Ist aber aus meiner Sicht notwendig.
Hab´ schon Endschlachten verpasst, weil ich in den Scharmützeln davor "verletzt" wurde.
Kenne genug Larper die sagen, da dürfe man dann wieder dabei sein.
Ich finde das inkonsequent und schön egoistisch, denn bei ´ner richtigen Verletzung kann ich mir das auch nicht aussuchen.
Tja, wenn Alle konsequent wären gäbe es entweder keine Endschlachten mehr oder (mein Wunsch) Kampf und Waffen würden als gefährlich angesehen, und nicht jeder Honk würde sinnlos sein fehlendes Selbstbewußtsein mit WoW-Mentalität (Waffen-Fuchteln und Unbesiegbarkeit) kompensieren.
Respekt (vor den Dingen und/oder Umständen) ist da das Zauberwort.
Aber es ist im Larp ja nix besonderes, daß es zu jedem Thema dutzende Meinungen gibt.

WOMIT ich geheilt werde (sauber - dreckig) ist mir wurscht.
Wäre es auch bis zu ´nem gewissen Punkt, wenn ich wirklich verletzt wäre.
Mir geht´s dann nämlich nicht so gut.
Ich will dann nur, dass es besser wird.
Wer sich beim Heiler/Magier beschwert, dem scheint es jedenfalls ganz gut zu gehen, weil er sich um solche Nebensächlichkeiten kümmern kann.
Den würde ICH als geheilt entlassen.
"Der Nächste bitte ..." :brutal55vp0:
Wer für den Galgen geboren ist, der ertrinkt nicht!

Offline Leif Svensson

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Re: Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung
« Antwort #3 am: 09. Apr 14, 14:20 »
Ich stimme Lukas und Varim da in allen Punkten vollkommen zu.

Wenn ich die Endschlacht verpasse, weil ich im Lazarett liege und da geiles Spiel bekomme und geben kann, dann ist mir doch eine popelige Endschlacht egal.
Wenn ich diese Endschlacht jedoch verpasse, weil ich im Lazarett liege und da aber nur rumliege und nichts passiert, is das natürlich doof. Jetzt zu sagen, mir gehe es kurz nach Verletzung XY wieder prima (weil ich ja kurz geheilt wurde und eigentlich noch Genesungszeit übrig habe und mir langweilig ist), find ich auch wiederum egoistisch, wie Varim bereits sagte. Ist dann halt so.
Werde ich dann aber nach Möglichkeit dem Heiler zum Ende der Con hin auch OT mitteilen, dass ich das doof/spielhemmend fand. Ich denke, dass es dahingehend wichtig ist, sowas zur Aussprache zu bringen. Sonst ändert sich ja nix. Vielleicht war das dem Heiler in dem Moment ja überhaupt nicht bewusst. ;)

Zur Heilung an sich:
Mir persönlich gefällt eine Heilung, bei der sich mir innerlich die Fußnägel aufrollen. Siehe dazu die wunderekligen Heilmethoden des englischen Baders im Film "Der Medicus". ;)

Meine acht Cent zum Thema. ;)
« Letzte Änderung: 09. Apr 14, 14:22 von Leif Svensson »
Aktive Charaktere:
Boniface Rampeur - Lavinianovize und Reisebegleiter der Amabilis Leonie, Chlodwig Folmar Eberold von Doderey - Page aus Grenzbrück [Projekt ruht], Merten - Leibknecht der Chevalière Lorraine de la Follye des Joux, Hasso Frings - Pfeilmacher sowie Haus- und Hofhandwerker auf Burg Norngard

Offline Jeremias

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Re: Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung
« Antwort #4 am: 09. Apr 14, 14:26 »
Zur Heilung an sich:
Mir persönlich gefällt eine Heilung, bei der sich mir innerlich die Fußnägel aufrollen. Siehe dazu die wunderekligen Heilmethoden des englischen Baders im Film "Der Medicus". ;)

Ich war mit Jenny und meiner Schwester in Zülpich bei dieser Veranstaltung: http://www.stuttgart-tourist.de/suchen-buchen/e-aerzte-bader-barbiere-die-medizinische-ver-sorgung-vom-mittelalter-bis-zum-ende-des-alten-reichs
Grossartig in diesem Zusammenhang.

Offline Gorix

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Re: Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung
« Antwort #5 am: 09. Apr 14, 17:18 »
Ich persönlich heile nur in aller größter Not magisch. Meist dann auch im Hauruck verfahren. Ich wasche dann eine wunde nicht aus oder anderen schnickschnak. Ich gebe dann dem geheilten den guten Rat baldigst einen Heiler aufzusuchen wenn er nicht Wundbrand erleiden will.

Das mache ich alles damit die heiler Spiel mit den Patienten haben können. Schon mehr wie einmal kam von Jelena ein " Gorix was hast du da wieder gemacht" gebrüllt  :angel:

Ich finde Magische Heilung so wie sie genutzt wird zu mächtig.  Ich würde sie höchsten als Schönheitschirurgie nehmen damit  keine Narben zu sehen sind.
Manchmal muss man sich im Leben entscheiden, Pointe oder Freundschaft.

Offline Kadegar

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Re: Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung
« Antwort #6 am: 10. Apr 14, 06:36 »
Der Zauber Körper heilen war einer der ersten Zauber die ich mit Kade gelernt habe. Man kann mit minimalen Aufwand alle Lebenspunkte wieder heilen und weiter prügeln. Also nen echt kewler effektiver Zauber, YEAH!

Inzwischen sehe ich das was anders.

Grade als Magier muss man aufpassen, dass man durch die Vielzahl an einsetzbaren Zaubern nicht zur eierlegenden Wollmilchsau wird. Daher versuche ich wo es nur geht mich ums magische Heilen zu drücken. Da ich zum einen keinen spezialisiertem Charkonzept (also dem Heiler) sein bevorzugtes Spiel wegnehmen möchte, zum anderen ist meine Darstellung von magischer Heilung noch sehr unzufriedenstellend, gerade da man in dem Bereich schnell auf technische Spielereien zurückgreifen muss wo ich ebenfalls nicht der Freund von bin.

Lazarettspiel habe ich bisher eher selten schlechte Erfahrungen gemacht, in vielen Fällen nutze ich soetwas dann auchmal aus um einfach zu entspannen und die Augen was zu zumachen, da spiele ich dann auch die Dauer der Heilung gerne aus.
Lass mich, ich kann das!
Entweder dein Charakter stirbt als Held, oder lebt lange genug um NSC zu werden.
Kein-Haar-Mann!

Offline Jelena

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Re: Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung
« Antwort #7 am: 10. Apr 14, 08:47 »
Ha! Mein Steckenpferd  ;)

Hab mir eure Kommentare alle durchgelesen und nun meine Gedanken dazu:

@Jeremias:

Im Heilerspiel an sich wird mir zuviel Wert auf moderne hygienische Massnahmen und modern gedachtes internistisches Wissen gelegt. Chirugisch gesehen gab es hochgradig kompetente Ärzte bereits sehr früh (Entfernung von Nierensteinen bei den Römern!), aber was im LARP z.T. von Krankheiten u.ä. verstanden wird, ist echt hammer.

Auf den ersten Blick sieht das so aus und mir sind mehr als genug Spieler begegnet die mir was von Herzinsuffizienz erzählen wollten.
ABER, und hier kommt ein großes "Aber", hier vermischen sich ganz viele Dinge die im Spiel und von SL's einfach so tradiert werden ohne das sich jemand die Mühe macht das auseinanderzupflücken.
Zum einen steht ganz klar im DragonSys: keine Reinigung der Wunde = Wundbrand = negative Konsequenzen.
Daher glaube ich das die von dir empfundenen "modernen hygienischen Maßnahmen" zum großen Teil auf einer simplen Spielvoraussetzung beruhen die man als Neuling erst mal so aufnimmt und zum Teil auch schlicht beigebracht bekommt. Betreibt man das Heilerspiel dann richtig und nicht nur nebenbei greift man es auch gerne als Spielansatz auf, denn wer verzichtet schon gerne auf ein: "Haltet ihn fest, das wird brennen!"?
Zum anderen ist immer die Frage wie der Spieler/ die Spielerin ihren Heiler ausrichtet. Historisch angelegt? Und wenn ja, welche Epoche? An Romane ausgerichtet, also HdR/ Rad der Zeit/ Marion Zimmer Bradley/ Tamora Pierce/ Grimms Märchen/ usw. usw.?
Oder vielleicht ein Schuß Steampunk/ WoW/Schamanismus/ Voodoo?
All das beeinflußt immens die Art und Weise wie ein Heiler an solche Dinge herangeht.

Entgegen populärer Meinung war das Mittelalter ganz und gar nicht dreckig. Da war das Rokoko beudetend schlimmer und aus dieser Zeit stammt auch das uns in den Köpfen steckende Vorurteil "Baden tun nur die leichten Mädchen" was so übrigens auch nicht stimmt.
Natürlich hatten die Altvorderen keine Ahnung über Mikroorganismen, aber das eine dreckige Wunde schwärig wird haben die auch gesehen und das viele kranke Menschen auf engem Raum sich gegenseitig anstecken war ihnen auch klar.
Ich verweise auf die Schriften von Hildegard von Bingen und einschlägigen Benediktinern die nicht müde wurden zu betonen das es "schlechte Luft" gibt und Reinlichkeit direkt nach Gottesfurcht kommt.  ;)
Auf der anderen Seite standen Aberglaube und schlichtes Nicht-Wissen sowie von der Obrigkeit auch dumm gehalten werden, so dass eine Art Allgemeinwissen nicht vorausgesetzt werden kann. Auch hier geht es ganz klar um die Spielausrichtung die man bevorzugt und die Toleranz anderes Spiel zu akzeptieren.

Ähnlich verhält es sich mit dem "Krankheitsverständnis" an sich:
Auch wenn so Begriffe wie Blutdruck, Diabetes, Migräne und Schlaganfall erst in der Neuzeit aufkamen so haben die Ärzte früher (sofern sie nicht komplette Quacksalber waren) sehr genau beobachtet und Zusammenhänge erkannt. Damit meine ich Krankheiten wie Nierenversagen, Herzinfarkte, Gicht und Stoffwechselerkrankungen. Sie haben vielleicht nicht immer die richtigen Schlüsse gezogen und deswegen in unseren Augen abstruse Therapie hergeleitet aber das ändert nichts an der Tatsache, dass sie sehr genau erkannt das etwas nicht stimmte und den Menschen über kurz oder lang umbringen würde.
Infektionskrankheiten wie zB Pest/ Cholera/ Typhus/ Lepra usw. usw. sind ein Kapitel für sich aber auch hier war eine grundlegende Hygiene klar, sonst wäre man ja nie auf den Gedanken gekommen sie zu isolieren. Die Strafe Gottes ändert da auch nichts dran.

Was folgt daraus?
Als Heiler will man heilen. Sonst wird das Charakterkonzept ad absurdum geführt. Es hängt von jedem Spieler/ jeder Spielerin selber ab wie er/sie sein/ ihr Spielkonzept aufbaut und welche Dinge derjenige für sich selber ins Spiel aufbauen will oder eben nicht.
LARP im allgemeinen fördert in erster Linie chirurgisches Spiel auf dem Schlachtfeld, die wenigsten Charaktere sind außerhalb einer Akademie interessiert an Heilerspiel welches über blutige Operationen hinausgeht.

Lazarettspiel
Damit kenne ich mich aus Oo
Ich hab die ersten 3/4 der Engonienkampagne in Lazaretten verbracht. Das war zu viel und hat mir den Geschmack darauf ziemlich verleidet.
Folgende Probleme treten aus Heilersicht auf: es sind immer zu wenige Heiler da weil ja alle viel lieber kämpfen. Zu schlimmsten Zeiten hatten wir ein Verhältnis von 1:20!
Daraus folgt automatisch das die Spieler entweder elendig lange warten müssen bis sie dran sind oder aber das ausspielen schwer darunter leidet weil man sich selbst unter Druck setzt.
Ich habe in den letzten Jahren das ganze zu Spiel umgewandelt in dem ich triagiert habe, alle in Lebensrettenden-Maßnahmen-auf-dem-Schlachtfeld ausgebildet habe, einen ganzen Wurf an Lehrlingen hatte usw.
Irgendwann habe ich aber gemerkt, dass ich mich in dem Bemühen den anderen schönes Spiel zu bieten so sehr unter Stress gesetzt habe das ich nach so einem Wochenende zerschlagener war als voher und das ganze mich zu sehr an meinen Job erinnerte.

Was also tun?
Keine Ahnung ehrlich gesagt. Aktuell gefällt mir unser Spiel mit dem kombinierten Heilungsansatz sehr gut: Ich flicke dramatisch Dinge zusammen und die Magier/ Kleriker sprechen ihren Segen drauf. Das ist super, es bringt Spiel für alle Beteiligten und der Zeitfaktor wird elegant gelöst.

Und in der Zwischenzeit träume ich von einem Seuchencon auf dem das gesamte Spiel in einem Lazarett statt findet...
"Schmuggeln? Ich bin reich genug um zu bestechen, ich muss nicht Schmuggeln!"

Offline Sandra

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Re: Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung
« Antwort #8 am: 10. Apr 14, 12:13 »
hmmm nach dem Ganzen und DER Heilerin hier...^^

Da ich das Ganze ja noch nicht so lange mache, hab ich da nun jetzt noch nicht so viel Erfahrung, aber vielleicht trotzdem mal ein paar Gedanken dazu von mir.

Ich heile eigentlich auch nur in Notfällen magisch, zum einen weil ich den Heilern ihr Spiel nicht wegnehmen will und es auch nicht so ganz mein Spiel ist und ich auch sowohl weniger Ausrüstung als auch gute Umsetzung dafür habe (ob magisch oder mundan). Von aktuellen Magiepunkten mal ganz zu schweigen ;)


Wenn, dann brennt normal schon der Baum (Heiler alle beschäftigt, kaum noch Kämpfer übrig, ...) bzw. zur Nachversorgung einer vom Heiler versorgten Wunde zur Beschleunigung der Heilung und kosmetischer Natur. Wie Ingrid schrieb: die Kombination ist ganz praktisch. Die Heiler hatten ihr Spiel, der Kämpfer kann (wenn er will) schnell wieder einsatzfähig sein (oder eben auch nicht, wenn er das nicht möchte) und der Magier kann sich (ebenfalls wenn er möchte) da auch noch mehr oder weniger stark bei austoben.
Dennoch bemühe ich mich eigentlich darum, mich zumindest mal grundlegend drum gekümmert zu haben - oder ihm einen anschließenden Besuch beim Heiler nahegelegt.
Die Variante "bei dem Sprudeln sprech ich vielleicht lieber mal schnell ein "Blutung stillen" bevor er hier wegstirbt weil grade kein Heiler in Reichweite ist", bis ein Heiler sich drum kümmern kann gibt's natürlich auch noch...
Außerdem lass ich mir mit Stella zumindest grundlegend zeigen, was wie bei gängigen Verletzungen (mundan) zu tun ist, lass das aber normal wen anders machen^^

Mehr als das oder Lazarettspiel hatte ich bis jetzt noch nichts mit zu tun....ich denke wenn man entspechend verletzt wurde und die Heiler Spaß am Aufwand haben - warum nicht, dann können die auch ne ganze Weile an mir rumfuhrwerken. Schlichtes Rumsitzen, Liegen, warten ohne dass man sich dann doch bald mal kümmert mag allerdings glaub ich auch keiner^^

zum Thema "womit": ist mir grade auf dem Schlachtfeld auch erst mal relativ egal, zumindest würde ich mich nie beschweren (danke erstmal, dass du dich überhaupt um mich kümmerst). Bis jetzt war es allerdings auch bei mir nichts viel Aufwändigeres, was gemacht wurde (Der Mohnblumensaft zum Wunde nähen hat jedoch glaube ich schwer zur Erheiterung beigetragen - *mit Stuhl vor sich, auf den Knien rausrobb und in guter Position mit Blick aufs Kampfgeschehen, fast 2. Reihe aufbau* "Der hat gesagt, ich soll mich ruhig halten... Wenns denn sein muss. Aber hier seh ich wenigstens was... Ohhh, da vorn kommt was....warte, dem zeig ich's!" *umkipp*)
wenn es um die finale Versorgung geht, wäre ich aber schon erfreut, wenn es nicht das dreckige Brotmesser wäre ;)
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Offline Vanni

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Re: Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung
« Antwort #9 am: 10. Apr 14, 13:51 »
Hmm.. ich (bzw Ninim) gehör ja zu der Gattung Heilmagier aber ich benutze Magie eigentlich nur wenn's dringend ist oder man mich explizit darum bittet. Bei Bewusstlosen die ziemlich zerschlagen aussehen geht dem mundanen Teil auch schon mal ein "damit-du-mir-nicht-wegstirbst"-Zauber vorraus. Ansonsten hantiere ich mit Wundtinkturen, Pinzette, Nadel etc, weil ich zu Charaktererschaffung für mich definiert habe dass man an meiner Akademie eben die Auffassung vertritt wer den Körper kompetent heilen möchte muss verstehen in was für ein komplexes System er da eingreift, ergo gehört eine mundane Ausbildung dazu.
Zum einen fand ich das logisch (ich glaube den groben Ansatz hatte ich damals aus "Gilde der schwarzen Magier"), zum anderen hat es mir geholfen über die Zeit in meinem (Magie)Spiel sicherer zu werden und ich bin nicht nutzlos wenn ich "leer" bin^^
Manchmal weigere ich mich auch jemanden magisch zu heilen, wenn er bereits ein paar Heilungen intus hat, mit dem Argument einje magische Beschleunigung der natürlichen Heilkräfte des Körpers eben anstrengend für diesen ist und man ja nicht im falschen Moment einen Schwindelanfall oder ähnliches riskieren möchte.

Wenn ich selber verletzt bin steh ich aber definitiv auf großes Theater.. Blut, Schmerz, fluchen - volle Dröhnung :D
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Offline Grendar

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Re: Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung
« Antwort #10 am: 10. Apr 14, 14:16 »
Es kommt ganz auf die Situation an.
Und Wer o. Was da heilt oder Dinge tut.

Wenn da pfeifend einer vorbeigeht, mit der Hand wackelt und sagt "Magisch Heilen 5000" oder sonst was, dann ignorier ich den weg.
Genauso schlimm finde ich aber auch die Bandaleros, die mit einem Munitionsgurt aus Bandagen jeden achso zerfetzten Körper in Windeseile verbinden und zum nächsten haschen.

Für mich muss ne Heilung magisch oder nicht zur Situation passen und gut gespielt sein.
Es soll die Szene bereichern und die Zuschauer (sofern vorhanden) unterhalten (wobei unterhalten nicht lustig meint)

Zum nicht magischen Heilen gehört für mich:

- Körperkontakt
- Zumindest anteiliges Wissen über das was man da tut
- Nachhaltiges Spiel (Am Abend - es pocht und brennt, schau nochmal drüber)
- Accessoires wie: Scheren, Messer, Kunstblut etc....
- Je nachdem - Drama.... " Oh nein...verdammt.... warum blutet das plötzlich wie Hölle? Verdammt!"

Magische Heilung ist da schwieriger zu pauschalisieren.
Wenn einer wie Gorix bei ner klaffenden Wunde mit den Fingern schnippst, finde ich das viiieeel authentischer als wenn er ordentlich UlluMullu macht.

Im Gegenteil zu Novizen/Adepten etc... da soll schon mehr kommen, nice sind auch Fumbles beim heilen (drama).

Und klerikales Heilen finde ich wäre da die Königsdisziplin beim "magischen" heilen, da muss für Opfer und Zuschauer definitiv sofort klar ersichtlich sein/werden im Namen welches Gottes das geschieht und es sollten die notwendigen Accessoires dafür verwendet werden im Zuge des heilens (Weihwasser, Rosenblüten, Asche....whatever).

Und wenn man es packt die Darstellung auch noch passend zur Situation hinzukriegen, dann lass ich gerne mit mir machen was man möchte.


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Offline Jeremias

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Re: Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung
« Antwort #11 am: 10. Apr 14, 14:17 »
Zitat
ABER, und hier kommt ein großes "Aber", hier vermischen sich ganz viele Dinge die im Spiel und von SL's einfach so tradiert werden ohne das sich jemand die Mühe macht das auseinanderzupflücken.
Zum einen steht ganz klar im DragonSys: keine Reinigung der Wunde = Wundbrand = negative Konsequenzen.

Naja... Steht nicht da. Zumindestens nicht im Classic, wo viele alte SLs ja herkommen. Das ist oft genug erst reingebracht worden, weswegen man diese Regel ja auch gerne in Hausregeln findet.

Wobei ich, wenn ich ehrlich bin, damit auch v.a. deswegen aneinandergerate, weil ich es für eine klerikale Heilung nicht stimmig finde, wenn dann erst irgendwelche Wunden ausgewaschen werde. Priesterheilungen haben für mich mehr was von einem "Handauflegen"...

Zitat
Entgegen populärer Meinung war das Mittelalter ganz und gar nicht dreckig. Da war das Rokoko beudetend schlimmer und aus dieser Zeit stammt auch das uns in den Köpfen steckende Vorurteil "Baden tun nur die leichten Mädchen" was so übrigens auch nicht stimmt.

Da gebe ich dir völlig recht! Die oben erwähnte Ausstellung war da sehr spannend, da dort auch thematisiert wurde, wieviel Zeit man im Mittelalter aufs Baden verwendete (und wieviel Geld...).

Zitat
Keine Ahnung ehrlich gesagt. Aktuell gefällt mir unser Spiel mit dem kombinierten Heilungsansatz sehr gut: Ich flicke dramatisch Dinge zusammen und die Magier/ Kleriker sprechen ihren Segen drauf. Das ist super, es bringt Spiel für alle Beteiligten und der Zeitfaktor wird elegant gelöst.

Ich halte diesen Ansatz für einen sehr eleganten, weswegen ich den ja auch, wo ich kann, unterstütze. Er verbindet für mich das Beste mehrerer Welten:
- Spiel um die Verwundung herum, je nach Wunsch mehr oder weniger aufwendig
- Verletzte werden versorgt und binden andere Spieler, es gibt sichtbare Auswirkungen von Verletzungen
- Man muss nicht ewig bewusstlos irgendwo rumliegen, sondern kann schnell wieder mitspielen


Das Letzte ist halt für mich auch wichtig. Ich möchte nämlich eben nicht das "coole" Ereignis verpassen, weil ich im Lazarett liegen "muss". Und als Orga gehe ich eigentlich davon aus, dass die Spieler zur Endschlacht wieder auf dem Damm sind und plane dementsprechend...

Mir ging es hier ja auch um ein Meinungsbild meiner Peer Group. Und da kristallisiert sich für mich heraus, dass wir gerne viel Spiel um Verletzungen haben, gerne kombinierte Heilungen durchführen und auch keine Probleme mit schneller Heilung haben, wenn die Alternative ein gelangweiltes Irgendwo-Rumhängen ist.

Offline Schimmi

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Re: Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung
« Antwort #12 am: 10. Apr 14, 14:24 »
Hmm.. ich hab mittlerweile schon viele Varianten mitgemacht. Mir ist es weitestgehend egal ob magisch oder medinzinisch. Ich mag schnelle magische Heilung genauso gerne wie gut ausgespieltes Wunden verbinden. Entsprechend meines Gegenübers spiele ich auch entsprechend aus. Hab schon Stundenlang ausgesetzt nach einer Heilung, aber auch schon 2 Minuten nach nem Heiltrank wieder gekämpft. Aber auch da hab ich dann oft noch gehumpelt oder das betroffene Körperteil geschont oder so.

Was mir manchmal fehlt, ist ne Ansage des Heilers oder Magiers, wie lange die Heilung dauert, wie lange ich mich schonen soll. Wenn diese Aussage nicht kommt, dann erholt sich mein Charakter auch wieder recht schnell.
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Offline Schimmi

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Re: Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung
« Antwort #13 am: 10. Apr 14, 14:26 »


Ich halte diesen Ansatz für einen sehr eleganten, weswegen ich den ja auch, wo ich kann, unterstütze. Er verbindet für mich das Beste mehrerer Welten:
- Spiel um die Verwundung herum, je nach Wunsch mehr oder weniger aufwendig
- Verletzte werden versorgt und binden andere Spieler, es gibt sichtbare Auswirkungen von Verletzungen
- Man muss nicht ewig bewusstlos irgendwo rumliegen, sondern kann schnell wieder mitspielen


Das Letzte ist halt für mich auch wichtig. Ich möchte nämlich eben nicht das "coole" Ereignis verpassen, weil ich im Lazarett liegen "muss". Und als Orga gehe ich eigentlich davon aus, dass die Spieler zur Endschlacht wieder auf dem Damm sind und plane dementsprechend...

Mir ging es hier ja auch um ein Meinungsbild meiner Peer Group. Und da kristallisiert sich für mich heraus, dass wir gerne viel Spiel um Verletzungen haben, gerne kombinierte Heilungen durchführen und auch keine Probleme mit schneller Heilung haben, wenn die Alternative ein gelangweiltes Irgendwo-Rumhängen ist.

Mein komplizierter nichtssagender Text sollte eigentlich genau auf das hinaus, was Jerry hier schreibt.
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Offline Grendar

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Re: Magische Heilung mit/gegen mundane Heilung
« Antwort #14 am: 10. Apr 14, 14:33 »
Naja ich glaub gelangweilt rumhängen tut keiner gerne, nicht nur im Lazarett sondern generell.

Ich finds auch echt besser wenn Leute denen das Lazarett nichts gibt, nachn paar Minuten wieder da verschwinden können, diejenigen welche diese Art von Spiel mögen werden sich sowieso länger da aufhalten.

Generell erachte ich Zwang in ALLEN Punkten vom LARP für sehr bescheiden und nicht spielfördernd.

Du MUSST nun 2 Stunden im Lazarett verbringen!
Du MUSST nun 1 Tag lang dein Bein schonen!
etc....

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