Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium
Donnerheim - Winter 264/65 - Das Stadthaus der Baronin von Goldbach
Isegrim:
Jetzt musste sie in seine Augen sehen.
"Verzeih mir aber es fällt mir schwer mit dir manchmal umzugehen. In einem Moment bist du so nah das ich mein Herz schlagen höre und im nächsten Moment werde ich zurückgewiesen."
"Ich hätte dich nicht stehen lassen dürfen, verzeih mir das bitte und ich habe zu deinen Narben nichts gesagt, gar nichts. Du meinst ich weis alles was ich wissen sollten? Ich denke das nicht, aber ich respektiere es und stelle keine weiteren Fragen."
"Und warum bin ich nicht in den Wald gegangen? Warst du es nicht die mich bei sich haben wollte? Warum ich an deiner Seite bin? Habe ich dir nicht alles an diesem Abend in Salmar offenbart?"
Er sprach ruhig es klang eher nach ein wenig Trauer in seiner Stimme.
Mel:
Ihre Hand ballte sich zur Faust.
"Miene Narben gehen Dich nichts an, Du HAST dazu auch nichts zu sagen, verdammt."
Wären Vanion und Sophie nicht just in diesem Moment zu ihnen gestossen, wäre ihr Vortrag wohl länger ausgefallen. So besann sie sich aber.
"Das hier ist nunmal nicht Salmar. Oder Haubach. Das ist Donnerheim, hier wird nichts unverborgen bleiben."
Sie klang beinahe so traurig, wie er.
"Alors, wenn wir dann endlich loskönnten?"
Sie brauchte dringend frische Luft und Bewegung.
Sie hakte sich bei ihm ein und endlich sahen sie sich die Umgebung an.
Lorainne bestaunte hier und da die Gebäude, und versuchte sich die Wege einzuprägen. Mittlerweile war sie immer darauf bedacht, einen geeigneten Fluchteg zu haben.
Vanion:
Staunend schritt Vanion hinter Lorainne und Benjen durch Donnerheim. Die hohen Häuser, die prachtvollen (und weniger prachtvollen) Bauten, das Gedränge und Geschiebe - das war eine Stadt! Dagegen wirkte Fanada friedlich und müde und langsam. Munteres caldrisch drang aus allen Ecken, doch auch andere Sprachen konnte man hören. Er fühlte sich wie der Junge vom Land, der er früher gewesen war. Klein, unwichtig, und irgendwie untergehend. Niemand interessierte sich für ihn. Mochte Savaric Spione hier in Donnerheim haben? Vanion wusste es nicht. Auf der Reise nach Donnerheim hatte er halb erwartet, von der Baronin ausgehorcht zu werden, doch war nichts dergleichen geschehen. In Salmar hatte er anerkennende Blicke von der Dame geerntet. Allein das hatte Vanion stolz werden lassen. Die Baronin, für die er nichts als ein tangaranischer Tölpel gewesen war, schien seinen Stand zu akzeptieren. Dass sie das möglicherweise nur wegen seines Namens tat, schob Vanion dezent beiseite. Es gab genug Sorgen vor ihm, eine weitere konnte er nicht brauchen.
Isabeau Lioncoeur:
Isabeau zog sich so schnell es möglich war in hoffähige Kleidung um und verfluchte die aktuelle Mode die Schleppkleider vorsah. Ein Schleier bedeckte die Haare, der Schmuck war zurückhaltend.
Letzteres war eher dem Zustand geschuldet das die betreffende Truhe noch nicht in ihrer Kemenate stand als der Tatsache, dass sie eine Aussage treffen wollte.
Sie hatte gehofft zumindest diesen Abend zu haben bevor der Strudel des Hofes sie einfing, aber offensichtlich sollte es nicht so sein.
Sie las sich den Brief noch einmal ausführlich durch und warf ihn dann ins Feuer wo sie ihn im Auge behielt bis nur noch Asche von ihm übrig war.
Mit einem letzten prüfenden Blick in den Spiegel griff sie nach ihrem Almosenbeutel und begab sich zu ihrem Pferd.
Während ihr Zelter gesattelt und zu ihr geführt wurde wanderten ihre Gedanken noch einmal zu Lorainne und Benjen.
Sie hatte zwar ein gutes Gefühl bei dem Ritter, aber sie kannte ihn nicht. Er hatte das Vertrauen von Lorainne aber wieviel davon war nostalgische Erinnerung und wieviel war wirklich gerechtfertigt?
Sie beschloß die Zeit hier in Donnerheim zu nutzen um ihm auf den Zahn zu fühlen. Falls er etwas verbarg dann würde sie es schon herausfinden.
Und bis dahin... sie dachte an den Zuber zurück und lächelte: ... genieße ich den Anblick.
Keine halbe Stunde nachdem sie das Schreiben erhalten hatte, preschte sie in Begleitung einiger Gardisten Richtung Palast fort.
Torben Menasa:
Auf Anders Frage reagierte Silas nur mit einem Schulterzucken. "Wenn du gefragt werden solltest, sag die Wahrheit. Ich möchte nicht, dass du meinetwegen Ärger bekommst."
Er wartete im Anschlusskurz, bis Anders verschwunden war und tauchte dann in die Nacht Donnerheims ein. Er schlug zeilstrebig die Richtung in das etwas verruchtere Viertel ein und hoffte inständig, dort Antworten zu finden.
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