Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Bei Hofe, Herbst 264 n.J.

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Simon de Bourvis:
"Wie ihr sicher schon wisst, Eure Majestät, pivotiert ihr Zwist um die Frage der Nachfolge von Jules de la Follye. Sobald diese Frage geklärt ist, werden sich beide immernoch nicht mögen, aber es wird ihnen jeglicher überzeugende Grund fehlen, Streit vom Zaune zu brechen. Euer Graf hat sicherlich bereits sein Augenmerk auf beide gerichtet und wird sich darauf verstehen sie zur raison zu bringen."

Er beäugte sie von der Seite, was wollte sie nur? Es gab sicherlich nichts, was er sagen konnte, was ihr nicht längst bekannt war.

Engonien NSC:
"Ihr und Jules de la Follye wart Ritterbrüder. Wir gehen davon aus das ihr seine Ländereien gut genug kennt um uns verraten zu können weshalb zwei meiner Barone sich um ein schlichtes Rittergut streiten wie zwei Halbwüchsige um das letzte Stück Apfelkuchen."
Während des Gesprächs schritten sie einen der sorgfältig geharkten Pfade zwischen den für den Winter abgedeckten Blumenrabbaten entlang. Das Wetter war erstaunlich mild und die Sonne lugte zwischen den Wolken hervor um zu zeigen das der Winter irgendwann auch einmal ein Ende haben würde.
Während die Stimme der Imperatorin sich nicht änderte wurde aus ihrem Gesichtsausdruck doch deutlich, dass sie das Thema zunehmend ermüdend fand.

Simon de Bourvis:
Etwas bestürzt öffnete und schloss er den Mund erst einmal, als er diesen Vergleich hörte.
"La Follye liegt auf der Grenze, also strategisch interessant, die La Follyes haben ein erbliches Jagdrecht im Wald, seltene pelze sind immer begehrt, aber vor allem ..." er schluckte kurz "...Blanchefleur wittert überall Verschwörer und Neider und Marnois glaubt, seine familiäre Verbindung zu den La Follyes bietet eine gute Gelegenheit ein grösstmögliches Mass an Einfluss bei kleinstmöglichem Aufwand zu ergattern."
Er dachte kurz nach "Ausserdem gibt es eine offene Rechnung zwischen beiden Baronien seit der letzten Fehde um den Grafentitel."

Engonien NSC:
Ein kaum hörbarer Stoßseufzer entfuhr ihr und sie schien ein unfeines Wort zu murmeln, welches jedoch nicht einmal Simon wirklich hören konnte.
Sie näherten sich einer Bank im Schatten einer Laube und die Imperatorin nahm Platz. Die Zofen schwärmten erneut aus und drapierten die Kleidung bevor sie sich wieder respektvoll zurückzogen.
"Wir gehen davon aus, dass ihr einen eigenen Grund habt um uns aufzusuchen, Herr Simon. Bitte, sprecht."

Simon de Bourvis:
Er war stehengeblieben und beobachtete das Treiben wortlos. Da war sie, seine Königin, auch nur ein Mensch, von Alamar ausersehen, ja, aber immernoch nur ein Mensch. Alle verliessen sich auf sie, wann immer sie nicht weiterwussten, sahen alle zu ihr auf. Und wenn die Dinge nicht so liefen, wie man es sich wünschte, war sie es, die man verantwortlich machte. Dabei versuchten sie alle, Adlige wie Gemeine immer nur die eigene sache voranzubringen, die eigene Familie, das eigene Vermögen...
Wut stieg in ihm auf, auf Blanchefleur, Marnois, Roquefort aber vor allem auf sich selbst.

Was machst du nur? Wäre es nicht deine Aufgabe, ihre Last leichter zu machen, als schwerer? Was hast du denn zwei Jahre lang getrieben? Sie konnte nicht ein Jahr lang nur das Dorfleben geniessen! Hast du sie denn völlig vergessen? Als wäre sie nicht mehr wichtig, als wäre der Schwur deiner Väter nur leeres Geschwätz gewesen!
Er wusste nicht woher es kam, aber es war als wäre etwas in ihm aufgewacht, das seit langem geschlafen hatte.

"Ich...ich kam, um etwas von Euch zu erbitten, Eure Majestät, aber gerade jetzt wird mir gewahr, dass ich vor allem Eurer Vergebung bedarf."
Er sank mit hängendem Kopf auf beide Knie, Das Blut rauschte in seinen Ohren, ihm war schwindelig, als habe er eine Treppenstufe übersehen und sei gestolpert, desorientiert.

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