Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

Winter 265 nJ, Auf dem Weg zurück zum Foret d´Artroux

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Anders:
Anders trieb ihr Pferd leicht an um brachte es neben Lorainnes. Jetzt wurde es zwar etwas eng auf dem Weg, aber so konnte sie dann doch besser zuhören. "Das klingt toll. Die Menschen mögen sie sicher. Wenn die Tiere es schon tun.", lächelte sie. Sie dachte an das Rehkitz welches Silas gefunden hatte. Das war wirklich süß gewesen.

Mel:
Tiere. Natürlich.

"Pere Bärensohn, der ungeschlachte, grausame Anführer der Banditen, vernahm von ihrer Schönheit und da er einer jener Männer war, die immer das bekamen, was sie begehrten, so dachte er auch die Köhlerstochter zu bekommen.
Also sandte er eine Bande seiner Rüpel los, um ihm das Mädchen zuzuführen. Doch die Männer und Frauen des Weilers taten sich zusammen und warfen die Banditen aus dem Dorf, denn sie wussten, dass Maguerite Lavinias auserwählte war und wollten sich eher den Zorn der Banditen zuziehen, als die Göttin der Tauben zu enttäuschen, die ihnen ein solches Juwel anvertraut hatte.
Es kam, wie es kommen musste. Pere Bärensohn versammelte seine wüste Bande und griff das Dorf an. Binnen kurzer Zeit hatten sie alle überwältigt und triben sie auf dem Dorfplatz zusammen. Marguerite war gezwungen worden sich im Wald zu verstecken, aber sie hörte wie Pere Bärensohn drohte für jedes Glas Wein das er trank einen Dorfbewohner zu töten!
Marguerite weinte bitterlich als sie solch götterlosen Worte vernahm.
Sie schürzte ihre Röcke, flehte zu Lavinia sie nicht zu verlassen und lief ins Dorf zurück. Als Pere Bärensohn sie sah, ließ er ein grausames Lachen hören, ergriff sie und zerrte sie zum Schrein der Lavinia, um ihr Gewalt anzutun!
Marguerite ließ sich mitführen wie ein Lamm zur schlachtbank, doch diejenigen, an denen sie vorbeigingen, erzählten später das sie ein Messer in ihrem Bund blitzen sahen und hörten folgende Worte: "Oh, Lavinia, lichte Herrin, die Du die Menschen liebst! Verzeih mir das sakrileg, das ich begehen werde, doch die Liebe zu den meinen zwingt mich mein eigenes Heil aufzugeben um sie zu retten. Ich nehme freudig die Ewigkeit jeder Hölle auf mich, die Du für nötig erachtest, aber ich flehe Dich an: verschone meine Leute!"
So flehte Marguerite in ihrer höchsten Not, während ihr Peiniger, blind vor wüster Lust, sie zum Schrein zerrte, um dort, angefüllt von Zügellösigkeit und tierhafter Wollust, seinen Willen mit ihr zu haben. Im Schrein angelangt warf pere Bärensohn Marguerite zu Boden und stürzte sich auf sie - geradewegs in ihr Messer hinein!"

Sie saß in der einer Kermenate in Goldbach, stickzeug in der Hand, während Isabeau ihr und Catherine die Geschichte erzählt hatte.
Oh wie sehr sie Catherine vermisste. Und ihren Cousin. Sie hatte so lange nichts mehr von ihm gehört. Vielleicht würde er ja...

Anders:
Anders lauschte gebannt.  "Und was ist dann passiert?", fragte sie mit großen Augen. "Was haben die restlichen Räuber gemacht? Und hat Lavinia ihr verziehen? Schließlich hat sie ihre Leute beschütz und alles aufgegeben was ihr wichtig war."
Anders nagte an ihrer Unterlippe vor Spannung. Sie konnte verstehen warum Maguerite so gehandelt hatte, sie hätte es genau so getan. Wer wusste schon was der Räuberhauptmann getan hätte wenn er ... Bilder blitzen auf.
Die brennende Sonne. Hitze. Das Johlen der Männner. Eine Felsspalte. Sie waren hinter ihr. Die Enge der Spalte, so eng das man kaum atmen konnte und sie musste trotzdem weiter hinein. Aus der Reichweite.
Schnell und heftig schüttelte sie den Kopf und die Bilder wieder los zu werden. Nein... sie wollte nicht wissen was er getan hätte. Maguerite hatte sich nicht verstecken können.
"Also was passierte dann?"

Mel:
Nachdenklich musterte sie Anders, alsihr der Ausdruck n ihrem Gesicht auffiel.
Nein. Sie würde keine Fragen stellen.
Doch Anders Blick veranlasste sie dazu, sich zu vergewissern, dass ihr Schwert griffbereit an ihrer Seite war.
Im Notfall.... um die Schwachen zu schützen.

"Natürlich kam siean Lavinias Seite, immerhin hat sie getötet um andere zu schützen. Aber lass es mich richtig erzählen:
Mit einem überraschten Gesichtsausdruck sackte Pere Bärensohn sterbend in Marguerites Armen zusammen. Verwundert blickte er sie an und versuchte ihr Gesicht zu berühren, denn in ihrem unendlich guten Herzen fand sie Mitleid für diesen Mann und Pere Bärensohn starb in der qualvollen gewissheit wie sein leben verlaufen wäre, wenn er es auf Liebe aufgebaut hätte und nicht auf Hauss und Angst.
Als das übrige Gesindel gewahr wurde, was geschehen war, erhoben sie ein mächtiges Getöse und wollten sich sowohl auf Maguerite wie auf die unbewaffneten Dorfbewohner stürzen, als die Soldaten von Yves Lionceour im Dorf eintrafen.
Sie machten kurzen Prozess mit den Strauchdieben und Yves Lionceour, der Gründer des Hauses Goldbach wurde Zeuge von Lavinias Wunder: Dort, wo einen Augenblick zuvor noch Maguerite war, erhob sich ein Sturm aus Kirschblüten und trug sie mit sich fort. Und wäre das nicht Zeichen genug einer göttlichen Gnade gewesen, so erscholl eine Stimme, in der der Flügelschlag der tauben und das Lachen von Liebenden lag:
"Von nun an sei für immer bekannt, dass Maguerite mein herz gerührt hat! Tränen, die sie für ihre Feinde vergoß, besiegelten ihren Platz an meiner Seite!" Yves war Zeuge dieses Wunders und bat sie Schutzpatronin derer von Goldbach zu sein. Und das ist sie. Der Garten in Goldbach, die Magueriten verwelken nicht. Vermutlich blühen sie sogar jetzt."

Anders:
"Blumen die im Winter blühen?"
Das klang unglaublich. Aber gab es nicht viele Wunder auf dieser großen Welt. Selbst die Wüste, musste sie sich eingestehen brachte sie hervor. Einmal vor Jahren als sie noch ganz klein gewesen war hatte ihr Vater sie und ihre Schwester und die beiden Brüder mitgenommen, raus auf den ewigen heißen Sand und war mit ihr zu einem Feld voller Kakteen gegangen. Sie hatten gewartet bis die Sonne sank. Und als sie sank öffneten sich auf einen Schlag hunderte Blüten und tauchten die Wüste in ein Meer aus Farben. Es hatte etwas magisches an sich gehabt.
"Das ist eine schöne Geschichte. Ich werde sie nicht vergessen.", versprach sie und fing eine neue Schneeflocke die an ihr vorbei flog.

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