Autor Thema: Der Morgen nach den Geschehnissen in der Baronie Feuerklinge, Fühling 266 n.J.  (Gelesen 19278 mal)

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Offline Drakonia Noximera

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Drakonia drehte sich um als hätte jemand sie plötzlich geschlagen.

''Ja, den Absicht habe ich. Nein, nicht den Absicht, das Ziel. Ich werde ihn finden und töten.''

Sie erinnerte sich nicht, mit diesem Menschen gesprochen zu haben. Aber sie hatte ihn jetzt nicht gesehen. Hatte sie wirklich ihre Gedanken laut ausgesprochen? Ja, sie war ziemlich unkonzentriert... Aber sie musterte ein Lächeln auf ihrem Gesicht, obwohl ihre Augen verrieten, dass sie am Rand ihrer geistlichen Kräften ist. Vielleicht würde ein Gespräch ihr helfen, sich besser zu konzentrieren...


Und darf ich mal erfahren warum Ihre Stimme Zweifel enthaltet?
Das Schwierigste nach einer Con - die Mitbewohner zu überzeugen, dass das arme, nasse, graue Ding, dass im Badezimmer hängt, eigentlich eine Cosplay Perücke ist und keine vergewaltigte Ratte.

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Offline Vanion

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Was für eine scharfe Antwort..

Drakonias Tonfall gefiel Vanion nicht. Sie stammte gewiss nicht aus Engonien. Im Lorinan mochte es den Geschichten zufolge zwar Elfen geben, doch so bleich und kalt, wie die Magierin vor ihm aussah, hatte er sich Elfen nicht vorgestellt. Jedenfalls nicht die Elfen aus dem Lorinan.

Wo sie wohl herkommt? Und weshalb sie wohl hier gelandet ist?

"Ich kenne Euch nicht, Drakonia, und alles, was ich über Euch weiß, ist, dass Ihr Magistra Lyras Schülerin seid. Nun kenne ich nicht das Ausmaß der Euch inne wohnenden Macht - die Götter seien meine Zeugen, ich bin wahrhaftig kein Magier - doch hab ich selbst schon gegen Untote gefochten. Im Lande Westmynd stießen wir auf eine Gestalt, die auf einen Wink hin untote Mannen in die Schlacht schickte. Dieser Kampf kostete einen geliebten Weggefährten das Leben, und ein Hohepriester Alamars, ein Flamen Magnus, wurde niedergestreckt."

Schmerzhafte Erinnerung und auch Sorge sprach aus seinem Blick.
"Ihr wisst nicht, was es heißt, gegen solche Mächte zu kämpfen. Nur wenige Meilen von hier, in einem Dorf namens Tiefensee, geschah etwas Ähnliches. Ein Trupp guter Kampfgefährten zog aus, um Szivarsgezücht zu jagen - doch als sie zurückkehrten, waren sie umgedreht und hatten den Namen des Täuschers auf den Lippen. Freund kämpfte gegen Freund an diesem Abend, und die Sonnenstrahlen fielen auf eine blutige Wallstatt am Ende des Tages.

Ihr seid eine Schülerin. Es ist nicht an Euch, vorneweg zu gehen. Es ist nur geziemend, wenn Ihr lernt und lebt, um eines Tages andere lehren und beschützen zu können."

Vanions Stimme war wieder sanft geworden. Er kannte den Eifer, der aus Drakonias Gesicht, aus ihrer angespannten Körperhaltung sprach, nur zu gut. Das Gefühl, Rache nehmen zu müssen. Das Gefühl, dass niemand einem helfen konnte, das man selbst es sein musste, der das Übel bekämpfte. Er war nicht mehr naiv genug, um zu glauben, dass seine Worte Drakonia von irgendetwas abhalten würden, aber versuchen musste er es.
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Offline Drakonia Noximera

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Drakonia lachte leise, etwa grausam und hissend. Ihre Augen blieben eiskalt. Die Art von Meditation, die sie in der Akademie in Ihtiman gelernt hatte, erlaubte ihr alle Emotionen zu frieren und die Agression zu kontrollieren, aber nicht die Müdigkeit zu verstecken. In diesem Zustand war sie ruhig, relativ ungefährlig, aber bereit, sich zu wehren wenn nötig.

Doch etwa müde klang ihr Lachen auch.

"Glauben Sie mir, hier gibt es keiner, der mehr weiß über die von Atos benutzte Magieart als ich. Und wie er seine Diener kontrolliert ist mir auch bewusst. Wenn ich etwas sagen darf, dann das - ich kenne seine Macht und ich weiß welche Schwächen Ne... Todeselementaristen haben. Nun, wie ich ihn bekämpfen werde... Wenn ich das wüsste, wäre er schon tot, finden sie nicht?"

Sie ließ das Eis in ihren Augen wärmer werden.

"Aber wie unhöflich ich geworden bin... Ich bitte um Entschuldigung. Sie haben gesagt, dass Sie mich nicht kennen. Mein Name ist Lady Verminaar Aladrin, was auf menschlicher Sprache sich als Drakonia übersetzen lässt. Ich komme aus Vardara, weit weg im Osten, zurzeit ein Teil des Königreichs Ferumgard. Seit einiger Zeit bin ich Schülerin der Schattenwall. Magie erlerne ich allerdings seit ein paar Jahren.
Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich gerne mehr über Sie erfahren."


Ihre Stimme klang freundlich, ohne Bedrohung. Dass sie aber bereit war, das zu ändern wenn selbst bedroht, ließ sich erkennen.
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Offline Vanion

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"Mein Name ist Vanion Bachlauf, verehrte Dame Aladrin." Höflich machte er eine Reverance.
"Ich komme aus Tangara, wenn auch mein Vater caldrisches Blut in seinen Adern hat. Ich bin ein Bauer."
Er grinste verschmitzt.
"Ein einfacher Mann, der nicht viel von ..Todeselementaristen versteht."
Er ließ sich von Drakonias Lachen nicht aus der Ruhe bringen.
"Ihr seid also eine Dame, die eine Schülerin ist, die jedoch mehr als jeder andere darüber weiß, wie Atos vorgeht. In meinen Menschenaugen seht Ihr jung aus - doch Ihr seid eine vom Ewigen Volk. Dieses Königreich, von dem Ihr sprecht, das kenne ich nicht. Doch von der Schattenwall habe ich gehört. So viele Widersprüche! Was tut Ihr hier, fernab der Heimat?"

Dieselbe Akademie, zu der auch Kadegar gehört.

Vanion seufzte. Drakonia sah so jung aus! Aber er musste sich gewiss täuschen, sie war gewiss bereits tausend Jahre alt. Und vor einem solchen Wissensschatz, einer solchen Erfahrung verblasste sein eigenes Leben zu einem Blinzeln im Laufe von Äonen. Es war wie früher, als Lalaith noch in Engonien geweilt hatte: das Ewige Volk hielt einem Menschen den Spiegel vor die Nase, und man erkannte, wie kurz doch die Periode war, während der man auf der Welt umherschritt.
Neugierig warf er einen Blick in Drakonias Gesicht. Entschlossenheit, Härte, das war ganz oben. Mochte sie vordergründig ruhig und kontrolliert erscheinen, Vanion war sicher, dass diese Dame vor ihm noch ein ganz anderes Gesicht verbarg. Dieses Gesicht würde sie Atos zeigen - hoffentlich.
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Offline Drakonia Noximera

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"Meine Heimat haben die Ferumgarder vor einem Jahr zerstört. Wie kann man weit weg von etwas sein, dass nicht mehr existiert?... Die Erinnerungen aber bleiben. Und das ist schlimmer."

Sie ließ das Eis völlig verschwinden. Kein Feind stand vor ihr, sondern ein Mensch. Emotionen hatten sie wieder zu Unhölflichkeit geführt. Sie beschimpfte Atos und die Inquisition noch einmal in ihren Gedanken und lächelte freundlich.

"Lust auf einen Spaziergang? Ich glaube wir stehen Leuten auf dem Weg hier.
Wissen Sie, Vanion, in ihrer Heimat war ich schon einmal. Ein schönes Land, soll ich zugeben. Und ich habe vor, dorthin wieder zu reisen in einigen Monaten. Haben Sie deise vor langer Zeit verlassen?"
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Offline Vanion

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"Heimat."

Vanion seufzte und schwieg erstmal. Die beiden gingen los, weg von der Taverne. Vanions Gedanken glitten in die Ferne, während seine Füße ihn vorwärts trugen. Er erinnerte sich an die verschiedenen Orte, von denen er gedacht hatte, dass er dort zuhause war. Ihm fiel erst auf, wo sie hingingen, als sie bereits dort waren: Drakonia und er standen plötzlich an dem kleinen Weiher. Noch immer war dieser Ort von Frieden erfüllt, obwohl die meisten der gelben Blumen, die dort geblüht hatten, gepflückt worden waren.

"Seine Heimat zu verlieren, ist etwas Schreckliches. Aber mir hat niemand die Heimat genommen. Stattdessen bin ich gegangen, weil ich dachte, etwas tun zu müssen. Fanada ist eine wundervolle Stadt, voller Leben, Kultur, reich an Menschen und auch an Geschichte. Das Umland ist wunderschön: sanfte Hügel, saftige, grüne Wiesen, und am Horizont im Südwesten kann man bei klarem Wetter den Rothornpass sehen.  Im Norden und im Nordosten erstrecken sich die Ebenen Tangaras bis zum unseligen Wald von Arden. Ihr könnt Fanada jederzeit besuchen, wenn Ihr denn möchtet."

Vanion kramte in seiner Tasche herum, bis er eine zerknitterte und faltige Karte Engoniens fand.

"Hier, nehmt die Karte. Ich brauche sie nicht, ich reise seit Jahren durch dieses Land und kenne die Hauptstraßen. Wenn Ihr jedoch plant, noch etwas in Engonien zu verweilen, dann wird sie euch gute Dienste leisten. Diese Karte mag nicht ganz genau sein, und so manche Entfernung ist anders, als hier gezeichnet, doch für die ungefähre Richtung soll es reichen."

Während Drakonia einen prüfenden Blick auf die Karte warf, sprach er weiter.
"Ich dachte immer, Heimat ist der Ort, an dem man geboren wird. Der Ort, an dem die Familie ist. Und in gewisser Weise stimmt das auch! Nur habe ich herausgefunden, dass meine Familie doch etwas weiter verstreut ist, als man denkt."
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Offline Drakonia Noximera

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Drakonia nahm die Karte vorsichtig und sah sich diese genau um. Ja, es wäre zwar nützlich für sie.

''Ich danke Ihnen. Es scheint, dass Engonien ein ziemlich grroßes Land ist. Größer als Ferumgard bestimmt, vielleicht doch etwa kleiner als das Imperium... Ich nehme an ich würde in den Baronien und Herzogtümer reisen... wenn meine Lehrer mir das erlauben würden, natürlich.''

Sie sah sich um mit Unruhe. So friedlich scheinte die Gegend heute, aber wenn sie dachte was vor weniger als einen Tag geschehen war...

''So viel kann sich in so kurzer Zeit verändern.'' Sie sprach ihre Gedanken laut mit der Hoffnung, dass Vanion das verstehen würde. Sie hatte aber keine Zweifel - alle scheinten etwa melancholisch heute. Sie wunderte sich wie viele Tränen den Wind getrocknet hatte und wie viele Schreien nicht geschrien wurden. Sie spürte den Geist dieser Frustration in jedem Baum, in jedem Stein, in jedem Tropfen Wasser und in jedem Wort der Leuten. Und plötzlich sah sie in ihren Erinnerungen die Wiesen von Vardara, bedeckt mit Ruinen und Leichen von Mondelfen und Menschen.

''In einem Moment ist alles in Ordnung. Man glaubt, die Welt ist endlich balansiert. Alles ist friedlich, so breit und fröhlich sind die Wiesen.... Und im nächsten Moment sind sie mit Blut bedeckt. Leute schreien vor Schmerz oder Angst, oder Frustraton.Die Welt zerbricht einmal wieder in Scherben. Die Hölle fließt auf uns. Hoffnung stirbt und wir kämpfen nicht zu siegen, aber am Leben zu bleiben. Wir zerstören um nicht zerstört zu werden. Jagen um nicht gejagt zu werden. Töten um nicht getötet zu werden.''

Werden die Kämpfe je zu Ende kommen? Habe ich mich, als ich den Weg der Kampfmagie gewählt habe, mich dazu beurteilt, mein Leben auf den Kampffeldern zu verbringen... Aber was soll ich sonst machen, die Zeit kann ich nicht zurückdrehen.

''Und dann wird es wieder ruhig, zwischen den Stürmen. Wir sind wieder allein und um uns herum liegen die Scherben, die wir nun sammeln sollen um unsere Welt wieder ganz zu machen. Aber einige Teile fehlen oder sind viel zu geschädet und so wird das Bild etwa anders. Kleine Unterschiede, aber auf Dauer werden sie bemerklicher. Die Stürme verändern uns. Es sind doch diese kurze Momente, wenn unser Überleben in Frage ist, in denen wir erfahren wie weit wir gehen könnten und wo unsere Grenze liegt. Und danach sind wir nicht mehr dieselbe. Sie verstehen was ich meine?
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Offline Akela

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*Das Knurren verstummte, als Stella die Wolfselfe ansprach.*

„Ich weiß ja selbst nicht, was ich tun soll....

*Sasha ließ die Berührung der Magierin zu, bewegte sich aber kein Stück.
Ihr Blick hing nicht mehr an der kalten Feuerstelle, doch versuchte sie scheinbar krampfhaft, nicht in Eolans Richtung zu schauen.

Sein Anblick war für sie nur schwer zu ertragen. Es waren seine Blicke, seine Bewegungen, selbst der Geruch war der von Balerian.
Doch er fühlte sich anders an...fremd.
Für die Wolfselfe bestanden die Menschen um sie herum immer aus mehreren Komponenten.
Und eine war nun völlig falsch und passte nicht.

Vielleicht war Eolan unschuldig. Vielleicht wollte er wirklich nichts böses und die Übernahme von Balerians Körper war eher ein Unfall gewesen.

… und doch war Sasha nicht in der Lage, ihm in die Augen zu schauen.*
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Offline Vanion

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  • Vanonien, ich komme!
"Ich verstehe, was Ihr meint, Drakonia. Doch ich bin anderer Meinung. Ihr sagt, die Hoffnung stirbt - doch in Euch und in mir und in allen, die das gestrige Leid überlebt haben, lebt sie fort! Ihr sagt, wir kämpfen, um am Leben zu bleiben - doch ich kämpfe, um andere vor Leid zu bewahren, um anderen ein friedliches Leben zu ermöglichen! Ihr sagt, wir zerstören, um nicht zerstört zu werden - ich sage, wir sind Schild und Schwert für die Unsrigen!"

Vanions Reaktion war erstaunlich heftig. Bisher war er ruhig geblieben, bedacht, und hatte langsam, entspannt gesprochen. Nun jedoch funkelten seine Augen, und sein Körper war angespannt wie eine stählerne Feder.
Mit einer Mischung aus Zorn, Verständnis, Mitleid und - Trauer? - sah Vanion die Elfe an, die vor ihm stand.

"Ich habe Liebe an Orten gefunden, wo nur Schmerz und Tod geherrscht hat. Ich habe gesehen, wie einem Mörder Gnade gewährt wurde, obgleich der Tod doppelt und dreifach verdient war. Ich sah einen Mann, der in die Höllen des Täuschers sprang, um die Welt, wie wir sie kennen, zu retten! Die Stürme mögen uns verändern, aber es ist stets an uns, zu entscheiden, was aus uns wird."

Sein Blick wurde plötzlich wieder sanft, und auch ein wenig ängstlich. War er zu weit gegangen? Er kannte Drakonia nicht, und immerhin war sie eine Elfe, die vielleicht Jahrhunderte alt war. Wer wusste schon, was sie alles gesehen hatte? Und doch - ihre letzten Worte ließen ihn nicht los.

"Während eines Sturms tut man Dinge, die man bereut. Um zu überleben, um nicht fortgeweht zu werden. Wir verschieben unsere Grenze, und jedes Verschieben hinterlässt eine Lücke, eine Leere, die gefüllt werden muss. Doch irgendwann ist nichts mehr zum Füllen da, und man verliert sich. Das meint Ihr doch, nicht wahr?"
« Letzte Änderung: 26. Apr 16, 10:00 von Vanion »
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Offline Svenja

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Svenjas Körper versteifte sich merklich, als sie Balerians Stimme hört. Die Stimme eines Rudelmitgliedes, dass nun doch keins mehr war. Sie blickte zu Sasha und bemerkte ihren verkrampften Blick.
Sie war sich bewusst, dass sie beide ähnlich fühlten, auch wenn sie sonst so unterschiedlich waren. Zögerlich folgten ihre Augen Eolan. Dem Szivarskind in Balerians Körper. Ob Balerians Herz wusste, dass es nun für einen anderen Schlug? Ob Balerians Seele irgendwo in seinem Inneren zurückgezogen war und Eolan an die Macht gelassen hatte? Was hatte dieser dafür getan? Oder vielleicht hatte er auch nichts getan, aber dennoch fühlte es sich abgrundtief falsch an.
Ein Feuer der Verzweiflung und Wut brandete wieder auf und man sah es bestimmt an einem Flackern in ihren Augen. Das Feuer... sicherlich war sie immer schon geleitet von ihren gefühen gewesen, aber seit sie von Ador durch das Eis zu Gorix Feuer geleitet worden war, fühlte es sich an als brenne ein Stück von ihr.
Vielleicht brauchten sie alle auch nur eine Pause. Aber konnte es eine Pause geben bevor der Inquisitor das bekommen hatte, dass er verdiente. Nicht nur für das Brandmahl, dass ihre Stirn zeichnete. Nein, vor allem für diejenigen die er schon auf dem Gewissen hatte und viel mehr noch für die, die er zu töten gedachte.
Fairer Prozess. Pah! Brennen! Das kann er! Fast hatte sie das Gefühl, dass sie langsam selbst loderte.

Sie atmete laut hörbar aus und zwang sich zu einem Lächeln.
"Sasha wann werden wir aufbrechen und was gedenken wir jetzt zu tun?"

Offline Akela

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*Während Svenjas Augen Eolan folgten, wurde Sasha sichtbar unruhiger.
Schließlich atmete sie zischend ein und sprang auf, so schnell es ihre noch nicht restlos verheilten Wunden gestatteten.

Sie trat ein paar Schritte von der Nedra-Priesterin zurück und musterte sie prüfend, wobei sie den Kopf leicht schief legte.*

"Beruhig dich erstmal Svenja, sonst gehst du gleich noch in Flammen auf..."

*Die monatelangen Übungen in der Abgeschiedenheit des Tempels in Port Valkenstein hatten es der Wolfselfe ermöglicht, dass sie von den Anderen nun wieder angefasst werden konnte, ohne direkt von jeglichen Gefühlen ihres Gegenüber überwältigt zu werden.

Sie hatte ihre mentalen Schilde mittlerweile sogar so gut "im Griff", dass sie mehrere Wochen mit einem Nekromanten herum gereist war ohne es zu merken...aber das war ein anderes Thema.

Ihre alte Form hatte sie auch noch lange nicht wieder erreicht. Svenjas Wut war fast körperlich für sie spürbar.*

"Am liebsten würde ich so schnell wie möglich hier weg. Richtung Heimat.
Aber als erstes müssen wir uns überlegen, was wir mit...mit Eolan machen."
Sasha Timberlore Schattenwolf
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Offline Ballessan

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Tränen?, dachte Eolan bei sich. Humusrotze muss irgendwas schlimmes sein...zumindest für Lyra. Oder sollte es etwa wieder an ihm liegen? Wenn ja, war dies mal eine neue Reaktion. War Eolan egal das Lyra weinte? Ja, vielleicht etwas unpraktisch für ein vernünftuges Gespräch, aber sonst... Und wie immer galt: Etwas besseres als dieser Frage nachzugehen, habe ich ohnehin nicht zu tun.
So richtete Eolan das Wort an Lyra: "Gerne. Weinst du wegen mir oder der Humusrotze? Ist das etwas schlimmes? Versteh mich nicht falsch, ich nehme keinen Anteil daran, aber es interessiert mich. Wirklich."
So setzten die zwei sich in Bewegung und verließen langsam die Lagerstätte.
Gorix: "Was brauchen wir noch, für ein Ritual?"
Balerian: "Ein Opfer."
---------
Balerian: Ninim! Hallo! Wo ist Kadegar? Ich bin da, wir können Gorix retten!
Ninim: Ähm...ja... Gorix! Komm mal, hier will dich jemand retten.
Balerian: -.- Gibts hier wenigstens Bier?

Offline Drakonia Noximera

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Drakonia betrachtete Vanion ganz still für einige Sekunden, bis sie einem traurigen Lächeln erlaubte, auf ihren Lippen zu blühen.

''Wissen Sie, ich glaube ich verstehe warum wir Elfen aussterben, obwohl wir länger als ihr leben. Wenn wir fallen, brauchen wir mehr Kraft um wieder aufzustehen und das Verlorene erneut zu bauen. Und wir spüren irgendwie, dass alles ins Nichts vergehen wird.

Ihr lebt kürzer, dennoch aber nicht weniger. Ihr verliert nie die Hoffnung. Eure Herzen sind heißer als unsere.

Aber ja, das meinte ich... Die Lücke soll gefüllt werden, allerdings ist das nicht immer möglich. Aber ich wundere mich wie wäre es, wenn man alles vergessen könnte - würde das einen neuen Anfang ermöglichen oder doch?


Dieser Mensch hatte begonnen, ihr zu gefallen. Jemand, der viel erlebt, aber nicht in die Hoffnungslosigkeit gestürzt hatte. Wenn die Ereignisse von den letzten Tagen zu Elfen geshehen wären, würde die Melancholie für lange Zeit in die Luft hängen. Aber Menschen verschwendeten deutlich weniger Zeit zu trauern. Bald würden sie anfangen, neue Wege zu suchen, die Kampf erneut zu beginnen. Mit der Inquisition, mit der Dunkelheit, mit alles, das ihnen auf den Weg stand. Sie würden erneut anfangen, das Zerstörte aufzubauen.

Sie wunderte sich aber was nun geschehen würde. Balerian hatte sie zwar nicht gekannt, hatte mit ihm auch nur wenige Worte gesprochen - er hatte ihr erlaubt, in den Wald mit den anderen zu gehen auf der Suche nach den Steinen. Was mit ihm passiert war, hatte sie auch ziemlich spät mitbekommen - zu der Zeit als es geschehen war, war sie versteinert. Aber sie hatte verstanden, dass seine Seele verloren war und eine neue nun in seinem Körper steckte. Eigentlich kannte sie schon solche Fälle. Einer ihrer Lehrer, Magister Flammbart aus der Schattenwall Akademie verweilte im Körper eines Mitschülers von ihr. Was allerdings ähnlicher war, war der Fall von Atos. Lyra hatte ihr mitgeteilt, dass der Heiler, der einmal diesen Körper besessen hatte, seit einiger Zeit tot war und die Seele eines Magiers - offensichtlich ein Nekromant - den leeren Körper besessen hatte. Und sie fragte sch was für eine Gestalt dieser... Eolan?... war. Es ging sie im Moment aber nicht an - die anderen würden sich um ihn kümmern. Ihr Ziel war Atos. Und nicht weil er Nekromantie gemacht und diese in ihre Schuhe geschoben hatte, sondern weil er zu gefährlich war um zu leben gelassen zu werden. Sie dachte wieder an das Blut von alle von ihm geheilten, das er nun besaß und fühlte plötzlich wie kalt es ihr wird.

''Nekromantie ist nicht die Magie des Todes, obwohl viele das behaupten'', hatte sie von ihrem einmaligen Lehrmeister einmal gehört. ''Nekromantie ist die Art von Magie, die ermöglicht, die Einheit zwischen Körper und Seele zu zerreissen und diese für verschiedene Zwecke zu nutzen. Verschiedene Bereiche dieser Magie beschäftigen sich mit verschiedenen Dingen. Während Totenbeschwörer Armeen von toten Körper aufheben und gegen ihre Feinde schicken können, sind Blutmagier der Macht, Lebenden zu kontrollieren. Und viele arkane Heiler begehen unbewusst Nekromantie.''

Sie schüttelte schnell ihren Kopf um die Gedanken raus zu kriegen, dann wand sich wieder zu Vanion.

''Vanion, ich habe zwei Fragen an Ihnen, wenn sie diese mir natürlich beantworten möchten... Ich würde vestehen, wenn Sie bevorzugen würden die Antworten zu verschweigen, obwohl sie ziemlich wichtig sind für meine Suche. Erstens, haben Sie Atos gekannt und was können Sie mir über ihn erzählen? Und zweitens, hätten Sie die Lust, mir über ihre Kmpfe gegen Untote zu erzählen und besonders über die... nekromantische Aktivität in Tiefensee und Umgebung?''

Ihr Gesicht war wieder ernst geworden und ihre nun kristallklare von den noch nicht getrockneten Tränen erforderten eine Antwort.
« Letzte Änderung: 26. Apr 16, 16:39 von Drakonia Noximera »
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Offline Lyra

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Kurz krampfte such etwas in ihr zusammen, aber wie sollte Eolan auch verstehen, er war ein unbeschriebenes Blatt. Vorsichtig wischte sie sich die Tränen Weg und musste dann bei Fragen, ob Humusrotze schlimm sei sogar leicht Grinsen.
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Forschend blickte sie ihn an
"Ich weine wegen dir." Ihre Stimme trug abermals keinerlei Ablehnung in sich.
"Was verstehst du nicht, das ich wegen dir weinen könnte? Möchtest du es den verstehen konnen. Möchtest du Anteil nehmen können." Kein Vorwurf in ihrer Stimme, sondern ehrliches Interesse.

Die Geduld nicht verlieren, auch wenn es unmöglich erscheint, das ist Geduld. (japanische Weisheit)

Offline Vanion

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  • Vanonien, ich komme!
"Ich kann gar nichts über Atos erzählen, ich kannte ihn nicht. Und euer Trupp war mir stets ein, zwei Tage voraus in den letzten Wochen, ich hab euch erst hier einholen können. Was Tiefensee betrifft..."

Vanion seufzte. Diese Geschichte hatte er ein um's andere Mal erzählt, und nie war es einfacher geworden. Die Gesichter alter Kampfgefährten tauchten plötzlich aus der Erinnerung auf: Gardrail, Linnea, Dylan, Asghar, und der kleine.. Wie hieß er noch gleich? Traurig stellte Vanion fest, dass er sich nicht einmal mehr an jeden einzelnen Namen erinnern konnte.

"Es ist bereits Jahre her. Konar, der falsche Kaiser, war damals noch an der Macht. Ganz in der Nähe von hier, bei einem Dorf namens Tiefensee, regten sich die dunklen Mächte des Täuschers. Ein Kult hatte sich festgesetzt, ein Kult, der irgendetwas erbeuten wollte, oder es schon erbeutet hatte - ich weiß es nicht mehr, und ich war noch zu unerfahren und kleingeistig, um zu begreifen, was tatsächlich um mich herum vor mich ging. Ich war damals nur ein weiteres Schwert unter vielen, und ich hatte mich mit den Sturmrufern angefreundet.

Die Sturmrufer! Gelb und Rot waren ihre Farben, und unter ihrem Banner versammelten sich hohe Herren und einfache Männer. In Sterjak, im Norden, stand ihre Feste, die Sturmburg, und sie waren Krieger! Mit Herz bei der Sache, egal, ob diese Sache das Würfelspiel oder der Kampf war. Sie waren beliebt, kampfgestählt und fröhlich, und man wusste, an ihrer Seite brauchte man nichts zu fürchten.

Aber Szivar verhöhnt man nicht. Er ist ein Gott, und er ist ein dunkler Gott. Als die Sturmrufer eines Abends loszogen, um um das Lager herum zu patroullieren, legte sich eine gespenstische Stille über uns. Viele wachten durch die Nacht, lauschten auf Geräusche aus dem Wald, und irgendwann wisperten die ersten: 'Wo sind sie nur? Wo bleiben sie?' Doch sie kamen nicht wieder, oh nein. Erst am nächsten Tag, als man sie bereits suchen wollte, marschierten sie in Reih und Glied aus dem Wald heraus.

"Wer seid ihr!?", rief ihr Anführer, und aus vielen Kehlen erschallte der Ruf: "Die Sturmrufer!" - und man jubelte, denn man dachte, sie seien sicher zurückgekehrt. Mit frohen Rufen wurden sie empfangen, doch das Lächeln und Lachen erlosch rasch, denn diese Krieger, Kampfgefährten, Freunde, sie stimmten einen Schlachtruf an: "Für wen kämpft ihr?!" - und mit einem markerschütternden Brüllen antworteten sie: "Für Szivar!"

Und sie griffen an. An diesem unseligen Tag töteten Freunde Freunde. Es ging nicht anders. Jeder einzelne Sturmrufer wurde niedergemacht. Sie waren unter den Bann Szivars gefallen, unwiderbringlich verloren. Ihre Seelen waren längst fort - dafür bete ich noch heute."

Mit steinernem Gesicht hatte Vanion erzählt. Es tat ihm in der Seele weh, diese Geschichte noch einmal erleben zu müssen.

"Ihr.. Ihr entschuldigt mich gewiss für einen Moment."

Vanion wandte sich ab und ging ein paar Schritte fort von Drakonia, dann holte er tief Luft und straffte die Schultern.
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