Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Geschichten und Gespräche
Stand der Gnade
Vanion:
"Wenn ich ein Roquefort bin, so ist es auch meine Tochter. Lasst sie an Leahs Seite aufwachsen. Sie sind beinahe im gleichen Alter, und sie soll als Caldrierin aufwachsen. Mein Vater hätte sich das gewünscht. Und wenn ich einen Platz auf Roquefort habe, so soll auch sie einen haben."
Lorainne:
Ein wenig dezentes Räuspen lenkte die Aufmerksamkeit auf Lorainne.
"Votre Grâce, Leah de Roquefort befindet sich nicht auf Roquefort. Sie iSt, wie ihr verlangt habt, nicht mehr mein Mündel. Simon de Bourvis wird sie mit nach Bourvis nehmen und erziehen."
Sie trat einen Schritt nach vorn und fuhr fort:"ich möchte einen Vorschlag machen, wenn Euer Gnaden erlauben."
Das Schweigen Blanchefleurs deutete sie als Zustimmung, auch wenn er nicht erfreut schien, über ihre erneute Einmischung.
"Sie ist der Bastard eines Bastards und hat bisher wenig bis gar keine caldrische Erziehung genossen. Und nahe Reines gibt es die beste Institution, um ihr eben jene Erziehung angedeihen zu lassen. Die kleine Jeanne", Lorainne klang beinahe liebevoll,"ist in dem Kloster zur Welt gekommen, hat dort eine Weile gelebt, bevor sie mit ihrer Familie nach Tangara ging. Dort wird sie sich wohlfühlen und die Nonnen werden sie sicher gerne im Namen Lavinia Rezeptas aufnehmen. "
Nun blickte sie Vanion an.
"Das gibt ihr zwar noch keine besondere Stellung, aber sie ist auch noch jung. Sie wird dort auf eine mögliche Stellung als eine Roquefort und so Lavinia Genetrix ihrer Gnädig ist und Euer Gnaden sie anerkennen mögen, als Leahs Erbin vorbereitet.
In ein paar Jahren können Euer Gnaden eine Entscheidung treffen, je nachdem, wie ihr die Erziehung angedeihen ist."
Lorainnes Blick wanderte wieder zu Blanchefleur.
Sein Schweigen konnte Alles bedeuten.
Vanion:
Vanion ließ sich Lorainnes Worte durch den Kopf gehen, und bedächtig nickte er. Ihr Vorschlag war gut, er brachte Jeanne eine gewisse Bildung, und auch Sicherheit. Und wer wusste schon, was sich zwischen den beiden entwickeln würde. Er schwieg jedoch. Auf Blanchefleur kam es nun an.
Simon de Bourvis:
Der Baron rieb sich nachdenklich das Kinn:" Ja, das ist akzeptabel, in ein paar Jahren wird sich zeigen, ob das Mädchen für eine Zukunft als Novizin geeignet ist, oder ob wir einen passenden Gatten suchen...
Oder sie folgt in Euren Fußstapfen, LaFollye."
Lorainne:
"Alors, da wäre sie nicht die erste. Wenn sich Leah de Roquefort weiterhin so hervortut, bildet Bourvis sie sicher noch aus."
Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen.
"Dafür scheint er ein Händchen zu haben, wenn auch eine harte."
Angriffslustig bedachte sie die Übringen Anwesenden mit einem Seitenblick.
Und diesen Wölfen wollte Vanion seine Tochter zum Fraß vorwerfen.
Auch wenn Ihre Abstammung kein Problem darstellte, das Verhalten des Vaters würde noch sehr lange für Gerede sorgen. Und kein Kind sollte hören, wenn über seine Eltern schlecht geredet würde.
Bevor die kleine Jeanne das Land ihrer Ahnen kennenlernen konnte, musste Gras über die Sache wachsen.
Lorainne hoffte, dass Vanion ihre Absicht dahinter erkennen und Sue nicht verdächtigen würde, dass sie sich an ihm rächen wollte.
Nachdenklich schaute sie ihren ehemaligen Knappen an.
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