Autor Thema: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J  (Gelesen 32203 mal)

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Offline Francois

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Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
« Antwort #135 am: 01. Sep 16, 22:57 »
Der Weibel hörte ruhig und ohne eine Miene zu verziehen zu.
"Hm... Hat Julienne dir erklärt,was es heisst,die Farben Goldbachs zu tragen? Wie der Dienst aussieht? Was von dir erwartet wird und was du im Gegenzug bekommst?" Er stellte die Fragen ruhig und sachlich, sein Gegenüber war nervös genug.
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Offline Nesrine

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Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
« Antwort #136 am: 01. Sep 16, 23:16 »
Nesrine biss sich auf die Lippe. Das jetzt war wichtig. Sie wollte unbedingt in die Garde eintreten, also musste sie jetzt beweisen, dass sie zugehört hatte. Allein schon Juliennes wegen. Alles, was sie jetzt sagte, würde auf die Gardistin zurückfallen...

"Sie 'at gesagt, dass der Spruch der Garde foi jusqu'au dernier lautet. Und dass das auch gilt.
Und dass es in der Regel dreissisch Gardisten gibt, die in drei Gruppen aufgeteilt werden. Und dass es eusch, den Trossweibel und den Waffenmeister gibt. Isch würde Wache schieben und, wenn Ihr es so wollt, auf Reisen mitkommen. Und viel üben. Ganz viel üben, 'at sie gesagt. Und ganz viel lernen. Und wenn isch misch gut anstelle...",

Nesrine unterbrach sich. Sie konnte ja wohl schlecht sagen, dass sie sich auf den Whisky freute, von dem Julienne erzählt hatte!

Offline Francois

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Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
« Antwort #137 am: 01. Sep 16, 23:26 »
Francois musste grinsen bei der Aufzählung. "Du wirst einiges zu lernen haben. Aber Julienne spricht in den höchsten Tönen von dir,und das was ich bei dir zuhause gesehen habe,lässt vermuten,dass du nicht faul und nicht dumm bist."
Er erhob sich und ging zur Tür.
"Komm,wir gehen ein wenig spazieren."
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Offline Nesrine

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Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
« Antwort #138 am: 01. Sep 16, 23:31 »
Völlig überrumpelt von dem plötzlichen Lob, brauchte Nesrine einen Moment, um zu reagieren.
Etwas verdattert und nicht ganz auf geistiger Höhe wiederholte sie: "Spazieren?", nur um dann aufzuspringen und dem Weibel die Türe aufzuhalten.

Offline Francois

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Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
« Antwort #139 am: 01. Sep 16, 23:39 »
"Ja,hin und wieder gehe ich mit den Gardisten spazieren"
Die beiden verliessen das Gebäude und machten eine Runde über den Burghof.Francois erklärte Nesrine den einen oder anderen Sachverhalt in Bezug auf die Garde und ihre Aufgaben,das Haus Goldbach, stellte einige Personen kurz vor,wenn sie ihnen begegneten und lies auch einige Worte über Madame fallen.
Ohne dass Nesrine es bewusst war steuerten sie auf den Garten zu.Madame würde zu dieser Zeit dort sein.
Francois lies Nesrine kurz ausser Hörweite warten und begab sich zu Madame.
« Letzte Änderung: 02. Sep 16, 00:18 von Francois »
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Offline Nesrine

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Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
« Antwort #140 am: 01. Sep 16, 23:58 »
Nesrine machte große Augen, als sie die Baronin von Goldbach zum ersten Mal zu Gesicht bekam.
Inmitten von Beeten voller Margeriten stand eine imposante Erscheinung in einem... rosanen? (Wie bei allen Göttern nannte man diese Farbe?) Gewand. Eine stolze Haltung inmitten erlesenster Stoffe, deren genaue Bezeichnungen Nesrine nicht einmal kannte...
Sie kam sich augenblicklich vor, wie der letzte Bauerntrampel. Verlegen betrachtete sie ihre Hände - war da noch Schmutz dran? Und wie sah ihre Tunika aus? Mit fliegenden Fingern versuchte Nesrine, einige Falten zu glätten.

Als die Baronin dann auch noch zu ihr hinübersah, war alles vorbei. Wo sollte sie hingucken? Sollte sie sich verbeugen?
Gerade, als sie sich dafür entschieden hatte, wanderte der Blick der Frau schon wieder zurück zum Weibel. Halb auf dem Weg in die Verbeugung, fiel Nesrine ein riesiger Stein vom Herzen.
Ein noch größerer plumpste, als schließlich endlich der Weibel zu ihr zurückkehrte.

Offline Francois

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Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
« Antwort #141 am: 02. Sep 16, 00:02 »
Francois sah sie an und sagte kurz und knapp "Madame möchte dich sprechen."
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Offline Nesrine

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Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
« Antwort #142 am: 02. Sep 16, 00:29 »
Nesrine rutschte das Herz in die Hose. Sie erbleichte und sah den Weibel mit Suppenschüsselgroßen Augen an.
"M... Moi?!?"
Die Frau schluckte hörbar. Dann nickte sie etwas verzweifelt, raffte ihren Mut zusammen und schritt die gepflasterten(!) Gartenwege entlang, bis sie vor der Baronin von Goldbach höchstpersönlich stand.

Aus der Nähe wirkte die Frau zugleich noch imposanter, aber irgendwie auch menschlicher. Nesrine erkannte eine Person hinter den teuren Stoffen und der unergründlichen Mine.

...

Nach ein paar Augenblicken kehrte Nesrine mit weichen Knien zum Weibel zurück. Sie war immer noch völlig perplex...

Offline Francois

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Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
« Antwort #143 am: 02. Sep 16, 00:41 »
Nesrine sah in ihrem Rücken nicht,dass die Baronin unmerklich nickte und sich dann wieder den Blumen zuwandte. "Nun,du hast hoffentlich gut zugehört.Und offenbar hast du die richtigen Antworten gegeben.Lass uns gehen."
Francois geleitete Nesrine zum Quartier,wo Julienne gerade ihre Ausrüstung in Ordnung brachte und verstaute.
"Zeig unserer Anwärterin ihr Lager und dann sieh zu,dass sie Ausrüstung und Waffen erhält.Renard ist in der Schreibstube,der Quartiermeister war gerade noch am Tor. Alles weitere erledigen wir später."
Der Weibel war schon halb zur Türe hinaus,als er sich noch einmal undrehte. "Ach ja,in zwei Tagen rücken wir ab zum Bogenschützenturnier des Hauses York.Sieh zu,dass du bis dahin alles parat hast,Nesrine.Du wirst mikommen.Julienne,du hast Dienstbefreiung bis du wieder vollständig genesen bist."
« Letzte Änderung: 02. Sep 16, 00:50 von Francois »
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Offline Lilac

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Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
« Antwort #144 am: 02. Sep 16, 01:08 »
Julienne riss den Mund auf, um zu protestieren. Ausgerechnet jetzt sollte Nesrine schon mit? Und sie selbst würde hierbleiben müssen?! Wie sollte sie das nur aushalten?!?


Dann jedoch riss sie sich zusammen und sah zu, dass Nesrine ein Lager (gaaaanz zufällig direkt neben dem ihren), Ausrüstung und Waffen erhielt. Sie begleitete die Schwarzhaarige, die, da war sich Julienne sicher, bald auch Gardistin sein würde. Unterwegs erzählte sie vom Leben auf Goldbach und stellte Nesrine weitere Leute vor.

Renard, der Waffenmeister, war ein kräftiger Mann mit einer hochgezogenen Augenbraue, der Nesrine einen Spieß gab, der dem ähnelte, den Julienne nutzte. Der Spieß lag gut in Nesrines Hand, auch wenn er tatsächlich eine Handbreit kürzer war, als ihr Kopf.
Julienne bestand darauf, Nesrine vorerst mit ihrem eigenen Dolch auszustatten. Renard zog (wieder einmal) eine Augenbraue hoch und ließ die Gardistin dann aber gewähren.

Der Quartiermeister stattete Nesrine mit allem anderen Nötigen aus. Sie erhielt Tinte und Schreibfeder ("Immär diesö Schreiberlingö!"), Bettzeug und andere nützliche Dinge.

Wieder zurück beim Lager gab Julienne der anderen Frau neben dem Dolch in der roten Scheide auch noch zwei Taschen. Die eine, mit einem aufgeprägten Pferdekopf, enthielt Verbandsmaterialien, Alkohol und Wasser. Die andere, wesentlich größere, nutzte Julienne, um ihre Notration, den Wasserschlauch, Schreibzeug und andere Dinge unterzubringen.

Als Nesrine protestierte, bestand die Gardistin einfach darauf. "Nimm sie bittö. Isch weiß dann, das etwas von mir in deinör Nä'e ist...", sagte sie und umschloss Nesrines Hände um die Tasche.
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Offline Francois

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Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
« Antwort #145 am: 02. Sep 16, 07:34 »
So gingen die nächsten zwei Tage ins Land,an denen Nesrine ihre ersen Lektionen als angehende Gardistin erhielt und immer mehr Einblick in den Tagesablauf auf Burg Goldbach bekam.
Mathilde war gnädig und Francois konnte seine Krücke wieder loswerden.
"Hätte auch komisch ausgesehen,in einer Hand die Armbrust,in der anderen den Stock"
Am zweiten Tag setzte sich die kleine Wagengruppe in Marsch.
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Offline Lorainne

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Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
« Antwort #146 am: 02. Sep 16, 08:37 »
Zum Abschied hatte sie ihn mehrmals ermahnt, sich nicht zu sehr zu schinden (und auch nicht due armen gardisten) und sich ein wenig zurückzuhalten. Sie wusste aber, er würde es (natürlich ) nicht tun und beim nächsten mal würde es genauso sein.
Die ewigen ermahnungen, drohungen und das Nschließende whiskey trinken waren fast schon ein luebgewonnenes Ritual.
Und während die jüngeren gardisten mathildes reden noch glauben schenkten, stritten die älteren mit ihr und mathilde schwieg schließlich beleidigt.

Als sich die madame nun auf den weg zu diesem tunier machte, kehrte ruhe in der burg ein und Mathilde ging die Trankliste von soeur alexane durch und überlegte, welchen sie zuerst aufsetzen sollte..

Offline Francois

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Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
« Antwort #147 am: 05. Sep 16, 17:08 »
Die Gardisten genossen die Abwesenheit von Francois und Renard. Da auch der Quartiermeister kurz vor der Ausmusterung stand, machte er ihnen und vor allem sich das Leben nicht schwer.
« Letzte Änderung: 05. Sep 16, 18:40 von Francois »
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Lilac

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Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
« Antwort #148 am: 05. Sep 16, 18:21 »
Julienne nutzte die Zeit, um zu genesen. Schon nach wenigen Tagen fühlte sie sich gesund genug, um Hexe auf dem Übungsplatz zu longieren. Die Stute nutzte jede Schwäche ihrer Besitzerin aus und ein paar Mal wäre Julienne fast gestürzt, weil das Pferd so sehr an der Longe zerrte.

Ansonsten verbrachte die Gardistin viel Zeit für sich. Sie war bei den Hunden im Zwinger und bei den Greifvögeln in der Falknerei zu finden. Oder sie saß grübelnd im Margeritengarten und sah den Bienen und Hummeln zu.
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Offline Francois

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Re: Burg Goldbach, Sommer 266 n.J
« Antwort #149 am: 05. Sep 16, 18:44 »
Der Rest der Truppe beobachtete sie. Eine Änderung un ihrem Verhalten war unübersehbar.
Louis war der erste,der sie bei einem seiner kurzen Spaziergänge ( er war ebenfalls noch dienstbefreit ) ansprach.
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