Unterdessen war Nesrine im Stall unterwegs und sah sich mit großen Augen um. Schon der Weg zum Stall war abenteuerlich gewesen - all die Gänge und Flure in der Burg... und dann der Innenhof... es war alles so GROSS!
Im Stall versorgte sie Hexe (die versuchte, ihr die Finger abzubeißen) und Jacques mit je einem halben Apfel und sah sich dann all die anderen Reittiere an. Da standen edle Zelter und das ein oder andere Schlachtross, einfache Reit- und Zugtiere und sogar ein weiteres Maultier (eine Schimmelstute, die bettelnd gegen die Front ihres Verschlages trat, als Nesrine vorbei ging). Allen war die gute Qualität gemein. Jedes hatte ein glänzendes Fell und bei keinem konnte man die Rippen sehen.
Alle sahen zufrieden aus und je nach individueller Stimmung kamen die Tiere an die Türen, um selbst einen Blick auf die Frau werfen zu können oder blieben entspannt, mit hängenden Ohren und aufgestellten Hinterhufen im hinteren Bereich ihres Verschlages stehen. Einige lagen gar auf dem Boden - ein untrügliches Zeichen dafür, dass sich die Tiere hier sicher und wohl fühlten.
Ein pfeifender Stallbursche kam um die Ecke und erspähte Nesrine. Auf die Frage, wer sie sei, antwortete sie schüchtern, dass sie am Vorabend mit Julienne gekommen sei.
"Ach, dann ist das wohl dein Maultier, oui?!", schlussfolgerte der junge Mann.
"Ja, das stimmt. Jacques ist mit mir gekommen.", antwortete Nesrine.
"Jacques, oui?! Das ist vielleischt 'n bravör Burschö! Seltön so'n nettös Maultier kennöngelärnt...", strahlte der Bursche.
Sie kamen ins Gespräch...