Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
Lilac:
"Es geht schon...", ächzte Julienne und versuchte aufzustehen. Dass sie massive Schmerzen hatte, sagte sie nicht.
Sie nahm also Nesrines Hilfe dankbar an und stand dann sichtlich zerknirscht vor der Schwarzhaarigen.
"Es tut mir leid. Das war dumm von mir.", gestand sie ein.
Nesrine:
Nesrine war außer sich.
"Es tut dir leid?!?", schnauzte sie, "Weißt du eigentlich, was alles 'ätte passieren können?!? Du 'ättest getreten werden können! Oder schlimmer; sie 'ätte disch überrennen können!"
Nesrine schüttelte den Kopf, um die gruseligen Gedanken loszuwerden. Nicht auszudenken, was wäre, wenn Julienne sich ernsthaft verletzt hätte. Reichte es nicht schon, dass sie ohnehin schwer krank war?
Der Gedanke brachte sie wieder auf 180.
"Ab ins Haus mit dir! 'eute kommst du mir nischt mehr aus dem Bett!", fauchte sie.
Lilac:
Julienne verstand nicht, warum Nesrine so böse auf sie war. In ihr regte sich Trotz.
"Kümmere du disch erstmal um Tammon!", gab sie angefressen zurück und wies auf den verstörten Jungen, der neben seiner Mutter im Stalleingang stand.
"Isch muss 'exe suchen!"
Wütend wollte Julienne davon stapfen, aber ihr Abgang wurde durch ihren langsamen, hinkenden Gang zunichte gemacht.
Insgeheim fragte sie sich, wie, bei allen Göttern, sie so hinter ihrem Pferd herkommen sollte.
Sie war gerade um die Ecke des Hauses gebogen, als sie hinter sich Hufschlag hörte.
Nesrine:
Nesrine war kurzerhand auf Jaques gesprungen, hatte sich Tammon geschnappt und ihn vor sich auf den Rücken des Maultieres gesetzt. Dann trieb sie das brave Tier an und ritt Julienne hinterher.
Als sie diese nach wenigen Schritten eingeholt hatten, zügelte Nesrine Jaques.
"Jetzt werde doch vernünftisch.", sagte sie vom Maultier aus.
"Jaques, Tammon und isch werden deine Stute schon zurück bringen. Bitte leg disch wieder 'in!"
Lilac:
"Aber...", begann Julienne, brach dann jedoch ab, nickte ergeben und hoffte, dass Hexe nicht zu viel Unfug anstellen würde. Die Gardistin hatte WIRKLICH Schmerzen und fühlte sich gerade ziemlich schlapp.
Sie ließ sich von Catherine ins Haus begleiten und legte sich dort ins Bett.
Dann erzählte sie Nesrines Schwester von ihren neuesten Abenteuern und wie sie hierher gekommen war.
"... und so brachte der Weibel misch 'her und ließ misch 'ier. An die ersten Tage kann isch misch nischt wirklisch erinnern, aber seit gestern geht es mir schon viel besser. 'eute bin isch zum ersten Mal aufgestanden."
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