Hier und dort: In Engonien und außerhalb des Kaiserreiches > Gruppen auf Reisen im In- und Ausland
Die Rückreise von Norngard nach Goldbach, Sommer 266 n.J.
Nesrine:
Nesrine zog die Stirn kraus. Ein schwieriges Pferd? Sie streckte ihre Hand aus und ging langsam auf das Tier zu. Dabei sprach sie ruhig auf die Stute ein. Hexe schnaubte misstrauisch, ließ sich dann aber von der Frau anfassen.
Nesrine nickte Francois zu.
"Wir werden schon miteinander zurescht kommen.", sagte sie zuversichtlich.
Bald darauf stand das Pferd im Kuhstall und mampft zufrieden etwas Heu.
Nesrine hatte sich wieder ins Haus zu ihrer Patientin begeben. Julienne war weiterhin bewusstlos, so dass Nesrine sich ohne Probleme um sie kümmern konnte. Sie nahm sich die Zeit, neue Wickel aufzulegen und ihre Patientin mal in Ruhe zu betrachten...
Francois:
Francois hatte das Zusammenspiel beobachtet und sich dann verabschiedet.Er war sicher,dass sowohl Julienne als auch Hexe in guten Händen waren.Jetzt galt es,zügig nach Burg Goldbach zu gelangen.Es gab einiges zu Berichten.Hoffentlich war Louis mit der Vorabmeldung durchgekommen.Sie waren zeitgleich in Norngard abgereist,aber da er beritten war und nicht mit Fuhrwerk reiste,müsste er schon lange vor Ort sein...
Nesrine:
Nesrine betrachtete die Frau auf dem Tisch. Wie konnte eine einzelne Person nur so viele Verletzungen haben?! Und diese offenbar bis jetzt überstehen? Offenbar war diese Julienne wirklich eine Kämpferin.
"Julienne...", der Name lag gut auf Nesrines Zunge.
Sie wischte der Bewusstlosen eine schweißnasse Strähne aus dem Gesicht und trat dann mit einem Kopfschütteln zurück.
Was bei allen Göttern machte sie hier?!
Sich innerlich zusammenreissend, machte Nesrine sich wieder an ihre eigentliche Arbeit; sie holte die vergessenen Küchenkräuter herein, hackte Holz, fütterte die Tiere, gab der fremden Stute einen verschrumpelten Apfel und bereitete das Essen zu. Bald würden ihre Eltern und ihre Geschwister von den Feldern heimkehren.
Zwischendurch jedoch kümmerte sie sich immer wieder um ihre Patientin. Frische Wickel und einmal, als Julienne etwas wach wurde, flößte sie ihr etwas Wasser ein...
Lilac:
Julienne war gefangen. In ihren Fieberträumen verfolgten sie Szivars-Kultisten, Untote und Männer in schwarz-blauen Wappenröcken. Ein paar mal wurde sie fast wach. Dann hätte sie blitzartige Eindrücke eines düsteren Raums, der durch eine Feuerstelle erhellt wurde und der nach Kräutern und Qualm roch. Irgendwo war da noch eine Person, die ihr kühle Dinge auf die Stirn, die Handgelenke und die Fußgelenke legte und die beruhigend auf sie ein sprach. Einmal bekam sie etwas Wasser, das kühl und klar und so wundervoll ihre trockene Kehle befeuchtete.
"Langsam!", gemahnte die Stimme sanft.
Dann verschwamm wieder alles vor Juliennes Augen und sie sank zurück in die Schwärze...
Nesrine:
Es wurde Abend. Nesrine hatte Essen gekocht und das Haus aufgeräumt, als ihre Familie vom Feld kam. Natürlich staunten ihre Eltern und ihre drei Brüder nicht schlecht, als sie die Fremde unter der Decke auf dem Tisch sahen.
Nesrine erklärte rasch die Lage und ließ sich dann von ihren Brüdern helfen, die Kranke auf ihr Bett zu verfrachten.
Dann gab es erstmal Abendessen. Nesrine hatte Rüben mit Wursteinlage gemacht; dazu gab es frisches Brot.
Für Julienne hatte sie eine Brühe vorbereitet.
Die Familie saß am Tisch und unterhielt sich über den Tag...
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