Der Städtebund von Tangara > Hier und dort in Tangara
Otterbachtal - der Tag nach der Hochzeit von Svenja & Gorix
Lyra:
Auch Lyra trat nun aus dem Zelt, dass für die Gäste bereit gestellt worden war. Sie wirkte immernoch angeschlagen und, sofern man es bei ihrer Hautfarbe sagen konnte, etwas blass, aber dennoch sehr viel erholter als noch am vorherigen Abend. Auch heute trug sie, obwohl sie noch nichtmal zuende gepackt hatte, ihren gürtel direkt bei sich, wie einen Schatz von dem sie angst hatte ihn wieder zu verlieren. Schweigend blickte sie sich um, Anscheinend waren alle beschäftigt oder genossen grade Zeit in der Ruhe, die sie nicht stören wollte, da sah sie Enid den Pfad entlang verschwinden. Sie wollte die junge Frau nicht schon wieder ohne einen Abschied gehen lassen. So leif sie ihr schnell einige sSchritte hinterher, bis sie sie eingeholt hatte.
"Enid, bitte warte noch einen Moment, sonst schaffen wir es wieder nicht uns voneinander zu verabschieden.
Falk Jares:
“Guten Morgen Runa, guten Morgen Magistra. Nein, ich komme aus dem Gasthof in Breda, wo wir genächtigt haben. Ich wollte jedoch vor meiner Abreise nochmal nach dem Rechten sehen. Beim Rudel war ich nicht, sie schienen uns gestern schnell vertreiben zu wollen. Vielleicht werde ich später nochmal vorbei schauen, ob sie sich etwas beruhigt haben. Durch das, was ihrer Priesterin widerfahren ist, waren sie sehr aufgebracht. Übrigens...wo ihr gerade noch über den Golem gesprochen habt. Ich war sehr beeindruckt, wie ihr euch ihn gegenüber gestellt habt. Das war sehr mutig....auch sehr verrückt, aber mutig!!“ Mit diesen Worten setzte er sich zu ihnen.
Vanion:
--- Zitat von: Kydora am 02. Apr 17, 22:37 ---Ihre Antwort auf Vanions Frage kam nicht sofort. Ob sie zurecht kam? Kydora schien im Kopf einige Punkte durchzugehen, verharrte an einigen länger als an anderen. Sie musste. Eine andere Wahl hatte sie nicht. Sie musste zurecht kommen, also tat sie es.
"Ja, ich denke schon." kam es nach einem kurzen Moment der Stille von ihr. Sie korrigierte vorsichtig ihre Position, damit es etwas bequemer war. "Und wie sieht es bei dir aus? Das letzte Mal, als wir uns gesehen haben, war ja leider nicht viel Zeit zum Reden. Wie geht es weiter bei dir, jetzt wo du Ritter bist?"
--- Ende Zitat ---
Der Ritter seufzte. Diese Art von Antwort kannte er. Wortlos drückte er Kydora etwas enger an sich.
"Ich bin bereits in den Dienst Voranenburgs getreten, und der Graf hat Aufgaben für mich gefunden. Es gilt, der Inquisition Einhalt zu gebieten. Und natürlich werde ich an der Seite des zukünftigen Barons von Feuerklinge sein."
Jetzt, wo er Ritter war, klang das endlich nicht mehr nach einer obskuren, fernen Zukunft - sondern nach einem soliden Tagewerk. Vanion war mit sich im Reinen, voll und ganz, und sein Weg lag endlich klar vor ihm. Keine Selbstzweifel mehr, und wer nun noch an seiner Ehre zweifelte, von dem konnte er Genugtuung fordern.
Umso stärker wurde ihm aber die Hilfsbedürftigkeit bewusst, die Kydora ausstrahlte. Es war gewiss Roberts Tod und die damit einhergehenden Umstände, die an ihr zerrten und sie niederdrückten. Vanion konnte Kydora nicht ihre Pflichten abnehmen. Und er konnte auch nicht ihre Trauer tragen. Aber vielleicht...
"Du reist nach Fanada, nicht wahr? Es wäre mir eine Freude, eine Weile mit dir zu verbringen. Ich fürchte, es sind zehn, mögen es fünfzehn Tage sein, die ich aufbringen kann - aber es ist besser als nichts."
Kydora:
"Das klingt nach wichtigen Aufgaben. Mir scheint, wir haben alle unsere Aufgaben, denen wir irgendwie gerecht werden müssen. Aber du bist glücklich da, wo du jetzt bist?"
Sie genoss die Nähe zu Vanion. Wie schaffte er es nur immer, diese Ruhe auszustrahlen? Es war ein wenig, wie auf einem Stein zu sitzen, währen um einen herum die Strömungen des Flusses umherflossen. Eine kurze Verschnaufpause, ehe man sich wieder in die Fluten stürzen musste, um weiterzukommen. Und diese Pause tat verdammt gut.
"Ich würde mich sehr freuen, wenn du mitkommen könntest. Aber nur, wenn du wirklich Zeit dafür hast. Ich möchte dich nicht von deinen Aufgaben abhalten." Im Kopf ging sie die nächsten Punkte ihrer Planungen durch. "Fünfzehn Tage... so viel Zeit werde ich vermutlich ohnehin nicht haben. Aber dennoch...ich würde mich freuen." Sie schloss die Augen und genoss die Nähe. "Und wenn du magst, kannst du mir vielleicht nochmal in Ruhe erzählen, was genau hier eigentlich passiert ist. Bei der ganzen Aufregung war es gestern nicht so leicht, die Sachen, die ich erzählt bekommen habe, in einen Zusammenhang zu bringen."
Vanion:
"Ich bin mehr als glücklich, offen gesagt. Ich habe nicht nur meinen Platz in der Welt gefunden, sondern bin auch einen Weg zu Ende gegangen. Natürlich - klettert man auf einen Berg, so sieht man von dort oben - den höheren Berg, und den gilt es nun zu erklimmen! Aber ich bin gut gerüstet dafür."
Kydora hatte Vanion zu einer Zeit kennengelernt, als sein Leben sich im Umbruch befunden hatte. Sie kannte ihn als einen Mann in grün und braun, oft mit der Straße Staub auf seinen Kleidern. Der Mann, in dessen Arm sie nun saß, trug jedoch blau und weiß. Und ein Lächeln auf den Lippen, und die Gewissheit im Herzen, dass die Stürme, die die Zukunft mit sich brachte, ihn nicht brechen würden. Heute fühlte Vanion sich unbesiegbar, denn noch immer glomm in ihm die Freude über den Ritterschlag und auch die Erleichterung und Zufriedenheit, die das Gebet an die Hohe Mutter mit sich gebracht hatte, nach.
"Gewiss erzähle ich es dir. Erinnerst du dich noch an das Fest der Grenzen vor zwei oder drei Jahren? Wir saßen im Gras - du, und Mina auch, und ich erzählte diese Geschichte."
Vanions Stimme wurde etwas voller und auch etwas dunkler und ließ erahnen, was er vorhatte. Zu seiner Verteidigung sei gesagt, dass er die Ereignisse des gestrigen Tages nicht zu sehr ausschmückte. Kydoras Augen schlossen sich, und die warmen Sonnenstrahlen fielen auf der Barbarin Antlitz, während Vanion von dem zunächst schönen, und dann schlimmen und dann wieder schönen Tag erzählte. Von dem Krachen und dem Schreck, als der Altar zerbarst, und von den Kristallen, die aus den Körpern der armen Versehrten wucherten.
Von der Verderbtheit, die den Wald ergriffen hatte, berichtete er, und von den Kreisen, mit denen dieser falsche Druide die Erde verwundet hatte. Und auch davon, wie er mit Lorainne kämpfte.
"Am Anfang war es seltsam, sie zu sehen, nach so langer Zeit. Aber als ich sah, wie sie kämpfte, da war es wie in alten Zeiten. Ihre Wut und ihre Kraft inspirierte mich, und ganz wie früher brannte die Sorge um ihr Wohlergehen in meinem Herzen."
Gezwungenermaßen konnte Vanion nicht alles berichten - denn an der Rettung Lyras hatte er keinen Teil gehabt, und sich am Vorabend auch nicht mehr danach erkundigt. Seine Geschichte endete mit dem wenn auch kurzen, so doch umso heftigen Kampf gegen die Blutspatzen und ihrem Kämpen, dem steinernen Golem, und als geendet hatte, sah er nachdenklich in Kydoras Gesicht.
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