Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium
La Follye, 267 n.J.
Isabeau Lioncoeur:
Isabeau Lioncoeur hatte sich nach einigen Stunden unruhigen Schlafes im Morgengrauen erhoben und sich von ihren Mägden frisieren und kleiden lassen.
Lorainne zu Ehren trug sie ein Übergewand aus feinster salbeifarbener Wolle an dessen Säumen Stickereien die Ankunft der Firngarder an diesen Gestaden zeigten. Kleidung konnte eine genau so machtvolle Waffe sein wie ein Schwert und es war eine Waffe die sie vortrefflich führte.
Sie begab sich herunter und begrüßte den Flamen und die Amabilis, dankte ihnen für ihre Anwesenheit und wiegte Anastasia kurz im Arm. Sie nickte Ulrich zu, bezweifelte aber, dass dieser sie überhaupt wahrnahm.
Sie trat an ein Fenster und beobachtete das Geschehen draußen. Als Marnois eintraf bekam ihr Gesicht einen betont neutralen Ausdruck, sie schien eine Schachspielerin zu sein, die das Feld vor sich taxierte.
Als der Hof sich leerte und die beiden aufeinander zutraten verschränkte sie ihre Hände in den Ärmeln, so dass niemand das Zittern sah.
Was auch immer gleich dort draußen geschehen würde, es musste geschehen und wehe dem, der sich einmischte.
Nein, sollte es tatsächlich zu einem Kampf kommen, dann war nur wichtig was danach geschah und wer am Schluß noch auf den eigenen Beinen stand.
Sie würde, wie immer, beobachten und die Entscheidung treffen die der Krone und Goldbach am besten dienen würde.
Als die beiden Barone sich umarmten, atmete sie kaum hörbar aus und gab dem Gefolge hinter sich ein Zeichen:
Zeit, ihre Cousins zu begrüßen.
Lorainne:
Fulk war erleichtert, als sich die Situation löste.
Natürlich hätte niemand Marnois daran hindern können, von einem Mitglied seiner Familie Abschied zu nehmen, so wie man auch die Baronin von goldbach nicht daran hätte hindern können.
Zugleich aber musste er vorsichtig sein und konnte sich keine Provokation leisten, da dies nicht sein Grund und Boden war.
Blanchefleur hingegen konnte marnois nicht einfach in seine baronie herein spazieren lassen, ohne etwas zu tun.
Einen offenen Konflikt konnten sie aber auch nicht führen, da Fehden per Dekret des Grafen eigentlich verboten waren.
Eigentlich.
Der Frieden hatte auch lange gewährt, mehr oder weniger.
Bis lorainne de la Follye sich den Wünschen des barons widersetzt hatte.
Unterstützt von ihrem oheim.
Es war ein Patt.
Mehr als provozieren, in der Hoffnung, der andere würde darauf eingehen, würde nicht geschehen.
Schon gar nicht jetzt und hier.
Denn egal, welche Art Konflikt herrschte, die beiden Barone waren ehrenmänner, die wussten, was sich gehörte, auch wenn es ihnen sichtlich schwer fiel, ihr Temperament zu zügeln.
Fulk hatte lange im Wald gelebt und jetzt wusste er, warum er die Einsamkeit vorzog.
Und warum lorainne due großen Höfe zuwider gewesen wären, auch wenn sie bei dem ein oder anderem kostbaren Gewand leuchtende Augen bekommen hätte.
Und jetzt fanden sich hier so viele Menschen ein, wie in donnetheim vermutlich lebten. Barone, Grafen, Priester, Ritter. Und er war sich sicher, dass es lorainne nicht gefallen würde.
Er murmelte ein Gebet an Lavinia mit der bitte, lorainne möge ihm dieses Aufgebot verzeihen und Schritt auf die hohen Herren zu und begrüßte sie erneut.
Marnois nickte er ehrehrbietig zu, vor blanchefleur cetneugte er sich.
"Mein Herr".
Simon de Bourvis:
Simons Augenbrauen waren hochgezogen.
Das ich das noch erlebe, der Bruderkuss, Lavinia tut doch noch Wunder...
Natürlich war ihm durchaus klar, dass Marnois kaum eine Wahl gehabt hatte.
Was hätte er schon tun Können?
Das Testament anfechten und damit das Andenken seiner Nichte beschmutzen?
Nein, er hatte sozusagen aufgegeben.
Aber mit Stil. Zu seinen Bedingungen.
Blanchefleur hatte gewonnen, LaFollye war unbestritten in der Hand von Lorainnes Tochter und unter seiner schützenden Hand.
Aber Marnois hatte nicht nur sein Gesicht gewahrt, er würde aus dieser Geschichte als sowohl mutig, oder sogar tollkühn und dennoch weise und versöhnlich hervorgehen.
Nicht schlecht ihr beiden, wirklich nicht schlecht.
Er sah noch kurz zu, wie Fulk die beiden offiziell willkommen hiess und sah seine Cousine nahen.
Er nutzte den Trubel, um die Runde zu machen und alle zu begrüssen, aber er war nicht wiklich mit dem Herzen dabei.
Vanion:
Vanion verstand, dass irgendetwas geschehen war. Aber was genau, das erschloss sich ihm nicht. Er schluckte seinen Zorn herunter. Er würde Lorainnes Andenken nicht durch stolzes Gebaren entehren. Ebensowenig war es angebracht, dass er nun, da er so deutlich hinter Fulk Stellung bezogen hatte, den Baronen den Rücken zukehrte.
Und so wartete er, bis Marnois und Blanchefleur seine Aufmerksamkeit auf ihn richteten, um die Barone geziemend zu grüßen.
Lorainne:
Nachdem sich alle begrüßt hatten, versammelte man sich allmählich hinter dem Gut am Waldrand.
Dann wurde die Tote auf einer Bahre gebracht.
Fulk und Simon gingen vorweg, ihnen folgten 4 Männer aus La Follye, die mit dem grünen Ritter gekämpft hatten.
Gemäß der Tradition war den Tag über Holz zu einem Scheiterhaufen aufgeschichtet worden, auf dem man nun die Bahre hievte.
Gleichmäßig ließen sie sie ab und fulk war die Anstrengung deutlich anzusehen.
Sein Blick streifte über die anwesenden. Esxwar an ihm, die richtigen Worte zu finden, er hatte sie sich sorgfältig zurecht gelegt.
Doch er zögerte.
Wenn er jetzt sprach und die Flammen loderten, würde es endgültig sein.
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