Die Gebiete in Caldrien > Das Caldrische Imperium

La Follye, 267 n.J.

<< < (17/45) > >>

Vanion:
Vanion hörte regungslos zu, als Berengar berichtete.

In ihm tobte ein Kampf der Verantwortung für seine Freunde, der Hingabe und Liebe, die er für sie empfand, gegen den aufkeimenden Hass. Berengar hatte sie sterben lassen. Ysander. Stella. Sie alle waren nicht da gewesen.

Aber er auch nicht.

Niemand war da gewesen.

Und sie alle waren nun allein, ohne Lorainne.

Dann sah er Anders' Hand, die in Berengars Pranke ruhte, und er schämte sich.

Anders:
Die Kenderin ließ sich in die Umarmung ziehen. Der Nebel kehrte zurück und mit ihm das Gefühl des brennenden Schmerz und der brennenden Augen. Als die Tränen erneut kamen ließ sie sie einfach laufen.
Das war nicht gerecht...
Nichts von alle dem.
"Savnea...", das Wort war so leise, dass es sich auch um einen Windhauch hätte handeln können.
Savnea hatte Lorainne ereilt. Warum ausgerechnet Lorainne... warum ausgerechnet ihre Familie?
Die Kenderin schloss die Augen und begann erneut zu schluchzen.

Jelena:
"Ich weiß, Berengar. Auch mir tut es leid, dass ich nicht da gewesen bin als sie mich gebraucht hat. Aber... Berengar, meinst du denn wirklich, dass sie wollen würde, dass du dich so quälst? Meine Heimat ist fern von hier, meine Gebräuche sind nicht die hiesigen. Zu Hause versuchen wir den Toten zu ehren indem wir sein Leben feiern und nicht weinen, denn so lange die Seele diese Ebene noch nicht verlassen hat sollte sie kein Wehklagen hören. Was, wenn sie uns deswegen nicht verlassen möchte?"
Jelena strich Anders über das Haar und warf auch Vanion einen Blick zu. So viel Schmerz...

Berengar von Thurstein:
Er fuhr fort Anders über das Haar zu streichen und ließ Jelenas Hand los. Eine kurze Weile schwieg er, dann seufzte er und sagte leise "Auch meine Gebräuche sind hier fremd. Doch geht in meiner Geburtsheimat die Seele mit Golgari, dem Seelenraben, in das Reich Borons, um dort an der Tafel des Schweigsamen Platz zu nehmen, bis einer der anderen Götter ihn zu sich nimmt, in sein Haus. Während wir nur so lange trauern dürfen, bis die letzten Riten vollzogen wurden. Um dann aus der Trauer zum Gedenken überzugehen, und unser Leben weiter zu leben. Im Gedenken und Ehrfurcht vor den Toten, aber auch in Liebe zu dem Leben, welches uns bleibt."

Lorainne:
Fulk hörte Berengar Stimme, was er erzählte. Und doch konnte er die Worte nicht wirklich fassen.
Auf dem Schlachtfeld verblutet. Allein.
Sein Blick hing an dem Platz an der Tafel, der nun für immer leer sein würde.

Du hast sie im Stich gelassen. Schon wieder.
Sein Blick blieb kurz an Vanion hängen und glitt zu Anders.
Sie waren alles, was ihm blieb.
 Es ist nicht eure Schuld, wollte er berengar sagen. Doch er brachte die Worte nicht über die Lippen.


Im Gegensatz zu den Gedanken an Tod, Trauer und Einsamkeit, erfüllten köstliche Düfte das Haus, so als würde ein großes Freuden Fest gefeiert.
Fulk klatschte in die Hände :" mes Amis, es nützt nichts, wenn ihr alle hungert. Morgen wollen wir sie gebührend bestatten, also esst und trinkt und erinnert euch daran, wie gerne sie gefeiert hat, welch schmutzige Lieder sie kannte. Hat sie euch jemals von der Novizin von blois erzählt? "

Draußen begann es sacht zu schneien. Sanft küssten die Flocken die Erde, bevor sie Abschied von der Welt nahmen und im Schlamm starben.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Zur normalen Ansicht wechseln