Autor Thema: Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)  (Gelesen 27318 mal)

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Offline Lilac

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Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« am: 26. Sep 17, 03:36 »
Die kleine Amelíe wurde erneut mitten in der Nacht wach. Tränen strömten ihr über das Gesicht und sie wimmerte unterdrückt. Wieder dieser Traum von dem seltsamen Mann und seinen grausigen Gestalten.
Das Kind schlug die Decke zurück und machte sich auf den Weg zur Kemmenate der Baronin, wo auch ihre Mutter schlief.
Doch in dieser Nacht lag Fleur nicht auf ihrem Lager. Sie saß am Kamin, in dem sie ein helles Feuer in Gang gebracht hatte und stickte. Als die Tür aufging, wandte die Wäschemagd den Kopf und erblickte ihre zitternde Tochter.
"Mon coeur, was ist denn?", flüsterte sie besorgt.
"Mamá, ich hab wieder geträumt...", wisperte die Kleine und als sie endlich auf ihrer Mutter Schoß gekrabbelt war, begann sie leise zu weinen.
"Sch, sch, sch!", machte Fleur und wiegte ihre bebende Tochter hin und her.

Als das Kind sich endlich beruhigt hatte, trug Fleur es zu ihrem Lager und deckte es mit ihrer Decke zu. Sie streichelte das blonde Haupt Amelíes solange, bis die ruhigen Atemzüge des Mädchens ihr verrieten, dass es eingeschlafen war.

Zurück auf ihrem Platz am Kamin nahm Fleur ihre Stickarbeit wieder auf. Doch ihre Gedanken waren bei den seltsamen Träumen, die ihre Tochter neuerdings plagten.

Fleur stickte und stickte. Irgendwie war heute an Schlaf nicht zu denken. Dies ließ sie recht verzweifeln, denn der nächste Morgen rückte unerbittlich näher und mit ihm ein Tag voller Aufgaben, die mit wachem Körper und Geist erledigt sein wollten.
In ihrer Not ging sie sogar hinunter in die Küche und besorgte sich heißes Wasser und eine Kräuterteemischung, die mit Hopfen versetzt war und von den Angehörigen des Haushalts gerne am Abend getrunken wurde. Doch auch dieses Mittel zeigte keine Wirkung.
Ein paar mal versuchte sie es mit hinlegen, doch der Schlaf wollte sich einfach nicht einstellen.

Also stickte sie weiter und weiter, bis ihr kurz vor Morgengrauen endlich die Augen zu und der Stickrahmen, der Stoff, die Nadel und der Faden aus der Hand fielen.
Fleur die Wäschemagd // Galeya KRAMBAMBULI // Luise die Hure aus Brega // Jenna die Magd von Jelena // Julienne, Falknergehilfin, ehemalige Gardistin und Botenreiterin // Beeke Fischer die ewige Doktorandin der Zoologie an der Ayd'Owl

Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #1 am: 03. Okt 17, 13:12 »
Der Vormittag verflog und kurz vor der 11. Stunde erschien Isabeau in Begleitung ihrer Zofe Aimee in Reitkleidung auf dem Hof. Es war ein etwas archaisch anmutendes Gewand: unter einem rosafarbenem Unterkleid lugten Stiefel und Beinlinge hervor. Darüber trug sie ein gräulich-bläuliches Kleid mit pelzverbrämten Ärmeln und einer Stickerei aus kostbaren Steinen um den Ausschnitt herum. Das Gewand war bis zur Hüfte geschlitzt und ermöglichte ihr sich bequem aufs Pferd zu schwingen.
Sie lächelte Berengar freudig an, aber sie wirkte etwas übermüdet.
Als die beiden auf ihren Pferden saßen, zwinkerte sie ihm verschwörerisch zu und lenkte ihr Reittier mit leichter Hand über den Hof, durch das Tor und über die Zugbrücke:
"Bereit etwas mehr von Goldbach kennen zu lernen?"

Die Tatsache, dass Madame sich längere Zeit mit dem Chevalier außerhalb der Burg befinden würde, nutze Francois für etwas, dass es seit einiger Zeit auf Goldbach nicht mehr gegeben hatte - eine Musterung der Truppe.
Er lies die Prima Plana und die Rottmeister zu sich kommen und gab entsprechende Anweisungen.
Nach einer halben Stunde war das Tor geschlossen und verriegelt, die drei Rotten der Garde standen mit voller Ausrüstung hintereinander gestaffelt im Burghof, das Führungspersonal davor.
Des weiteren hatte Francois auch den Schmied und die Stallburschen sowie die Fuhrknechte mit heraustreten lassen.

"Bonjour , mes amis... Mir ist in letzter Zeit des Öfteren ein Gerücht zu Ohren gekommen, dass es innerhalb der Grenzen unserer Baronie fast regelmäßig zu verabredeten, nicht genehmigten Pferderennen kommen soll.
Dass derlei Dinge unter Glücksspiel laufen, und somit Abgabenpflichtig sind, brauche ich sicher keinem von euch zu erläutern. Wenn diese Sauhunde also ihre Rennen veranstalten, bringen sie Madame um Einnahmen, und wenn kein Geld eingenommen wird, kann es auch nirgendwo eingebracht werden. Also betrügen diese Cretins jeden einzelnen von euch, um einen neuen Brunnen, eine bessere Strasse, eine Kerze am Monatsende oder eine Elle Tuch. Ich schwöre euch, sollte ich einen von ihnen erwischen, dann landet er da hinten."
Francois deutete auf den hinteren Eckturm der Mauer, in dessen Untergeschoss sich das Verlies befand.
"Und die Mildtätigkeit von Madame wird ihm nicht helfen, sie wird es nämlich gar nicht erfahren...
 Ich bin mir sehr sicher, das keiner der hier angetretenen bei diesen Pferderennen bisher anwesend war."

Er lies die Sätze erst einmal sacken.

"Sprechen wir über die kommende Zeit: Solche Rennen sind nicht ungefährlich, und daher will ich nicht, dass irgendeiner von euch an ihnen teilnimmt, und dabei ist es mir scheißegal, wie gut derjenige glaubt, reiten zu können. Und glaubt ja nicht, ich würde mir nur Sorgen um euch als Person machen. Ihr seid Teil einer Masse, und euer Arsch gehört Goldbach, und damit auch mir. Und sollte einer von euch verbotener weise bei so etwas mitmachen, und sich verletzten, und dadurch für den Dienst ausfallen, dann kann eure Familie sich auf großartige Zeiten freuen. Nicht zu vergessen, dass das Tier, auf dem ihr euch bewegt, durch Goldbacher Futter am scheißen gehalten wird. Insofern hat keiner von euch das Recht, auch nur im geringsten an diesem Mist teilzunehmen. Sollte entgegen meiner Einschätzung irgendjemand hier glauben, an derlei Zeitvertreib teilnehmen zu müssen, dann sehe ich das als eindeutiges Zeichen dafür, dass ihr zu viel Zeit habt. Das können wir dann ändern. Ihr wollt sicher des Abends einmal ins Dorf, zu Familie und Freunden. Ich muss das nicht, ich bin den ganzen Tag hier. Ich freue mich immer über Gesellschaft am Abend auf der Mauer. Sollte es jedoch vorkommen, dass das Rennen nicht die Einzige Sache ist, die mir aufstößt, dann fliegt derjenige schneller auf die andere Seite der Mauer, als ihm lieb ist. Und da kann er oder sie dann bleiben, bis zum letzten Tag."

Mit Seitenblick auf die Stallburschen und Fuhrknechte fuhr er fort: "Und das gleiche gilt für diejenigen, die das Ganze unterstützen. Wenn hier jemand der Meinung ist, dass es ihm zu gut geht, und man die Grenzen austesten muss, bitteschön. Aber hinter der Grenze geht es steil bergab, das schwöre ich euch, so wahr wie ich hier stehe."

Die Linien waren still, kein Gemurmel wie sonst schon mal. Offensichtlich hatte er einige der Leute zum Nachdenken angeregt. Na immerhin...
Er entließ den Schmied und Stallburschen sowie Fuhrknechte hiernach. Bei der Truppe wurde noch die Ausrüstung und die Waffen inspiziert, etwas, das offenbar auch viel zu lange nicht mehr passiert war. Entsprechend sahen das eine oder andere Stück aus.

"Naja, so trennen sich die Leute schon mal ab, die nicht zu speziellen Diensten kommen, das macht es einfacher..."
« Letzte Änderung: 03. Okt 17, 22:17 von Francois »
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #2 am: 03. Okt 17, 13:52 »
Julienne betrachtete ihre Stiefel, die ihre besten Zeiten bereits hinter sich hatten.
Also würde es nun für sie und Hexe keine Rennen mehr geben.
Die Gedanken der Gardistin flogen.
Würde sie einen Teil ihres Geldes nun wieder investieren müssen, um Leute vergessen zu lassen, dass sie an den illegalen Aktionen teilgenommen hatte? Besser wäre das...
Und wie wollte sie das neue Wams erklären, dass bei einer Schneiderin im Dorf für sie angefertigt wurde? Und die neuen Schuhe, in die sie sich verguckt hatte? Damit würde sie nun erstmal warten müssen, bis etwas Gras über die Sache gewachsen war.

Julienne besah ihre Ausrüstung. Zum Glück hatte sie ihre Waffe regelmäßig gepflegt, aber am Helm hatte sich etwas Flugrost angesammelt...
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Edouard

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #3 am: 03. Okt 17, 15:52 »
Grinssend sagte Edouard leise zu Francois ;  "Gute Rede, Amice...."

"Mal gespannt ob wer sich meldet, wenn überhaupt...."

"Aber es wurde Zeit solche Sachen mal einen Riegel vor zu schieben..."

Offline Francois

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #4 am: 03. Okt 17, 22:42 »
"Schlimm genug,dass man solche Reden halten muss... Ist mir auch egal,ob da irgendwer kommt und zugibt,dabeigewesen zu sein. Ich wills garnicht wissen. Solange jetzt Ruhe ist mit dem Humbug..."

Sie führten die Inspektion zu Ende,die eine nette Anzahl an Namen im positiven wie auch im negativen Bereich hervorbrachte. Dann trat die Truppe weg und versah ihren Tagesdienst.
Das Tor ging wieder auf und auf Goldbach ging alles seinen gewohnten Gang...
„Foi jusqu´au dernier“

Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #5 am: 04. Okt 17, 01:10 »
Julienne und Nesrine waren recht glimpflich davon gekommen, nutzten ihre Zeit bis zum nachmittäglichen Dienst aber dennoch, um noch einmal ihre Ausrüstungen zu überholen.
Sie begaben sich danach in die Sattelkammer, wo sie sich der Pflege der Zaumzeuge und Sättel von Hexe und Jacques widmeten.
Dort, ungehört von anderer Leute Ohren redete Nesrine der anderen ins Gewissen: "Du wirst doch wohl nischt darübär nachdenkön, noch mal an einöm diesär Rennön teilzunehmön, odär?!?"
"Natürlisch nischt!", gab Julienne unwirsch zurück. "Isch bin doch nischt lebönsmüdä! Glaubst du, isch will 'intär Schloss und Riegöl?!?"
Nesrine war die Erleichterung anzusehen.

Julienne grinste wölfisch. "Es wird noch genügönd offiziellö Rennön gebön. Das nächstö vermutlisch währönd der Erntö-Feierlischkeitön. Isch muss nur den Weiböl davon überzeugön, dass är misch teilnehmön lässt..."
Die andere Frau schüttelte den Kopf. "Du lernst es nie!", sagte ihr Blick.
"Nach DÄR Ansprachö 'eute? Das erlaubt är dir niemals!"

Julienne biss sich nachdenklich auf die Lippe. "Zugegebön, isch muss misch wohl in Zukunft etwas anstrengön, damit isch einö Grundlagö für meinö Bittä 'abö. Vielleischt ein paar freiwilligö Dienstö, die sonst keinär möschte..."
Die Gardistin nickte entschlossen. "Oui, das werdö isch machön. Nacht- und Frühdienstö."
"Tu, was du nischt lassön kannst.", seufzte Nesrine.

Sie saßen noch eine ganze Weile da und brachten plaudernd die Ausrüstung ihrer Reittiere auf Vordermann. Zunächst lösten sie alle Schnallen und zerlegten Zaumzeuge und Sättel in ihre Einzelteile. Dann wurden diese mit Sattelseife, Wasser und einem weichen Schwamm gesäubert. Danach rieben sie alles mit Lederfett ein und schließlich wurden die Teile wieder zusammen gesetzt.
Nesrine fiel ein defekter Steigbügelriemen an dem Sattel, den sie für ihr Maultier bekommen hatte auf: "Där 'ier macht es nischt mähr langö. Isch besorge rasch einön neuön."
Julienne baute gerade Hexes Trense wieder zusammen: "Mach das. Isch werdö misch derweil für ein paar Zusatzdienstö einteilön lassön."

Die Frauen räumten auf und verließen die Sattelkammer.
Kurz darauf klopfte Julienne an der Türe zur Schreibstube des Weibels, während Nesrine bereits mit einem neuen Steigbügelriemen in Richtung Stallungen unterwegs war.
« Letzte Änderung: 04. Okt 17, 01:12 von Lilac »
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Edouard

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« Antwort #6 am: 04. Okt 17, 01:25 »
"Herein!" klang es aus dem Raum..

Als Julienne die Tür aufmachte, sah sie lediglich Èdouard an dem Schreibtisch sitzen, der sichtbar genervt auf einige Listen schaute.

Er blickte auf, und lächelte fast erleichtert. "Ah! Julienne..."

"Du bist eine willkommene Ablenkung, hoffe ich! Was kann ich für dich tun?"

Offline Lilac

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« Antwort #7 am: 04. Okt 17, 09:11 »
"Bonjour, Marechal. Isch 'offe, isch untärbreschö Eusch nischt bei etwas dringlischöm... Isch wolltö misch für einigö zusätzlischö Dienstö einteilön lassön, wenn das in Ordnung geht."

Diese Art von Bitten kamen gelegentlich vor - die Angehörigen der Garde hatten dafür die unterschiedlichsten Gründe; eine keifende Gattin, sonstiger Stress in der Familie, andere Alltags-Fluchtwünsche, demütige Aufopferung gegenüber den Göttern, schlechtes Gewissen, der Wunsch nach Anerkennung, das Hinarbeiten auf eine bestimmte Position, schlichte Kameradschaft oder einfach Langeweile.
« Letzte Änderung: 04. Okt 17, 21:43 von Lilac »
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Edouard

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« Antwort #8 am: 04. Okt 17, 10:27 »
"Zusatzliche Dienste ?" Edouard zog eine Augenbraue hoch. Er fand es immer etwas merkwürdig, wenn Gardisten nach sowas verlangten.

"Ich bin mir ziemlich sicher das es sich einrichten lässt, das dir das Wenige was du an Freizeit hast noch mit Dienst auf dem Mauer, oder das Pflegen der Waffen und Rüstungen gefüllt werden kann wenn dir danach ist, Julienne... " sagte er grinssend.

"Aber ich denke mal das du einen guten Grund hast, oder ?" abwartend sah er sie an.

"Und stehe da nicht so rum, komm rein, mach die Tür zu und setz dich."


Offline Lilac

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Antw:Burg Goldbach und Umgebung (Herbst 267 n.J.)
« Antwort #9 am: 04. Okt 17, 18:58 »
Julienne bedankte sich, trat herein, schloss die Türe und nahm Platz.
Zu Edouards Frage machte sie eine unbestimmte Hand Bewegung und zuckte mit den Schultern.
"Isch 'abö in letztär Zeit nischt geradö geglänzt und den Weiböl vermutlisch enttäuscht. Es ist meinö Art, es gut zu machön."
Sie zögerte kurz und gab dann mit einem schiefen Grinsen zu: "Isch backö leidär nischt so gut, wie meinö Schwestär, wisst Ihr?!"
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Edouard

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« Antwort #10 am: 04. Okt 17, 19:17 »
Edouard sah sie ein Wenig überrascht an, und lächelte.

„Ob du gut backen kannst oder nicht, kann ich nicht beurteilen…“

„Ob du den Weibel enttäuscht hast, oder nicht, kann, und will ich auch nicht beurteilen…“

Er seufzte kurz, und sah sie ernst an;
„Wenn du aber der Meinung bist, das du in letzter Zeit nicht so ´geglänzt´ hast, dann sind Zusätzliche Dienste nicht die Lösung für dein ´Problem´…“

„Zuerst solltest du dafür sorgen dass dein ´normaler´ Dienst reibungsfrei verläuft, bevor du dich freiwillig meldest für zusätzliche Strapazen. Und wenn das damit anfängt das bei der nächste Inspektion derjenige der vor dir steht, sein hübsches Gesicht in dein BLITZEBLANK polierter Helm sieht… ist das ein erster, sei es auch ein kleiner, Schritt in der richtige Richtung!“

„Bedenke dir, dass der Dienst hier eine ganz besondere ist! Es gibt viele Söhne und Töchter in Goldbach die gerne auf diese Art und Weise das Ansehen ihrer Familien stärken würden!“

Abwartend sah er ihr mit ernster Miene an...

"Ich hoffe du verstehst was ich meine ?"


« Letzte Änderung: 04. Okt 17, 19:19 von Edouard »

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« Antwort #11 am: 04. Okt 17, 21:57 »
Julienne nickte ein wenig geknickt. Sie hatte WIRKLICH in letzter Zeit nicht geglänzt. Und nun kam ihr die Idee, sich durch zusätzliche Dienste ins rechte Licht zu rücken, töricht vor.
In Gedanken strich sie sämtliche Vorhaben, den Weibel zu bitten, dass sie beim Wettbewerb teilnehmen durfte.

Die Gardistin wusste in diesem Moment nicht einmal, wie sie die Unterhaltung mit dem Maréchal sinnvoll weiterführen oder beenden konnte, ohne wie ein völliger Trottel dazustehen.

"Isch... isch dankö Eusch...", sagte sie etwas verloren.
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Edouard

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« Antwort #12 am: 04. Okt 17, 22:15 »
„Nicht dafür…“ antwortete Edouard gelassen.

„Ich bin mir ziemlich sicher dass du meine Worte jetzt, sowie auch die Worte des Weibels von vorhin zur Herzen nimmst, und das du dein Bestes tun wirst in Zukunft wieder eine vorbildliche Gardistin zu sein. Nutzt die Gelegenheit die dir geboten wird, genieße die Freiheiten die euch erlaubt sind, und haltet euch an die Regel die für unsere kleine Familie hier gelten…“

Er sah sie erneut ernst an…
„Strenge dich also an, bleib sauber und halt die Ohren steif. Alles andere wird sich dann ergeben…“

„Wenn nicht, sehen wir uns wieder, und machen einen kleinen ´Spaziergang`…"

„ Wegtreten !“  Bei letzteres winkte er lapidar zur Tür rüber, und blickte weiter auf seine Listen

Offline Lilac

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« Antwort #13 am: 04. Okt 17, 22:47 »
"Merci beaucoup, Maréchal.", sagte Julienne leise und verließ den Raum.
Sie verschwand zügig im Stall und versteckte sich in Hexes Verschlag, wo sie sich hinhockte und das Gesicht in den Händen vergrub.
Die Stute stubste sie nachdrücklich an und beendete damit die beginnende Grübelei. Julienne grinste zwangsweise und gab dem Tier ein paar altbackene, getrocknete Brotstücke, die stets in einem Beutel an ihrem Gürtel zu finden waren.
Mit samtigen Lippen nahm das Pferd die Leckereien aus der Hand der Gardistin.
Auch nachdem es kein weiteres Gebäck mehr gab, schenkte Hexe ihrer Reiterin ihre volle Aufmerksamkeit. Julienne wurde wieder einmal bewusst, was sie an Tieren hatte. Keines von ihnen hatte sie wegen ihres Gesichts mitleidig oder erschrocken angesehen, als sie mit den anderen aus Tailon Orikos zurück gekehrt war. Keines von ihnen nahm es ihr übel oder stellte komische Fragen, wenn sie des Nachts mal wieder schweißnass mit dem Gefühl der schmierigen, untoten Hand auf ihrer Wange aufwachte. Vor ihnen musste sie sich nicht verbergen, wenn eine plötzliche Erinnerungsflut sie zurück in Situationen katapultierte, in denen es Dämonen gab oder es nach verbrannten Leichen roch.

Julienne schüttelte den Kopf um wieder klar zu werden. Das Grübeln und Verweilen in grausigen Vergangenheiten brachte nichts!
« Letzte Änderung: 04. Okt 17, 22:53 von Lilac »
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« Antwort #14 am: 05. Okt 17, 00:51 »
Nesrine betrat den Stall auf der Suche nach Julienne gerade in dem Moment, als letztere die Tür zu Hexes Verschlag schloss.
Ein aufmerksamer Rundumblick verriet der kräftigen Gardistin mit den dunklen Haaren, dass sie allein waren.
Mit Sorge im Gesicht trat sie rasch auf die andere Frau zu. "Mon coeur, ist allös in Ordnung bei dir?", fragte sie leise.
Julienne wollte schon eine schnelle Antwort geben, doch dann besann sie sich anders. Mit niedergeschlagen Augen schüttelte sie sacht den Kopf. Sie machte einen Schritt nach vorn und lehnte sich an Nesrines Schulter.
Als sie gerade etwas sagen wollte, kündigte fröhliches Pfeifen einen der Stallburschen an. Die beiden Frauen sprangen auseinander.
"Bonjour!", trällerte der junge Mann, der zwei volle Wassereimer schleppte und von den Tieren erfreut empfangen wurde. Überall steckten die Pferde und Maultiere ihre Köpfe in die Stallgasse und der arme Bursche kam kaum vorwärts, weil scheinbar jeder seiner Schützlinge ihn persönlich begrüßen wollte.

Nesrine warf dem Kerl einen scharfen Blick zu, doch dieser war gänzlich mit den Tieren und seinen Eimern beschäftigt. Offensichtlich hatte er das fluchtartig Auseinandergehen der beiden Frauen nicht bemerkt.
Die Gardistin entspannte sich wieder, doch der kostbare Moment war dahin.


Wenig später nahmen Julienne und Nesrine ihre Posten am Tor und auf dem Bergfried ein und harrten der Dinge, die während ihres Dienstes geschehen mochten.
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