Enid wurde dadurch geweckt, dass sie angestupst wurde. Es war der kleine Waldgeist, der ungeduldig an ihrem Ärmel zupfte. Enid schüttelte den Schlaf ab und schälte sich aus den Decken. Schmunzelnd beobachtete sie das kleine Geschöpf, das Springer gerade einen Apfel zusteckte. Enid spürte die Rastlosigkeit des kleinen Waldgeistes, dass es ihn wieder zu seinem Heimatwald zog. Sie musste an ihre erste Begegnung denken. Siiri, die Schamanin, hatte sie einst kritisch gemustert und dann geäußert, dass es ihr doch ganz gut tun würde, gelegentlich für jemanden zu sorgen. Ein paar Tage später war der kleine Waldgeist aufgetaucht, begleitete sie eine kurze Zeit, und verschwand dann wieder. Im Laufe der Jahre hatten sie inzwischen einiges zusammen erlebt.
Der kleine Waldgeist streichelte Springers Hals und hüpfte dann zu Anders, um sich zu verabschieden. Dann blickte er Enid an und streckte die Hand aus. Gemeinsam gingen sie noch ein paar Schritte in den Wald. Der kleine Waldgeist lächelte ihr noch einmal zu, winkte zum Abschied und verschwand schließlich zwischen den Bäumen.
Enid schaute ihr noch eine Weile hinterher. Es war gut, dass das kleine Wesen sich wieder zurück zog. Enid hätte nicht gewollt, dass sie diesen traurigen Tag heute mit ihr verbrachte.
Sie drehte sich um und ging wieder in Richtung Hütte zurück, als das, was ihr schon klar gewesen war, sie noch einmal mit voller Wucht erfasste, wie ein Schlag in die Magengrube. Heute vor einem Jahr war der Tag, an dem Lorraine, ihre Bundesgenossin, gestorben war.